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Wochen-Rückblick 05.09. - 11.09.2010

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  Die Inspektion des eigenen Autos ist längst überfällig, aber dieser lästige Werkstattbesuch wird immer wieder aufgeschoben. Ganz anders verhält es sich dagegen mit den Werkstattbesuchen im Forum. Der Freitag beispielsweise ist fester Lusttermin in „Holgers Oldtimer Werkstatt“ – immer ein schöner Einstieg in das Wochenende. Diesmal präsentierte Holger Hanke in Fortsetzung seiner Fiat-Offensive ein heißes Gerät aus den 70ern, dessen Original dem Berichterstatter aus seiner Jugendzeit noch geläufig ist. Das schon gute Herpa-Modell des X 1/9 wurde von Holger mit ein paar Farbtupfern hier und da, Kennzeichen und anderen Felgen zwar nur dezent, aber dafür eben wieder sehr gekonnt verfeinert. Da zahlt es sich aus, dass die gewohnt schlicht gehaltene fotografische Darstellung den Blick des Betrachters auf das Wesentliche – nämlich das Auto – richtet. Dennoch, Holger, in dieser Jahreszeit darf das Dach ruhig mal geöffnet werden (sagt ausgerechnet der Nicht-Modellbauer).

  Dafür gab es anderswo ein geöffnetes Dach. Die Forenwoche ging nämlich schon gut los. Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre, und der Chef von „H A U B E - A U F“ fuhr den giftgrünen Lamborghini Gallardo Spyder auf den Hof seiner Werkstatt, nachdem das Modell gerade erst seinen Basteltisch verlassen hatte. Allerdings musste Andreas Kaluzny bald feststellen, dass sowohl der Innenspiegel als auch die Sonnenblenden geklaut wurden. Diese Art von Vandalismus ist für Hamburger Verhältnisse eher 'ne Lappalie, besteht dort – aus absolut nicht nachvollziehbaren Gründen – doch durchaus die Gefahr, dass solche Prachtstücke auch schon einmal in Flammen aufgehen. Es gab im Forum zwar schon einige Gallardo Spyder zu sehen, aber bisher noch nicht in dieser markanten Farbgebung. Laut Oliver Kühlein – der ein vergleichbares Modell in Arbeit hat – heißt diese Farbe im Lamborghini-Sprachgebrauch „Verde Ithaca“, aber Andreas hat enthüllt, dass es sich tatsächlich um „Ultimate Green“ von Ford handelt. Wenigstens stammen die Außenspiegel aus dem konzerneigenen Baukasten, denn sie wurden dem Modell des Volkswagen Eos entlehnt. Übrigens ist die nächste Kostbarkeit auf dem Basteltisch schon weit gediehen, und so dürfen wir den chromblitzenden, rot-weißen Ford Edsel sicher bald auf dem Hof von „H A U B E - A U F“ bewundern.

  Wer das frei empfangbare, werbefinanzierte Privatfernsehen schon seit Jahren ignoriert, dem muss ein Fahrzeug namens „Knight Industries Three Thousand“ (K.I.T.T.) vermutlich nicht unbedingt ein Begriff sein. So etwas lässt Thomas Leuchtmann aber nicht durchgehen. Er baut das „Ding“ eben als Modell, und selbst der größte Ignorant bekommt mit, dass es so etwas gibt. Die weiteren Fortschritte bei der Herstellung des Modells auf der Basis des aktuellen Ford Mustang erfolgten durch farbliche Absetzung der Rückleuchten, des roten LED-Lauflichtstreifens (?!) und des Ansaugstutzens auf der Motorhaube. Wir dürfen darauf gespannt sein, dass Thomas im Forum hoffentlich auch erklärt, wie er K.I.T.T. das Sprechen beibringt.

  und   Kleiner Schock beim Betrachten von „Geralds Basteltisch“, hatte Gerald Blümer sich aktuell keines Fahrzeugs der Marke Land Rover, sondern zweier Volkswagen Amarok angenommen. Die Entwarnung kam schnell, denn der weiße Amarok wurde mal eben auf Rechtslenkung umgebaut (und damit ist er ja quasi eine Art Land Rover), mit einem Blaulichtbalken und hervorragenden Decals versehen und dann an die Polizei in Großbritannien ausgeliefert. Die dürfen dort mit wirklich schicken Polizeifahrzeugen umher fahren. Dem unverändert links gelenkten Amarok in „Natural Grey Metallic“ hat Gerald eine Camper-Kabine angepasst. Dieses Modell ist zwar noch in Arbeit, aber es bleibt zu hoffen, dass das fertige Werk bald unter der Überschrift „VW Amarok bei Polizei und Co.“ zu sehen sein wird. Gerald hat nämlich das einzig Richtige getan und einen allgemeinen – hoffentlich nicht nur dem Blaulicht vorbehaltenen – Amarok-Themenbereich eröffnet, erfreut sich dieser Volkswagen bei den Modellbauern doch offenbar großer Beliebtheit. Inzwischen gibt es dort auch schon weitere Amaroks verschiedener Foren-Mitglieder zu sehen.

