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Wochen-Rückblick 05.12. - 11.12.2010

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„Er darf nur einen einzigen Anruf machen, und er telefoniert exklusiv mit uns. Welcome to Mo87, Julian...“ – „Hi, this is Julian Ässäänsch... or rather Ässoonsch I think... well, I guess it's about time for me to find out how my name is pronounced correctly. First of all I would like to thank Michael and Marc for giving me the opportunity to use their new web platform MoLeaks, because there are at least nine highly classified projects the world needs to get notice of right now. So I guess Herman will give you all the details...“ - „Ja, ja ja, vielen Dank, Julian, das mache ich doch gerne. Ich übernehme ab hier dann mal in Deutsch, und ich kann mir die Anmerkung nicht verkneifen, dass der Begriff „hinter schwedischen Gardinen sitzen“ in diesem speziellen Fall doch einen etwas pikanten Beigeschmack hat.“

  Dokument 156193 – Irgendwo in Wyoming... blauer Himmel, blaue Berge, weites Land... nun ja, so weit das Land auf einem Bierdeckel eben sein kann. Augenblick mal, grüßt hier inzwischen wöchentlich das Murmeltier? Nein, denn erstens ist es gar kein Murmeltier, und zweitens ist das hier die Auflösung des Cliffhangers von letzter Woche. Uli Slovig hat nämlich nicht nur den Umriss von Wyoming ziemlich gut getroffen, sondern in seiner liebevoll gestalteten und friedlich wirkenden Szenerie auch ein brisantes Detail untergebracht. Beinahe unbemerkt testet das Militär hier ein neuartiges Aufklärungsgerät mit dem etwas sperrigen Kürzel R.A.B.B.I.T. (robot against bomb building international terrorists). Dieses soll irgendwann in die Höhlen vermeintlicher Freiheitskämpfer hoppeln, um sie auszukundschaften (schließlich liefern die ollen Drohnen immer nur nichtssagende Luftaufnahmen von kargem Gebirge). Jedoch ist noch einige Entwicklungsarbeit nötig, denn während es mit dem großen Lauschangriff schon relativ gut klappt, liefert das Gerät bislang leider nur verwackelte Bilder. Unter Federführung der Briten wird in Europa übrigens etwas Ähnliches mit der Bezeichnung „highly advanced surveillance equipment“ entwickelt. Vielleicht bekommen wir das ja mal auf einem anderen Bierdeckel zu sehen.

  Dokument 156384 – Nun gibt es die DDR schon etwa halb so lang nicht mehr, wie es sie überhaupt gab, und immer noch erfährt der ignorante Wessi (also ich) etwas Neues. Der Weihnachtsmann ist mit seinen Rentieren tatsächlich in die DDR geflogen?! Erstaunlich, dass die zuständigen Behörden dies zugelassen haben, oder gab es etwa kein Enteisungsmittel für die MiG-Abfangjäger mehr, so dass sie am Boden verbleiben mussten? Jedenfalls ist der Weihnachtsmann auch in dem fiktiven Erzgebirgsdorf gelandet, das Holger Läntzsch gebaut und zeitlich etwa Ende der siebziger Jahre angesiedelt hat. Nun war dies allerdings auch die Zeit des sogenannten „Deutschen Herbstes“, und wenn dann jemand mit einer Affinität zur Farbe Rot in den Osten 'rübergeht, könnte man glatt auf dumme Gedanken kommen. Genug der Spekulation, denn die zahlreichen Bilder von Holgers Weihnachtsberg lohnen jeden Blick. Es gibt unendlich viel zu entdecken, so liebevoll hat er sein Diorama mit unzähligen Details ausgestattet. Vor allem hat Holger in drei Wintern auf zwei Quadratmetern DDR recht viel untergebracht: Eisenbahn, Sägewerk, Weihnachtsmarkt und nicht weniger als 222 Figuren. Die Tatsache, dass sich darunter mehrere Weihnachtsmänner befinden, lässt vermuten, dass der „echte“ wohl doch nicht dabei ist. Dafür gibt es sogar eine Weihnachtsfrau – die Gleichstellung gehörte eben zu den staatspolitischen Zielen der DDR.

