Wie wir erst jetzt erfuhren, verstarb am 6. März 2009 Hans-Jürgen Falldorf nach kurzer und schwerer Krankheit in Berlin.

Falldorf gründete im Frühjahr 1975 zusammen mit Peter Hartmann und Hans-Peter Maerker den "Wiking-Club", der wenig später zum CAM wurde, dem "Club der H0-Modellautofreunde". Neben CAM-Börsen, die aus der Berliner Keimzelle nach und nach im gesamten Bundesgebiet entstanden, war Falldorf treibende Kraft und Autor der monatlichen CAM-Info, die Mitglieder über aktuelle Neuheiten informierte, und widmete sich mit Herzblut dem Vereinsleben. Der CAM kam in den besten Zeiten auf mehrere tausend Mitglieder; so waren auch die meisten aus Maßstab, Modell Magazin und MAZ bekannten Autoren in diesem Club versammelt. Falldorf gelang es, die CAM-Info als Branchenfachblatt zu etablieren; auch dank seiner steten Arbeit versuchten sich Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre neue Hersteller wie Kibri, Herpa, Brekina, Praliné und Roco an Kunststoff-Großserienmodellen. Und auch Kleinserienhersteller profitierten von der Bekanntheit, die die engagierte CAM-Mannschaft den Automodellen im Maßstab 1:87 verschaffte.

Die sich wandelnde Sammlerszene, die immer stärker auf Handel und schnelles Geld aus war, trieb Falldorf dazu, sich mit seiner Info vom CAM zu trennen, der in Folge zahlreiche Mitglieder verlor. Regionale Nachfolger versuchten die Tradition fortzusetzen, konnten die Fußstapfen aber nicht füllen. 1993 erschien die letzte Info, die Falldorf nicht länger kostendeckend vermarkten konnte; die Berliner Börsen aber veranstaltete er, der Modellautosammler mit Leib und Seele war, auch weiterhin. Seine Freunde dankten es ihm.

Als "ehrlich, gradlinig und seinen Idealen verpflichtet" hat ihn sein langjähriger Freund Gunter Waize in seinem Nachruf beschrieben. Wir trauern um einen Menschen, der die Sammlerszene jahrzehntelang prägte.