Aktuelle Händlernews
Neuigkeiten
Mo87
Fröhliche Weihnachten!
23.12.12
Ein weiteres Jahr neigt sich seinem Ende entgegen. Wir blicken zurück und stellen überrascht fest, dass die industrielle Kleinserie keineswegs die Zukunft des Maßstabs 1:87 zu sein scheint, wie wir noch vor zwölf Monaten völlig überzeugt waren: kräftig steigende Lohnkosten in ganz China, in besser zahlende Branchen abwandernde Arbeiter, unzuverlässige Auftragsfertiger, fehlende Bereitschaft zur Nachbesserung bei Form- oder anderen Qualitätsmängeln und ganz generell sinkendes Hersteller-Interesse an den aufwendigen, margenschwachen Modellen (ein 1:43er kostet in der Produktion ähnlich viel, lässt sich aber zum doppelten Preis vermarkten) schlagen sich in schleppenden H0-Neuheitenauslieferungen der beiden großen Kleinserienanbieter Spark und Neo nieder. Ob in Nürnberg überhaupt noch nennenswerte Neuheiten der beiden Erstlinge der industriellen 1:87-Kleinserienfertigung zu sehen sein werden, bleibt abzuwarten; frühere Ankündigungen sind mit großen Fragezeichen zu versehen.

Interessant bleibt die chinesische Kleinserienfertigung für Enthusiasten wie Makette, NPE, JB-Modellautos oder Mo-Miniatur, die kleinste Stückzahlen in hoher Qualität zu gerade noch erträglichen Preisen anbieten wollen – damit hat sich die industrielle Kleinserie rasch zum Modell für absolute Exoten entwickelt. Immerhin: es gibt sie endlich als Fertigmodelle im Maßstab 1:87, die Einzelstücke und Designstudien, die seltenen Klassiker und raren Youngtimer, für die eine Großserienform sich nie rechnete.

Die Großserie aber steht vor dem gleichen Problem wie die industrielle Kleinserie großen Stils: China hat weite Teile seines Charmes verloren, wird immer teurer, bleibt unbeständig und entwickelt immer deutlicher wahrnehmbare Lustlosigkeit an montageintensiven H0-Modellen, geschuldet dem ungebrochenen Wachstum anderer Branchen. Die kleinen Stückzahlen der Branchengrößen machen es nicht besser: solch kleine Aufträge werden gerne verschoben, weil andere Kunden lukrativer sind. Rietzes schon vor mehreren Jahren eingeschlagener Weg zurück nach Deutschland dürfte Nachahmer finden – Busch war stets in Schönheide geblieben, Herpa produziert seit jeher große Mengen in Dietenhofen und lässt im ungarischen Zweigwerk montieren, Wiking setzt auf den polnischen Siku-Standort und tatsächlich auf das teure Lüdenscheid. Für die Preise der Sammlerstücke bedeutet das nichts Gutes. Eine Flut von Neuheiten wie noch vor drei, vier Jahren dürfte es freilich auch nicht mehr geben. Wir bleiben für die Zukunft des Modellautomaßstabs 1:87 dennoch zuversichtlich – und freuen uns schon auf den Nürnberger Branchentreff Anfang Februar.

Es bleibt uns, allen unseren Lesern fröhliche Weihnachten, besinnliche Feiertage, etwas Abstand von der Hektik des Alltags und schon jetzt einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen! – Das Mo87-Team

Foto: Busch
Wochen-Rückblick
08.04. - 14.04.2012
    XXL

 
    M

 
    S