  Dokument 156284 – Wenn eine Sache der Öffentlichkeit erst offenbar wird, nachdem sie bereits nicht mehr existiert, dann hat die Geheimhaltung recht gut funktioniert. Dies gilt dann wohl im Fall dieses Neoplan N 3316 ÜL, der schwer verunglückt und dabei irreparabel zerstört worden ist. Erst jetzt zeigt Stefan Frey, welches tolle Modell er einst gebaut hatte. Der Bus, dessen Vorbild zum Fuhrpark eines Reiseunternehmens aus Johanniskirchen gehört, entstand aus zwei Neoplan Euroliner von Rietze, weil die Länge und die Höhe der Karosserie angepasst werden mussten. Vorbildgerecht wurde zudem die Frontscheibe höher im Dach platziert. Lackiert wurde der Bus mit der Spraydose, für die Sockelleiste kam jedoch der Pinsel zum Einsatz. Deute ich Stefans Zusatz „ohne Luft“ richtig, dass er den Pinsel erst wieder abgesetzt hat, nachdem er schon blau angelaufen war? Abschließend erfolgte die Beschriftung mittels selbstgedruckter Nassschiebebilder. Dieser schöne Bus ist nun also Geschichte, und da manche Kalauer unumgänglich sind, kann man nur sagen: R.I.P. – rest in pieces.

  Dokument 156285 – Was hat es bloß mit dieser Farbe auf sich?! Andere scheint es nämlich gar nicht mehr zu geben. Aber diesmal kann Oliver Kühlein eigentlich gar nichts dafür. Zum dreißigjährigen Firmenjubiläum wurde auf dem Pariser Salon 1994 ein in der Farbe "Lezard-Vert-Metallic" lackierter Lamborghini Diablo SE30 Carte Blanche ausgestellt. Ebenso wie die Lackierung ist auch dessen cremefarbene Alcantara-Inneneinrichtung einzigartig. Oliver hat das sich im Lamborghini-Museum Stuttgart befindliche Unikat nunmehr nachgebildet, und dafür waren einige Anpassungen erforderlich. Die Motorhaubenabdeckung entstammt einem Ricko Lamborghini Murcielago, der Heckspoiler einem Miber Diablo, und die Brabus Monoblock-Felgen sind hinten vorbildgerecht als Tiefbett ausgeführt. Vorne sind die Nebelscheinwerfer weiter nach außen gewandert, zudem wurden die seitlichen Lufteinlässe in der Neigung angepasst und mit zwei weiteren Lamellen versehen.

  Dokument 156290 – Schon wieder Grün, aber diesmal wenigstens keine Metallic-Lackierung. Und seien wir ehrlich, eine grüne Viper macht durchaus Sinn. Michael Gehring greift nach und nach in seine Schlangengrube, um einzelne Exemplare zu zeigen. Diesmal handelt es sich um Michaels ersten Bausatz von LeMans Miniatures. Die farbliche Gestaltung einzelner Details dieser Viper GTS wurden zwischenzeitlich ein wenig überarbeitet. Zudem wurden die beiden Endrohre aus Resine durch Spritzenkanülen ersetzt. Michael hat sich noch einige dieser seltenen Bausätze gesichert, so dass er weiterhin in seiner Viper-Schmiede zu tun haben wird. Ich bin gespannt auf mehr.

  Dokument 156448 – Zugegeben, Holger Hanke ist einer der üblichen Verdächtigen für den Wochenbericht, aber dies mag auch damit zu tun haben, dass er häufig Unübliches zeigt. Motorräder kommen im Forum mangels entsprechender Modelle ohnehin kaum bis selten vor, und für Vorkriegsmodelle mag dies erst recht gelten. Die niederländische Firma Artitec hat einige wenige Motorräder als Bausätze und Fertigmodelle im Programm und unterscheidet dabei im wesentlichen zwischen Zivil- und Militärversionen. Neben BMW-Maschinen und einem (Zitat) „Famous American Motorcycle“ (und da kommt man dann einfach nicht drauf, oder?) gibt es auch ein Motorrad von Triumph. Holger hat sich dieses Bausatzes angenommen und seine 1937er Triumph Tiger 80 in klassischer schwarzer Farbgebung mit Chromtank gestaltet, denn dies gehört sich anscheinend so. Ergänzt wurden lediglich noch Rückspiegel und Nummernschild, und schon wieder hat ein besonderes Exponat Holgers Oldtimer-Werkstatt verlassen. Einzig der Fotograf muss beim nächsten Mal etwas besser aufpassen, denn wieso drängt sich da dieser wachsweiche Typ, der (wie leider auch der Berichterstatter) mit Sicherheit noch keine einzige Maschine zwischen den Schenkeln hatte, mit aufs Bild?

