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Wochen-Rückblick 24.04. - 30.04.2011

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Ich hatte es mir fest vorgenommen: kein Wort über Wilhelm und Katharina, denn wir sind hier schließlich nicht beim Damenfriseur. Aber da ein Mitglied des Forums mit Blick auf das „Ereignis“ nahezu hellseherische Fähigkeiten an den Tag gelegt hat, lässt sich eine Erwähnung wohl nicht umgehen. Good Gracious, die beiden Hübschen haben ja dermaßen gestrahlt, dass selbst im entfernten Japan die Geigerzähler wie verrückt angefangen haben zu knacken. Aber für die Situation in Japan hat sich dann eigentlich – trotz historischen Anlasses – anscheinend keiner mehr interessiert. Immerhin jährte sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl mittlerweile zum 25. Mal, aber niemand im Forum hat ein AKW-Diorama gebaut. Vielleicht in weiser Voraussicht, denn aufgrund des derzeit geltenden Moratoriums hätten Michael und Marc vermutlich ohnehin keine Betriebsgenehmigung erteilt. Die erneuerbaren Energien sind ja auch viel interessanter. Allerdings wird die Verbreitung der Windenergie im kleinen Maßstab derzeit von Problemen begleitet. So hat die Detail-Polizei bei Herpas Flügeltransport festgestellt, dass die Rückleuchten der Zugmaschinen nicht den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung entsprechen. Welche Rückleuchten? Genau! Aber Abhilfe ist in Sicht, denn der Pannendienst ist informiert. Neulich hat sich das Windrad auf der Intermodellbau am Herpa-Stand übrigens tatsächlich gedreht. Wer jedoch – in Anlehnung an eine Abbildung auf der Herpa-Website – erwartet hatte, dass ein paar Hostessen das Windrad allein mit Pusten in Bewegung halten, wurde enttäuscht. Das Ding lief ganz profan mit Strom, womöglich gar mit solchem aus Atom. Oh, the irony of it all! Schauen wir daher lieber, welche strahlenden Beispiele brillanter Modellbaukunst die Geigerzähler wohl ordentlich zum Knacken bringen.

  Nicht erst seit dem getrauten, hochadeligen Paar wissen wir, dass es Gerüchte gibt, die sich dermaßen hartnäckig halten, dass sie sich irgendwann doch tatsächlich als wahr herausstellen. Nehmen wir zum Beispiel das Gerücht, dass es im Mo87-Forum einen dritten Admin geben soll. Ich gebe freimütig zu, ich wollte es ja auch nie so recht glauben, aber dann begann die abgelaufene Forenwoche mit einem Paukenschlag: Es gibt ihn wirklich! ZOOBIE alias Tobias Wilhelmi fuhr (und jetzt wird es richtig verwirrend) als Tobi Preiserlein in einem schicken Audi V8 vor. Dessen roter Metallic-Lack strahlt auch nach zwanzig Jahren ohne jeglichen Rost makellos in der Sonntagssonne. Die Halbwertszeit ist dank Vollverzinkung (oder dank Vollplastik?) eben länger als sonst üblich. Der Allradler rollt auf edlen BBS-Felgen, und auch sonst kann sich das gute Stück sehen lassen, verfügt es doch über die Exclusiv-Ausstattung mit hellem Leder und dunklem Wurzelholz. Selbst das elektrische Heckscheibenrollo ist vorhanden. Die Aufzählung sämtlicher von Tobias an dem Herpa-Modell vorgenommenen Änderungen würde den Rahmen hier sprengen, modelltechnisch sind sie aber allesamt perfekt umgesetzt. Die schönen und großen Bilder vermitteln einen sehr guten Eindruck davon. Deshalb staunt der Laie, dass es überhaupt noch weiterer optischer Anpassungen bedarf. Es scheint jedoch, als habe Tobias sich ein ausgesprochen hohes Maß an Vorbildtreue vorgenommen. Und wenn man erst einmal angefangen hat,...


  … dann kann man oft gar nicht mehr aufhören. Neben dem Audi zeigte Tobias Wilhelmi nämlich auch noch einen interessanten Autotransporter. Zwar hat er die Mercedes-Benz Vario Doka Pritsche "Hochtief" von Herpa schon vor Jahren zur kleinen Allrad-Sattelzugmaschine in ZOOBIE-Firmenfarbgebung umgebaut und mit einem leichten Tiefladesattelauflieger von Igra kombiniert. Allerdings hat der umgebaute Vario vor geraumer Zeit einen Satz vom Tisch gemacht. Die erforderlichen Reparaturarbeiten waren daher Gelegenheit, das Fahrwerk einigermaßen vorbildgerecht mit geänderter Federungsführung, Vorderachsdifferential und Verteilergetriebe zu gestalten. Es hat zwar a bisserl gedauert, aber bekanntlich ist es ja nie zu früh und selten zu spät. Ein Mercedes G-Modell von Herpa diente als Spender des Verteilers und des Achsdifferentials, für den Rest verwendete Tobias Evergreen. Er gewährt einen Blick auf die Unterseite des Vario, und eine kleine Zeitreise in das Jahr 2007 offenbart den Umfang der hier vorgenommenen Veränderungen. Der Trailer erhielt aktuell eine Seilwinde und Zwillingsbereifung, und die große Nutzlast des Zuges wird dann auch mit einem Foto dokumentiert.


