Aktuelle Händlernews
Kommentare zu Internet und Modellbau-Welt


P. schrieb am 06.03.10 um 18:54
Ich habe den Bericht über die Bedeutung des Internets für unser gemeinsames Hobby mit großem Interesse gelesen, da ich selber ganz eigene Erfahrungen damit gemacht habe.
Zwar haben die beiden Spielwarenhändler in meiner Nähe dadurch sicher Kunden verloren und in einigen Bereichen ihr Sortiment verkleinert, aber schon lange vor dem Boom von Online-Shops hat sich gezeigt, dass man dort auf Neuheiten ewig warten musste. Ich erinnere mich noch genau, wie oft ich früher in die Modellbauläden gegangen bin und immer wieder vertröstet wurde, was die Verfügbarkeit von Neuheiten anbelangte. Heute bekomme ich viele Neuheiten sogar noch lange bevor sie zum Händler kommen durch Merchandising-Shops der Originalhersteller. Da ich mit Bussen und Baumaschinen keine "Allerweltsmodelle" sammele, bin ich heutzutage überwiegend auf das Internet angewiesen, um neue Modelle zeitnah erhalten zu können und auch erstmal auf sie aufmerksam zu werden. Früher habe ich nur durch Zufall oder durch Zeitschriften von Neuheiten erfahren. Heutzutage erfährt man oft durch Gerüchte in Internetforen schon in der Planungsphase etwas von Neuheiten, die erst kommen werden.
Und ich muss sagen, dass das Internet meinem Hobby einen nie vermuteten Aufschwung gebracht hat. Seitdem ich auf Internet-Foren und Online-Shops zurückgreifen kann, hat sich meine Sammlung von der Größe her fast verzehnfacht. Außerdem habe ich nun auch viele exklusive Modelle und Einzelstücke oder Kleinserienmodelle in meiner Sammlung. Nicht nur, dass ich über das Internet auf Hersteller und Modelle aufmerksam geworden bin, von denen ich sonst niemals erfahren hätte....nein...ich habe über Foren auch interessante Kontakte zu anderen Sammlern und Modellbauern mit meinem Sammelgebiet gefunden. Und dadurch habe ich sowohl im Sammelgebiet Busse als auch im Sammelgebiet Baumaschinen Modellbauer kennen gelernt, die in meinem Auftrag gegen Bezahlung Eigenbauten von meinen Wunschmodellen erstellt haben. So bin ich zu Modellen gekommen, die nicht nur höchst exklusiv sind (es sind absolute Unikate), sondern die ich auch niemals von einem Großserienhersteller erhalten hätte. Auch Kontakte zu Kleinserienherstellern sind äußerst interessant. Da diese oftmals nicht über ein Vertriebssystem verfügen, kann man eben nur durch das Internet auf sie aufmerksam werden und Modelle von Ihnen beziehen. Auch Modelle ausländischer Hersteller bereichern meine Sammlung nur aufgrund des Internets und dessen Möglichkeiten (so z.B. auch ein Modell aus dem fernen Osten, an das ich sonst nie heran gekommen wäre). Nicht zuletzt habe ich mich durch das Internet, durch Bauberichte und Vorbildfotos in Foren auch selber an einige Umbauten herangewagt, die ich sonst niemals angegangen wäre.
Und nicht nur wegen der Bezugsquellen ist das Internet für mein Hobby eine wahre Bereicherung. So kann ich mich durch Diskussionen und Bilder der Originale in diversen Internetforen auch viel mehr mit den Hintergründen beschäftigen, erfahre Dinge über die Vorbilder meiner Modelle, die ich sonst niemals erfahren hätte. Denn man interessiert sich ja nicht nur für die Modelle in 1:87, sondern selbstredend auch für deren Vorbilder in 1:1.
Als Fazit kann ich nur sagen, dass das Internet meinem Hobby einen nie gekannten Aufschwung verpasst hat. Mehr noch: ich habe als Kind in den 80er und 90er Jahren schon Modelle gesammelt - ohne Internet. Dann hat mich das Hobby jahrelang nicht mehr interessiert. Erst Ende der 90er Jahre habe ich durch Onlineshops und Internetforen wieder zu diesem schönen Hobby zurück gefunden. Wer weiß, ob ich ohne die Möglichkeiten des Internets überhaupt noch Modelle sammeln würde...
O. schrieb am 06.03.10 um 10:12
Zu Ulrich Heyers Kommentar: Höflichkeit im Internet ist ebenso wichtig wie im Nicht-Virtuellen. Ich sehe den Sinn von Andreas Beitrag gerade darin, dass er hier in diesem Forum platziert wird; und die Geschichte des Internets sich hier noch einmal vor Augen führen zu lassen, ist für den "Normalnutzer" völlig in Ordnung. Danke, Andreas!

Ich habe in den vergangenen Jahrzehnten meine Modelle zu 90% bei Fachhändlern vor Ort (ja, ja... Spielzeug Rasch, Sören Sörensen, Butzi, Alsen - wie sie alle hießen in Hamburg) gekauft. Die Modelle vorher in den Händen zu halten ist und bleibt ein Vorteil, nicht nur auf den weniger werdenden Börsen. Die Vorteile des Internets liegen gleichzeitig auf der Hand. Schneller Infoaustausch, Suche nach besonderen Stücken, nach denen ich teilweise seit Jahren Ausschau halte sind eben ein Teil des typischen Jägers und Sammlers. Sonst würden die Börsen nicht besonderen Reiz ausüben. Überraschungen gibt es immer wieder. Auf die Präsentation, die Laden- oder Börsenatmosphäre, die Händler. Brummelverkäufer, desinteressiertes Personal ohne Engagement hatte noch nie einen Vorteil gegenüber agilen Händlern.