  Dieser Tage hören wir immer wieder, die Krise sei vorbei, aber wer will das ernsthaft mit Fug und Recht behaupten? Selbstverständlich wäre es besser, dass erst gar keine Krise entsteht, so wie in Mario Wolfs fiktiver Speditionswelt. Herotrans scheint jedenfalls Aufträge im Überfluss zu haben, denn anders ist nicht zu erklären, dass der Fuhrpark Woche für Woche um beeindruckende Sattelzüge erweitert wird. Im klassischen Hausfarbengewand der Luftfrachtabteilung (Reinweiß/Saftgrün) gab es diesmal einen DAF XF 105 SSC 510 als Lowlinerplanensattelzug zu bestaunen. Auch ohne reales Vorbild, mit dem ein etwaiger Vergleich hätte angestellt werden können, ist die Detailverliebtheit bis hin zur Inneneinrichtung selbst für den Laien erkennbar. Ein Gebrauchsgegenstand darf eben durchaus auch ein optischer Genuss sein. Möge Herotans also auch künftig nicht unter Auftragsmangel leiden.

  Im Öffentlichen Nahverkehr scheint schon eher eine Krise zu herrschen. Scheinbar gibt es nicht mehr genug Fahrgäste, oder weshalb sind Lothar Kesseböhmers aktuelle Exponate so kurz geraten? Dem neulich vorgestellten MAN SM 152 der Verkehrsbetriebe Kreis Plön stellte Lothar nunmehr den frisch in seiner Schmiede entstandenen Midibus vom Typ Mercedes-Benz O 402 zur Seite. Für das ungeübte Auge sehen die beiden aus wie ein- bis zweieiige Zwillinge. Beim genauen Hinsehen werden die kleinen Unterschiede dann aber doch deutlich, mindestens nachdem Lothar erläutert hat, dass der SM 152 mit Matrixanzeige, der O 402 hingegen in der Ursprungsausführung mit Rollbändern nachgebaut wurde.

  In dieser Forenwoche gab es ansonsten kaum Busse, außer Wolfgang und Ulrich natürlich (und vermutlich mögen die beiden derlei Kalauer schon nicht mehr hören). Ulrich präsentierte einen – Zitat – „in Ehren ergrauten rostfreien "California"-BMW 328 in bester Substanz“ – aha! Das Fahrzeug sieht zwar ziemlich mitgenommen aus, scheint aber angesichts der positiven Reaktionen durchaus zu gefallen, obwohl es in dieser Form eher ungewollt entstanden ist. Die Entstehungsgeschichte ist daher auch beinahe interessanter als das Modell selbst. Ulrich hat in einer Art YouTube-Video in Worten sehr bildhaft beschrieben, unter welchem größtmöglichen Körper- und Wassereinsatz der BMW 328 „versaut“ wurde, ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit oder irgendwelche Freundschaften. Wenn das keine Leidenschaft ist...

  Und dann gab es da auch noch dies: „Was fahrt Ihr so in 1:1 und was ist der Favorit in 1:87 ?“ – ein neu begonnenes (altes) Thema, das für zahlreiche Antworten und ein Vielfaches an Zugriffen sorgte. Sicher ist es interessant und spannend zu erfahren, was die anderen denn so haben. Aber der Paranoiker wundert sich doch, mit welcher Arglosigkeit hier sensible, höchstpersönliche Daten mal eben so ins Netz gestellt werden. Haben wir denn aus Google StreetView und Facebook überhaupt nichts gelernt? Also bitte nicht wundern, wenn der arbeitslose Bankfachangestellte Thilo S. (Name von der Redaktion geändert) die Visitenkarten seines noch zu gründenden Gebrauchtwagenhandels unter die Scheibenwischer der betreffenden Fahrzeuge klemmt. Ach ja, und wer es denn unbedingt wollte, konnte übrigens zufällig im Hintergrund eines Fotos einen nur mäßig als Aston Martin getarnten Erlkönig des kommenden Maserati Quattroporte entdecken... (naja, nicht wirklich). Jedenfalls ist diese Art von Themen ausbaufähig. Freuen dürfen wir uns schon einmal, wenn es demnächst heißt: „Was habt Ihr denn so für eine Kontonummer 10-stellig und wie lautet die PIN 4-stellig“. Also ich halte Bleistift und Notizblock bereit.

– Hermann Becker
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Update: 24.05.2021
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