  Wat de een sien Audi, is de anner sien Horch. In zwanzig bis dreißig Jahren bekommen wir von Holger Hanke vielleicht auch einmal einen aufgehübschten Audi V8 zu sehen. Aktuell ist er für dessen Oldtimer-Werkstatt aber wohl noch nicht alt genug. Im Gegensatz zum 1938er Horch 930V, einem klassisches Automobil aus einer Zeit, als diese auch schon nicht mehr in Ordnung war. Wer, wie der Berichterstatter, wirre Gedankengänge als Stilmittel pflegt, um Zusammenhänge dort herzustellen, wo sie nicht sind, mag kaum an einen Zufall glauben. Schließlich war es just das Jahr 1938, als Otto Hahn und Fritz Straßmann die Kernspaltung entdeckten. Und mittlerweile haben wir den radioaktiv verseuchten Salat. Dies hatte Holger aber sicher nicht im Sinn, als er das Modell für seine Freitagspräsentation auswählte. Im Gegensatz zum britischen Exponat der Vorwoche benötigte die Horch 930V Limousine von Modell-Mobil Dresden nur geringfügige Änderungen, die aber wieder die typische Hanke'sche Handschrift erkennen lassen.


  Ein weiteres Beispiel seiner grandiosen Fingerfertigkeit hat auch Andreas Martin in der abgelaufenen... nee, Moment mal, das ist doch so ein weichgespülter Schlagersänger... Verzeihung, ich meine selbstverständlich Andreas Kaluzny, der ein weiteres Modell der Marke Aston Martin zeigte. Es gibt eben Namen, die sind derart eng miteinander verbunden, dass man sie kaum voneinander trennen kann. Exquisiter Automobilbau trifft also erneut auf exzellenten Modellbau. Dankenswerterweise lässt Andreas sich – oft auch im wahrsten Sinne des Wortes – beim Basteln auf die Finger schauen. Zur Realisierung seines AM DB6 Volante bedurfte es nicht nur des umfangreichen Umbaus einer Resin-Karosserie von JMK. Es ist auch die Fülle an Details, die das Modell zu einem wahren Prachtstück werden ließen – seien es die Automobilia-Speichenräder, der fotogeätzte Grill, die viereckigen Dreiecksfenster, das Armaturenbrett, das Verdeck oder die wunderschöne blaugrüne Metallic-Lackierung. Nun hatte Andreas schon seit einiger Zeit mehrere Aston Martin in der Pipeline. Was mag ihn wohl veranlasst haben, zunächst den DB6 Volante fertigzustellen und ausgerechnet am Donnerstag zu präsentieren? Die Auflösung gab es am Tag darauf: Willi Windsor unternahm mit seiner Angetrauten eine Spritztour in einem allerdings „nur“ in „Seychelles Blue“ lackierten Original. Möglich wurde dies, weil Vattern neben all dem Grünzeug auch einen Aston Martin im Gewächshaus stehen hat. Der muss da übrigens stehen, denn der Kraftstoff wächst quasi förmlich in den Tank. Puristen mögen sich ungerührt schütteln, aber der DB6 Volante von His Royal Highnose fährt mit E85-Bioethanol. Dennoch seufzt Andreas zu Recht: „Schade, dass man sowas nicht in 1:1 fahren kann“. Tja, Schnösel müsste man sein – wenigstens für einmal um den Block...


  Wenn Andreas Kaluzny nicht gerade tief in einen Glas (GT) schaut, steht sein Name wie kein anderer im Forum eben für Aston Martin. Bei einem anderen Mitglied des Forums gilt etwas Ähnliches. Da sich dieses Mitglied in der abgelaufenen Woche in der Mo87-Gesundheitsrubrik (ich glaube, es ging um Viren) zu einem kurzen Reim hat hinreißen lassen, versuche ich es auch einmal: Hat der LKW 'nen Kran, war vorher Ulrich Heyer dran. Zwar ist er nach eigener Aussage kein Freund von olivgrünen Modellen, aber bei einem Iveco-Abschlepper, der vormals bei der NATO und mittlerweile bei der Bundeswehr in Diensten steht, konnte Ulrich ob des Krans dann eben doch nicht widerstehen. Das Original diente als Inspiration für ein Modell, bei dem es nicht um einen sklavischen Nachbau ging, auch wenn weitestgehend Vorbildnähe erreicht werden sollte. Mitsamt Fahrerhaus von Herpa, Fahrgestell von Memo, Kran von Kibri und der von Gerd Gehrmann als Fotoätzteil realisierten Hubbrille entstand eine gelungene Miniatur. Ulrich räumt freimütig ein, dass ihm sein Kran-Berge-Fahrzeug selbst gefällt, und das ist doch immer die beste Voraussetzung, auch andere dafür begeistern zu können.

