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Wochen-Rückblick 08.01. - 14.01.2012

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  Ein feines altes Nutzfahrzeug präsentierte Hanns Widl: einen Schwenk-Silozement-Hängerzug auf Basis eines Magirus-Rundhaubers S 6500. Der imposante Zug ist aus Teilen von Wiking, Igra und Kibri sowie einem Bierkasten-Hängerfahrgestell zusammenkomponiert und wirkt trotzdem wie aus einem Guss. Beachtlich der Umbau der langen Wiking-Kabine in eine kurze mit "Schwalbennest"! Ein schöner und außergewöhnlicher Lastzug, bei dem man sich eigentlich nur noch den Soundtrack des "geräuschgekühlten" V8 zur Untermalung wünscht ...

  Nico Raupach supert nicht nur BMW-Modelle, er greift auch hin und wieder zu anderen Fabrikaten. Im vorliegenden Fall nahm er sich einen Opel Tigra von Herpa vor und baute ihn zu einer Pickup-Studie aus dem Hause Irmscher um. Dafür studierte er die Studie von 1996 genauestens und kopierte sie exakt in den Maßstab 1:87. Genauso gelb mit blauen Überrollbügeln und Stoßstangen stand der Tigra damals auf Messen. Ein tolles Modell.

  Christian Stake, auch bekannt als "Der Spielzeug-Schotte", ist der Busspezialist im Mo87-Forum. Sofern es seine Zeit zulässt, bastelt er neben dem Geschäft am einen oder anderen Modell. In der zurückliegenden Woche zeigte er uns einen Mercedes O 309, der bis zum Jahr 2002 im Dienst der Verkehrsbetriebe Bils in Sendenhorst-Albersloh stand. Sein Modell entstand aus dem Herpa Kastenwagen, bei dem der Radstand gekürzt werden musste. Weiterhin wurde das Modell der Länge nach geteilt und mit einem ca. 2,5 breiten Plastikstreifen verbreitert. Fenster und Inneneinrichtung sowie eine passende Lackierung vervollständigen den genialen Umbau. Im weiteren Verlauf der Woche zeigte Christian dann noch einige kleinere Mercedes-Transporter der Vor-Sprinter-Generation, von denen besonders der Herpa-Umbau auf kurzen Radstand auch hier Erwähnung verdient – Weiterblättern im Thread lohnt sich!

  Zum mittlerweile obligatorischen Porsche der Woche gibt es nicht viel zu sagen, außer: Unglaublich, dass das mal ein Magic-Modell war! Markus Weinig hat aus dem Herpa Magic Porsche 914 so ziemlich alles rausgeholt, was man machen kann. Ein Satz geätzte Scheibenwischer, ein ebensolcher filigraner Spiegel, typische Porsche-Fuchsfelgen und ein paar Farbtupfer hier und da, dazu ein geöffnetes Targadach – fertig ist wieder ein toller Porsche aus dem Hause Weinig.

  Wenn es um originalgetreue LKW-Nachbauten nach Vorbildern schweizerischer Speditionen geht, muss der Name von Timon Bohler fallen. Zum Jahreswechsel hat er sich einer fünfachsigen Schwerlastzugmaschine vom Typ Volvo FH16 660 aus dem Fuhrpark der in Schüpfen im Kanton Bern ansässigen Affolter Transporte AG angenommen. Es überrascht nicht, dass Timons Miniatur, deren markante Riffelblech-Kotflügel aus dem Sortiment von FRIHO Modellbau stammen, den Vergleich mit dem Original nicht zu scheuen braucht. Und auch in Sachen Ladung eifert der kleine Sattelzug dem großen Vorbild nach. Transportiert wird eine mobile Steinbrechanlage, deren Chassis, Förderbänder und Mahlwerk Timon aus einer einen Millimeter dicken Kunststoffplatte gefertigt hat. Das Fahrgestell des Brechers spendete der Liebherr Bagger 954 von Herpa. Erneut ein sehr beeindruckendes Modell aus der Schweiz.

  Ein wenig kompakter, aber nicht weniger beeindruckend ist noch ein Brecher unterwegs. Holm Kämpfer hat die Backenbrecheranlage Enders C1000 aus Evergreen-Profilen ausgesprochen detailgetreu nachgebildet. Mit dem Transport der verkleinerten Version des im Original immerhin 31 Tonnen schweren Arbeitsgeräts hat Holm das niederländische Unternehmen Van Grinsven B.V. beauftragt. Sein Scania-Schwerlastzug mit der auffälligen Farbgebung entstand in Anlehnung an ein WSI-Modell des Maßstabs 1:50. Die Zugmaschine und der Noteboom-Auflieger sind aus dem Sortiment von Herpa, den Schwerlastturm hat Holm jedoch wiederum aus Evergreen selbst gebaut.

  Stereolithografie, 3D-Druck, Rapid Prototyping – schöne, neue Modellbauwelt? Kurt Titzler hat sich bei Shapeways ein Motorrad sowie einen Chevrolet Camaro im Maßstab 1:87 „ausdrucken“ lassen. „Frosted Ultra Detail“ nennt Shapeways den transparenten Kunststoff, aus dem die beiden Modelle anhand von Daten entsprechender 3D-Computergrafiken schichtweise aufgebaut wurden. Modellbau 2.0, sozusagen. Um einen Eindruck vom Ergebnis dieses Verfahrens zu vermitteln, hat Kurt den kleinen Chevy probehalber auf die Schnelle in Resin abgegeossen. Der Camaro ist eindeutig als solcher erkennbar, aber die Oberfläche der Karosserie weist auch deutliche Unebenheiten auf. Es bedarf somit noch einiger Arbeit, um aus dem dreidimensional „gedruckten“ Kunststoff ein brauchbares H0-Modell zu erstellen. Es bleibt also abzuwarten, ob so die Zukunft des Modellbaus aussieht, denn...

 … Achtung Baby, vielleicht sieht sie auch weiterhin wie folgt aus: bei Alfred Werner bedeutet 3D-Prototyping immer noch echte Handarbeit. Das zu verarbeitende Material scheint für ihn dabei keine Rolle zu spielen. Nach der aus Pappe und Papier gebastelten Dornier Merkur finden für den Nachbau des Segelflugzeugs Grunau Baby 2b nun härtere Werkstoffe Verwendung. So besteht der Rumpfrohling aus einem zusammengelöteten Messing/Kupfer/Messing-Sandwich, dem Alfred mit Fräse, Schleifer, Feile und Schmirgelpapier zu Leibe rückt. Ein solcher Eigenbau nimmt viel Zeit in Anspruch, aber wir werden die Fortschritte mit Interesse verfolgen. Klassischer Modellbau bleibt also trotz (oder vielleicht gerade wegen) moderner Alternativen auch in Zukunft unverändert spannend.

– Erik Meltzer, Hermann Becker, Thomas Leuchtmann
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Update: 24.05.2021
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