  Dokument 156555 – Der Laie lernt ja nie aus. Es gibt spezielle Lastwagen für den Transport von Holzspänen. Offenbar geht es dabei wohl um einen Kompromiss aus großem Volumen und geringem Gewicht. Peter Allneider aus „Züri“ hat sich jedenfalls mit dem Bausatz Wood Chip Trailer von Decalprint beschäftigt. Es handelt sich in diesem Fall um einen sogenannten B-Train nach einem Vorbild der Firma Western Trailers aus Boise/Idaho. Peter hat den Trailer mit einer Peterbilt-Zugmaschine von Tonkin kombiniert, den Zug lackiert und mit Decals von Microscale und Decalprint versehen. Für die Fotos hat er das Modell zudem sehr schön in Szene gesetzt. Amerikaner mögen eventuell immer noch nach dem Motto „Think Big“ handeln, aber man stelle sich vor, dieser Zug würde durch das Diorama von Uli Slovig fahren – die Zugmaschine hätte Wyoming schon wieder verlassen, bevor die letzte Achse des Trailers dort überhaupt angekommen wäre.

  Dokument 156560 – Was ist ein modularer Speditionshof? Wolfgang Maass erklärt es am Bau seines Betriebshofs Ludwig, einem weiteren Großprojekt neben dem sich ebenfalls im Bau befindlichen Omnibusbetriebshof. Fünf Module mit den Maßen 0,75 x 1,50 Meter ergeben am Ende ein Großdiorama von 3,75 Metern Länge. Zwei große Hallenkomplexe, eine Tankstelle, eine Werkstatt und ein Gebäude für eine Autovermietung werden für dieses Projekt als Unikate angefertigt. Ein Verwaltungsgebäude, ein Garagenkomplex sowie ein Privatgebäude werden aus handelsüblichen Bausätzen zusammengebaut. Das erste Modul mit der Privatvilla sowie einer Straße steht samt Beleuchtung kurz vor der Fertigstellung. Wolfgangs Bilder offenbaren eine enorme Detailtreue und laden dazu ein, dieses Projekt weiter im Auge zu behalten.

  Dokument 156373 – Folgendes Gespräch wurde noch vor der Spielwarenmesse 2010 auf dem Flur eines großen Modellautoherstellers aufgezeichnet. Aus Platzgründen können wir es hier leider nur in gekürzter Form wiedergeben: „Ist das unser Handmuster? Wahnsinn, das Modell ist perfekt!“ – „Tja, einfach sagenhaft, was meine Modellbau-Abteilung da gezaubert hat, nicht wahr?“ – „Ja, allerdings. Aber so geht das nicht. So können wir den nicht bringen!“ – „Wie... äh.. was?! Wieso können wir den so nicht bringen. Er ist perfekt!“ – „Ja eben, so können wir den nicht bringen. Die Macher von Mo87 sagen uns immer wieder, dass wir Fehler in unsere Modelle einbauen sollen, weil sie sonst ihr Forum nicht in Gang halten können. Wenn unsere Modelle perfekt sind, haben deren Forennutzer nichts zum Basteln und nichts, worüber sie sich aufregen können. Und mit den Machern von Mo87 sollten wir es uns besser nicht verderben.“ – „Aber deren Nutzer könnten sich doch beispielsweise mit Kleinserienbausätzen beschäftigen oder sich über... ähm... über Versandkosten aufregen.“ – „Papperlapapp, das ist doch nicht abendfüllend. Das Modell wird jetzt geändert. Machen sie mal die Scheinwerfer 'n bisschen kleiner, die Räder und Felgen 'nen Tick größer, und diesen markanten Schwung da an der unteren Fensterlinie, den lassen Sie mal weg.“ – „Was??? Aber... “ – „Schluss jetzt, keine Widerrede. Wir lassen uns dann mal überraschen, wie die Mo87-Bastler das wieder hinkriegen wollen. Ich hoffe nur, dass dieser Tobias Hartmann den Manta B nicht in die Finger kriegt. Der korrigiert allenfalls die Scheinwerfer und die Blinker, hängt womöglich noch 'nen Fuchsschwanz an die Antenne und hat dann wieder nur Eines im Kopf: Tieferlegen. Obwohl, das muss man ihm ja lassen, das macht er immer ganz gekonnt.“

„No, no, no, Herman, stop! This is me again, Julian... Julian Ässoonsch... or Ässäänsch... or whatever... Man, what are you doing? Please don't get me wrong, these models are all fantastic, but what happened to the documents I sent you? You need to inform the German people that in 2011 Ändschella Mörkel is planning to...“ tuut-tuut-tuut... tuut-tuut-tuut... „Ähm... Julian...? Tja, das war's dann wohl. Entweder sind ihm gerade die Münzen zum Telefonieren ausgegangen, oder irgendein Bagger hat zufällig – selbstverständlich rein zufällig – ein Telefonkabel durchtrennt. Shit happens!“

– Hermann Becker
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Update: 24.05.2021
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