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Wochen-Rückblick 03.03. - 09.03.2013

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  Sven Ackermann mag die ostfriesische Insel Borkum, aber er kann dort nicht immer sein. Daher holt sich er sich das Eiland nach Hause, sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Bei seinem sich noch im Bau befindlichen Diorama der Insel mit zwei Gleisen bildete Sven das Sandbett der Schienenstränge doch tatsächlich mit echtem Borkumer Nordseesand nach. Originalgetreuer geht es ja wohl kaum. Diese Einschätzung lässt sich aber auch für das Diorama als solches treffen, das selbstverständlich nur einen kleinen Teil Borkums abbildet. Sven achtet dabei jedoch akribisch auf jedes Detail, egal ob Bauwerk, Fahrzeuge oder Natur. Letztere wächst und gedeiht derzeit, und wir freuen uns über weitere Fortschritte bei der Landschaftsgestaltung.

  Wie es scheint, wuchs die Natur auch am Heck einer speziellen Mercedes-Benz B-Klasse. Dort war zu Promotionszwecken ein bepflanzter Blumenkasten angebracht, in den während der Fahrt über einen verlängerten Auspuff Wasser tröpfelte. „The first car that waters flowers“ texteten die Werbeprofis von Jung von Matt zu ihrer PR-Aktion, die auf einfache Weise darstellen sollte, dass das Brennstoffzellen-Fahrzeug lediglich Wasser ausstößt. Machen wir uns nichts vor – natürlich gibt es keine umweltfreundlichen Autos, allenfalls weniger umweltschädliche. Die Werbeidee ist dennoch hübsch, und sie spielte direkt in die Bastlerhände von Thomas Walter, dem es Fahrzeuge mit alternativen Antrieben nun mal angetan haben. Also schnitzte er aus Evergreen einen Blumenkasten, bepflanzte diesen (quasi) und brachte ihn – abnehmbar – an einem B-Klasse F-Cell-Werbemodell von Herpa an. Das sieht erstklassig aus, und so lässt sich wohl verschmerzen, dass aus dem Miniatur-Auspuff tatsächlich kein Wasser tropft.

  Figaro. Figaro! Fiiigaaarooo! Ähem. Nicht in der Oper, sondern auf der Straße trat Nissans hübscher Figaro ab 1991 an und zitierte ganz unverhohlen die deutschen Wirtschaftswunderkleinstwagen. Retro war in in den 1990ern, und auch die Japaner mischten mit. Daniel Künstler zeigte seine Interpretation des Modells von Lion Model, die auch 22 Jahre nach Vorstellung des Originals erfreut.


  Nicht klein und schnuckelig, sondern betont eckig, kantig und – wie die zeitgenössische Werbung wusste – bullig tritt hingegen Fred Hantkes Magirus Eckhauber als dreiachsiger Muldenkipper an, der eine ganze Armada von Ebenfalls-Magirus-Umbauern nach sich zog. Schön, wenn das Forum so inspirierend wirkt. Schön auch, dass Fred uns bei der Entstehung seines Baubullen Schritt für Schritt über die Schulter lugen ließ, so dass die Detaillösungen, nun unter Lack und schwerer Mulde verborgen, sichtbar wurden.

  Nicht gerade bullig, sondern überraschend filigran, dabei aber ein echter Allesüberwinder ist der Unimog S, den Alexander Meier unter der Überschrift "Meine ersten Modelle bei Mo87" präsentierte. Was für ein Einstand. Neben dem auf Roco-Basis entstandenen und mit weiteren Teilen dieses Herstellers sowie aus dem Herpa-Programm aufgerüsteten Hubbühnenwagen – vermutlich für Reparaturen an Militärflugzeugen vorgesehen – rollten auch ein mattolivfarbener VW Touareg und ein komplett weißer VW T3 Krankenwagen ins Bild – leider tatsächlich nur jeweils einmal, wo weitere Ansichten dringend willkommen wären. In jedem Fall freuen wir uns auf die Fortsetzung dieses Threads und sagen: "Herzlich willkommen!"

  und   Etwas "Bulliges" konnten wir dagegen in der letzten Woche im Präsentationsthread von Oliver Servan finden, und zwar gleich jede Menge davon. Oliver zeigte verschiedene Interpretationen des VW Busses der Generation T2, gemeinhin auch als Bully bezeichnet. Da wäre zum einen die Hippie-Version. Hier beschränkte sich der Umbau lediglich auf das Erstellen von ein paar Graffiti-Decals und etwas Farbe. Der eigentliche Clou sind jedoch die Räder, die er, nachdem ihn der Sohn eines Freundes zum Finger-Skateboarden überredete, diesem aus der Reservekiste der Boards entlieh und an das Modell anpasste. Ein entsprechender VW Käfer wurde dann gleich auch noch umgebaut. Etwas später kam dann der "Dackel" – ein gestretchter T2, der seinen Namen aufgrund des großen Abstands zwischen den beiden Achsen durchaus verdient hat. Aus den Resten der Spendermodelle entstanden dann auch noch zwei Modelle, die in den Bereich Fun und Sport einzuordnen wären. Zwei Wüsten-Bullies, in Anlehnung an die legendären Dune-Buggies mit reichlich Überrollkäfig aus Evergreenprofilen hinter der Fahrerkabine zusammengebaut. Der Blick in seinen Thread lohnt sich auf alle Fälle.

  Stretchen ist überhaupt ein gutes Stichwort: das Längermachen von Fahrzeugen war ein großes Thema in der Berichtswoche. Auch Christoph Schiefelbein wollte da nicht zurückstehen und stellte gleich zwei ziemlich gleiche und doch verschiedene sechstürige Opels vor: einen Omega A von Herpa und einen Senator B von Wiking. Dazu gab es mal wieder reichlich Vorbildinformationen, so dass der Betrachter am Ende nicht nur gestaunt, sondern auch etwas gelernt hat. Fein, fein ... manchmal kommt es eben doch auch auf die Länge an!

  Auch André Seifert hat ein bisschen gestretcht, nämlich das Fahrgestell seiner MAN F90-Zugmaschine, die jetzt eine Vorlaufachse ziert. Aber wenn man sich die Details seines klassischen Planensattelzuges so ansieht, dann muss André da noch viel mehr Stretching betrieben haben – sonst kriegt man solche Feinheiten doch nie zurechtgezittert! Einmal mehr ein absolutes Sahnestück, das unser MAN-Mann hier abgeliefert hat; und als Bonus obendrauf gab es dann auch noch Gruppenbilder mit seinen vorhergehenden Nürnberger Sahnestücken. Lecker!

  Und auch Ulrich Heyer zeigte im bereits vorgestellten „Gesetzeslücken-Thread" zwei verlängerte Lastwagen. Ihre Vorbilder stammen aus einer Zeit, in der es in Deutschland keine Möglichkeit gab, Vierachser zuzulassen – und so gab es halt einachsige „Sattelauflieger", die fest, also unverdrehbar, auf dreiachsige Sattelzugmaschinen aufgesattelt wurden – fertig war der Gesetzeslückenvierachser, erkennbar an den Schlussleuchten und Kennzeichen vor der letzten Hinterachse. So wirr die Vorschrift, so interessant die Vorbilder, so schön die Modelle. Auch wenn Ulrich von „Jugendsünden" spricht, können sich seine Frühwerke durchaus sehen lassen.


- Hermann Becker, Marc Schmidt, Thomas Leuchtmann und Erik Meltzer
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