Eine kommende Generation begeisterter Modellsammler wird es dann auch noch geben, wenn der persönliche Kontakt wesentlich das Kauferlebnis mit beeinflusst. Ich wage zu behaupten, dass deswegen auch in mancher Modellbau-Diaspora sich neue Händler etabliert haben, weil sie zusätzlich zu ihrem Online-Angebot, Auswahl im Ladengeschäft bieten und manches, was z.B. in Mo87 diskutiert wird, auch im Laden Thema ist. Woher ich Mo87 kenne? Von meinem Fachhändler in 20 km Entfernung.

Viele Grüße, Oswald Lämmel
H. schrieb am 05.03.10 um 17:28
Ich denke, ich bin mir der Gefahren des Internets einigermaßen bewusst, aber hinsichtlich meiner Interessengebiete Modellautos und Musik überwiegen die Vorteile eindeutig.

Hier in der ostfriesischen "Provinz" gab es auch schon vor der Verbreitung des Internets nie vernünftige CD-Läden und ohnehin kaum Modellauto-Läden, welche die Begehrlichkeiten angemessen erfüllen konnten/können. In den 80ern habe ich Schallplatten und später auch CDs beim kleinen, aber feinen - und längst nicht mehr existierenden - Malibu-Versand in Hamburg bestellt. Spätestens nach fünf bis sechs Wochen trafen diese dann auch ein.

Inzwischen kaufe ich (abseits des Mainstream) pro Jahr etwa 50 bis 60 CD-Neuerscheinungen (von Alela Diane über Dälek, Picastro, Slaraffenland, The Most Serene Republic bis zu Travels - um einen kleinen Querschnitt zu nennen), und ohne das Internet hätte ich manch tolles Album gar nicht kennen gelernt. Das beste Verkaufsargument ist übrigens der komplette Internet-Album-Stream, der von Künstlern oder Plattenfirmen angeboten wird: man kann ein Album kennen lernen, bevor man es kauft - und das finde ich notwendig und fair, denn schließlich soll ich mein Geld dafür ausgeben.

Ähnlich verhält es sich mit Modellautos, ich kaufe sie fast nur noch über das Internet. Vielleicht wäre es mir auch lieber, die Modelle vor Ort bei einem Händler zu vergleichen und auszuwählen - aber wie soll das gehen angesichts fehlender Alternativen? So kaufe ich von zuhause aus in Zwickau oder Frankfurt oder anderswo und bin damit bisher sehr gut gefahren. Und seit ich vor einigen Jahren Mo87 entdeckt habe, macht mir mein Hobby aufgrund der umfangreichen und fundierten Informationen noch mehr Spaß. Ich bin dankbar, dass es hier die Leute gibt, die sich um diese Informationen bemühen und sie uns Nutzern zur Verfügung stellen.

Und nicht zuletzt ermöglicht das Internet auch, dass wir an solch anregenden Beiträgen wie diesen von Andreas Kaluzny teilhaben können. Und Andreas hat ja recht, bei all den Möglichkeiten, die das Internet bietet, bedarf es eben immer auch der Reflexion über dessen Wirkungen.
T. schrieb am 05.03.10 um 13:10
Hallo zusammen
Der Artikel denke Ich zeigt nicht die Ursache des Händlersterbens und der Modellbaukrise im allgemeinen sondern nur ein Symthom. Ich möchte hier einige weitere Pukte aufführen.
- Wieviele Kinder lassen sich noch für das Sammeln
und umbauen von Modellen begeistern. Meine Tochter
jetet oder Twitert lieber. Die Jungs aus ihrer
Klasse spielen Gameboy etc. Meine zahlreichen
Modellvitrienen finden jedenfalls keine Beachtung

- Ein Versuch für alle Ungläubige. In der Vor-
weihnachtszeit in ein Kaufhaus zu gehen und
das verhalten der Kinder beobachten. Wie viele
gehen zu den Modellen und wie viele zu den
Terminals mit aktuellen PC - Spielen.

- Ein hochgelobtes PKW Modell,selbstverständlich
in Einzelbox und mit lupenreiner Bedruckung.
kostet regulär ca. 9 - 14 Euro.Etwas besonderes
gerne auch mal 20-30 Euro. Der Bruttolohn liegt
in weiten teilen der Bevölkerung unter diesen
Beträgen.

- Alle Hersteller arbeiten mit Rabattstaffeln die
Dinosaurier bevorteilen. Wenn die Industrie
Kundennähe wünschen würde müßte sie hier Sonder-
rabatte für Einzelhändler mit hohen Ersatzteil
bestellungen einführen.

T. schrieb am 05.03.10 um 12:01
Danke Andreas Kaluzny für die treffende Beobachtung.

Ich bin dankbar, das ich noch einen Händler vor Ort habe, bei dem ich fast alles kaufe, und auch ein "Schwätzchen" halten kann.

Das Internet mit seinen guten Seiten mag ich nicht mehr missen. Richtig angewendet ist´s auch kein Schaden. Das größte Risiko sitzt vor dem Rechner...


Kommentar hinzufügen

Hier können Sie einen Kommentar zum Artikel bzw. dem Modell eintragen. Die Angabe der E-Mail Adresse dient nur der Sicherheit und wird zusammen mit der IP-Adresse gespeichert und nicht veröffentlicht. Diese werden später automatisch gelöscht.

Mit Absenden Ihres Kommentare stimmen Sie zu, dass Ihre Angaben aus dem Formular verarbeitet und gespeichert werden. Detaillierte Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Termine der nächsten 7 Tage
Wochen-Rückblick
01.08.-07.08.2010
    XXL

 
    M

 
    S