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Wochen-Rückblick 01.08. - 07.08.2010

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  Gerald Blümer, besser bekannt als der Mann mit den Land Rovern, zeigte letzte Woche auf seinem Basteltisch einen Sanitätskraftwagen (um mal Amtsdeutsch zu reden), der trotz seiner matt-olivgrünen Farbe ein echtes Glanzlicht zu werden verspricht: dank der, wenn man den Nietenzählern im Forum glauben darf, 314 Nietnachbildungen, mit denen Gerald ihn versehen hat. Und weil er ein netter Mensch ist, verrät er auch wie.


  und   Nach Uli Busses radikal aufgebrezeltem, knallgrünen BMW 507 aus der Vorwoche fühlten sich offensichtlich nicht nur er selbst, sondern auch Markus Backhaus berufen, weniger brutal gepimpte Versionen dieser Designikone "nachzuschieben". Uli entschied sich dabei für einen sehr originalen Stil, während das von Markus gezeigte Modell aus Jens Müllers (Stuttgart) Werkstatt mit breiten Rädern einen Mittelweg fand. Design-Experimente, die man mit den sündteuren Originalen nie wagen würde – auch das macht unser Hobby so reizvoll.

  Mit einem wahren Feuerwerk an wunderschön neulackierten und farblich gesuperten Einfachmodellen vergangener Tage aus den Häusern Wiking und Herpa verwöhnte uns Markus Weinig. In nur einer Woche zeigte er Opel Monza und Senator A, Kadett D, Rekord E, Manta A, Ford P4, VW K70, Mercedes 220 S und 220 SE Coupé, Porsche 911 Urmodell und 964 – einer schöner als der andere und jeder ein Argument für seinen Hersteller, dass das Revitalisieren alter Formen mit schönem Lack, guten Felgen und einer sorgfältigen Bedruckung manch´ Mauerblümchen wieder erblühen lassen könnte. Bis dahin bleiben Markus´ Bilder – und was dort zu sehen ist, ist eher besser als großindustrielle Wiederauflagen der letzten Zeit. Toll!

  Ebenfalls mit einem aufgebrezelten Einfachmodell gab Frank Rustige seinen Einstand – vor beinahe zwei Jahren. Nun erwachte der Thread zu neuem Leben, was dem Rezensenten die Erwähnung wert ist in der Hoffnung, weitere Arbeiten aus dieser Werkstatt zu sehen. Frank wählte ein etwas größeres Vorbild – den schweren kubischen Mercedes-Lastwagen LP 1620 von Brekina, ganz traditionell als Hängerzug mit Pritschen und Planen. Das Modell gewinnt durch die geschmackvolle Lackierung und den gesuperten – nein: eher neugebauten – Innenraum ungemein und vermittelt den Charme vergangener Tage mit den Mitteln von heute. Schon etwas anderes als ein neumodischer Actros, denkt sich der Rezensent und ist trotzdem froh, beruflich statt eines solchen keinen LP 1620 fahren zu müssen.

  Aber neue Laster haben im Modell natürlich ebenfalls ihren Reiz. Stefan Marciniak meldet sich mit seiner fiktiven TRANSMAR-Flotte nach krankheitsbedingter Auszeit in alter Frische zurück und zeigt gleich zwei Neuzugänge seiner Skandinavien-Flotte: je einen brandneuen Scania und Volvo. Sorgfältig gesuperte und grandios mehrfarbig lackierte Zugmaschinen mit typischen "Zubehörfoppeln" und dazu ganz normale, aber nicht weniger sorgsam gesuperte und dazu zart verschmutzte Gardinenplanentrailer – Lastzüge, wie man sie auch draußen an den Containerumladeplätzen und Laderampen der Nation jeden Tag sieht. Die Balance zwischen Arbeitsgerät und Showtruck trifft Stefan akkurat, und die Umsetzung lässt ebensowenig Wünsche offen wie die Fotografie. Ganz großes Kino!

  Und noch ein Laster, diesmal sowohl alt als auch neu: ein Mercedes-Hauber, wie er mit unförmigem Plastikgrill modernisiert in Brasilien noch lange vom Band lief. Christian Köhlen stellt das Modell in seinen Koehliman-Works vor und beweist damit einmal mehr, dass es immer noch Vorbilder gibt, die kaum einer kennt, geschweige denn schon mal als Modell gesehen hätte. Sicher kein "schönes" Fahrzeug, sondern eher ein "interessantes", um es nett zu formulieren; aber das hat Christian nicht daran gehindert, ein recht ansehnliches Modell davon abzuliefern, das eine genauere Betrachtung wert ist – und sei es nur aus Bildungsgründen: Guckt mal, Kinder – sowas gab das mal!

  Wir kommen zum Sport. Thomas Leuchtmann baut schon längere Zeit an den Utensilien für Stefan Raabs "Autoball-WM". Mittlerweile sind die Fahrzeuge, allesamt bunt mit Werbung beklebte alte Polos, fertig und stellen sich auf seinem Basteltisch der wohlwollenden Kritik. Da kann man zum Vorbildspektakel und seinem Initiator stehen, wie man will – die Modelle entwickeln schon einen gewissen Reiz, und man darf aufs fertige Diorama gespannt sein. Vor allem natürlich – wie der Rezensent – darauf, ob Thomas den schönen Modellen noch die vorbildgerechten "Kampfspuren" und der Arena die großzügig aufgetragenen (Reifen-)Radierungen der acht jungen Meister verpassen wird.

– Erik Meltzer
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