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Wochen-Rückblick 11.11. - 17.11.2012

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  Erste Autos sind ja immer so eine Sache. Die finanziellen Ressourcen sind knapp, man will unbedingt eines haben, man ist zu jedem Kompromiss bereit, und man verklärt das Objekt seiner Begierde bis in das Reich der Traumwagen. Alles egal, Hauptsache endlich einen fahrbaren Untersatz. Irgendwann fährt man dann als stolzer Besitzer einer völlig überteuerten Rostlaube vom Hof des erleichterten Vorbesitzers und kommt mit viel Glück und ohne irgendwelche Defekte nach Hause. Einen solchen "Traumwagen" hat Erik Meltzer so genial wie realistisch auf die Räder gestellt. Schaut man genauer hin und spitzt die Ohren, sieht und hört man sogar den Rost rieseln.

  Aber ein bedauernswerter Zustand muss ja nicht alternativlos sein. Die schon mindestens zehn Jahre alte Miniatur eines EMW 340 hatte Christian Schulz einst versehentlich zu Boden fallen lassen. Leider waren danach die A- und B-Säulen sowie der Mittelsteg der Frontscheibe weggebrochen. Aber Christian überließ das ADP-Modell nicht einfach seinem traurigen Schicksal als etwaigem Bastelschrott, sondern baute es neu auf. Dabei erhielt der EMW frische Gravuren sowie Bondic für die Scheinwerfer, und mit der neuen Lackierung sieht der kleine Eisenacher nun hübscher aus, als die (Volks-)Polizei erlaubt.

  Alte EMW und BMW entwickelten sich ohnehin zu einem der beherrschenden Themen der abgelaufenen Woche, und wenn es um historische Automobile geht, darf Oldtimer-Spezialist Holger Hanke natürlich nicht fehlen. Unter anderem ließ er drei BMW von Metal87 vor die Linse fahren. Falls wir richtig recherchiert haben, gab es diese zuvor noch nicht im Mo87-Forum zu sehen. Die Modelle selbst sind übrigens auch schon Oldtimer. Die Limousine des BMW 326 hatte Holger nämlich bereits zu Beginn der achtziger Jahre gebaut und mit dem Pinsel lackiert. Die beiden bildschönen Typen 326 Cabriolet und 315 folgten dann nur wenige Jahre später. Toll, dass Holger die kleinen Modellschätze hervorgeholt hat, die belegen, wie laaange er schon Modellbau auf höchstem Niveau betreibt.

  Schnuckeliger Oldtimer ist ein Begriff, der einem bei einem Pontiac GTO nun nicht gerade einfällt. Da kommen doch eher vulgärere Ausdrücke in den Sinn, die hier allerdings besser verschwiegen bleiben sollen. Tom Jones singt mit seiner unnachahmlichen Stimme die Textzeile "Drive a GTO" in dem Lied "Lust for Life". Was soll man da noch ergänzen? Selten hat es ein eleganteres und gleichzeitig so enorm kraftvolles Muscle-Car als den frühen Pontiac GTO gegeben. Ronny Briesemeister hat sich dieser Granate angenommen und ihn auf adäquate Räder gestellt. Dass dem GTO dabei das Dach abhanden gekommen ist, tut der Eleganz des Fahrzeuges keinen Abbruch.

  Kraftvoll gilt auch für Markus Haweners Umbau nach Vorbild aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt: Wo ein Unimog U5000 nicht durchkommt, möchte man nicht sein. Die Düsseldorfer Feuerwehr setzt den Allradler als Gerätewagen Rettungsdienst (GW Rett) auf der Feuer- und Rettungswache 5 – Nord in unmittelbarer Nähe zum Flughafen ein. Aufbau, Dachbeladung (mit einigen 3D-gedruckten Teilen) und Schutzbügel um die Kabine des Modells unterstreichen die Liebe zum Detail. Selbst der an der vorderen Stoßstange montierte Generator entspricht exakt dem Original. Schon jetzt überzeugen zudem Lackierung und Decal-Beschriftung. Mit großer Bodenfreiheit und Portalachsen dürfte auch en miniature das Durchkommen in jeder Lebenslage sichergestellt sein.

  Die eine oder andere Lebenslage gesehen hat wohl auch Marcus Böchers Mercedes NG Kippsattelzug mit 380 PS starker 6x4-Zugmaschine. Was heute unterer Durchschnitt ist, war zu Produktionszeiten des SK-Vorgängers nahe an der Topmotorisierung, weswegen Marcus den betagten Benz auch nicht ausgemustert hat, sondern statt Tieflader nun Stahlmulden mit Bauschutt ziehen lässt. Komponenten von Kibri und Herpa gehen eine perfekte Verbindung ein, unterstützt durch Kleinkram aus der Bastelkiste – und wunderbar inszenierte, wiewohl schlichte Fotos, die die Illusion perfekt machen.

  Des schönen Farbkontrastes wegen – auf Rot folgt Grün – schließt sich Mario Höchs Waldarbeiter an. Genaugenommen sogar zwei, denn in den dunkelgrün-weiß-hellgrünen Hausfarben seines fiktiven Holztransporteurs zeigte sich in der zurückliegenden Woche ein Duett von MAN: ein TGX XLX als vergleichsweise simpler, aber darum nicht weniger gelungener Rungensattelzug sowie ein TGS LX mit schwerem Ladekran und Nachläufer, wie man ihn in waldreichen Gegenden beständig antrifft. Filigrane Bauteile ergänzen das sauber lackierte und dekorierte Modell, das uns viel zu schade für den harten Forsteinsatz erscheint – doch dezente Verschmutzungen beweisen, dass hier mitnichten ein Showtruck entstanden ist, sondern ein ehrliches und dabei höchst ansehnliches Arbeitstier.

  Und höchst ansehnlich grün geht es weiter, und zwar mit einem Fiat 131 Mirafiori. Hmmm, war da nicht mal was?! Richtig, Brekina wollte ihn einst bringen, und tat es dann trotz (oder eben gerade wegen) fertiger Muster nicht. Seit der Mo87-Weihnachtsaktion des letzten Jahres können aber immerhin drei stolze Besitzer jeweils einen Drummer-Mirafiori ihr Eigen nennen. Peter Rings gehört nicht dazu, schuf daher einen eigenen Fiat 131, konnte diesen beim Mo87-Modellbautreffen in Petersberg-Steinau sogar mit dem Großserienmodell in Kleinstauflage vergleichen – und darf mit seiner Miniatur mehr als zufrieden sein. Thomas Weber war Peters kleiner Italiener jedenfalls eine Teilnahme am Wettbewerb zur Kür von „Germany's next Topmodel-Builders“ wert – zu Recht, wie seine gelungene Interpretation dieses Klassikers aus den siebziger Jahren in zeitgenössisch auffälliger Farbe nun auch dem Rest der Foren-Republik beweist.

- Andreas Kaluzny, Hermann Becker und Marc Schmidt
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