  Zu Beginn der achtziger Jahre erwarb die DDR für die Spedition Deutrans Silosattelzüge mit Zugmaschinen von Mercedes-Benz und Aufliegern von LAG. Maik Schulze hat sich für die Nachbildung eines Sattelzugs mit Kippauflieger entschieden. Als Zugmaschine wurde ein Mercedes der sogenannten Neuen Generation (NG) benötigt. Da es Maik an einer entsprechenden Kabine mangelte, baute er einen Roco MB SK zum NG um, indem er ihm die Türen eines Kibri-Modells spendierte. Laut Maik habe der Auflieger „richtig Arbeit gemacht“, Einzelheiten erfahren diesbezüglich über den Eigenbau aber leider nicht. Maik hat zumindest einige Bilder seines Modells beigefügt, die einen schönen Sattelzug zeigen. Die Arbeit hat sich gelohnt.


  und   Christof Ziebarth hat sich erst vor kurzem für das Forum registriert und zeigt seither Bus um Bus. Es geht dabei um Modelle von SE-Reisen aus Eckernförde, die neben Gelegenheitsverkehr und Überlandlinie auch den Stadtverkehr bedient. Es handelt sich also um ein Unternehmen mit einem vielfältigen Fuhrpark, von dem aber bislang kein Modell produziert wurde. Christof gibt an, dass eigene Umbauten für ihn angesichts seiner linken Hände kaum machbar seien (komisch, kommt mir irgendwie bekannt vor). Aber Christof hatte das Glück, „Ghost Modelmaker“ zu finden, welche die Busse von SE-Reisen für ihn realisieren. Zu einem großen Teil ist dabei auch eine Kieler Busschmiede am Werk gewesen, die an dieser Stelle nicht unbekannt ist. Christof will sich aber wohl nicht nur auf seine Umbauspezialisten verlassen. Für sein fiktives Busunternehmen „De Wikinger“ legt er nun selber die linken Hände an, bastelt und lackiert. Respekt, zu einem solchen Schritt wird es bei mir wohl nie reichen. In diesem Wochenbericht zeigen wir einen der Busse von SE-Reisen. Es wird aber sicher nicht lange dauern, bis hier demnächst eine von Christofs eigenen Arbeiten zu sehen sein wird.


  Oha, schon wieder Admin-Alarm im Wochenbericht. Nicht nur Tobias Wilhelmi, sondern auch Michael Scheel ist aktuell aktiv. Sein wunderschöner SLS AMG Roadster ist noch immer unvergessen, und es ist schon ein wenig unverständlich, dass die Daimler AG sich bei einer solchen Vorlage bezüglich des Fahrzeugs in 1:1 weiterhin in Bringschuld befindet. Momentan hat Michael sich wieder einer ganz frischen Neuerscheinung angenommen, die in etwa das Gegenteil eines SLS AMG darstellt. Bei der Miniatur, die angeblich keiner braucht, aber (einschließlich des Berichterstatters) inzwischen beinahe jeder hat, handelt es sich um den Dodge A100 von Brekina. Das Modell, welches – vorbildgetreu – jeden staring contest gegen Herpas NSU Maki gewinnen würde, gibt es aus Teningen zwar schon in zwei Versionen, aber Michael hätte den Kastenwagen gerne mit seitlichen Laderaumtüren. Gesagt, getan – daher wird nunmehr ein Bus in einen Kasten verwandelt. Die Scheibenöffnungen wurden zunächst von hinten mit Tapeband zugeklebt. Nach dem Schneiden und Einpassen von Evergreenstreifen erfolgten dann die Spachtel- und Schleifarbeiten. Inzwischen hat Michael im Forum auch schon die auffällige Farbgebung des Modells offenbart. Was mag ihn wohl zu seiner Farbwahl bewogen haben – ein Schelm, wer Böses dabei denkt.


  Apropos auffällige Farbgebung... Das junge Unternehmen RS Transporte macht es richtig – hier wird behutsam investiert und expandiert. Robert Schiller erweitert die strahlend rote Flotte seiner Spedition um einen weiteren LKW. Der MAN M90 12.232 ist zugelassen und wartet auf seinen ersten Einsatz, was man bereits daran erkennen kann, dass er genauso frisch gewaschen ausschaut wie die übrige Flotte. Vielleicht lag es ja an den Feiertagen, dass der kleine brave Laster bisher noch nicht im Dreck wühlen durfte. Aber so können wir einen unverstellten Blick auf die von Robert vorgenommenen Änderungen werfen. Dass die Bodenfreiheit einschränkende Ersatzrad wurde mitsamt Halterung entfernt, der Auspuff etwas weiter nach oben gelegt und lackiert. Der Tank bekam ebenfalls eine Lackierung, und die Herpa-Lowliner-Räder wurden gegen passendere Rietze-Stadtbusreifen (vom MAN Lion's City) getauscht. Zu guter Letzt erhielt der MAN die neue Lackierung sowie Decals und Antennen. Das Schöne an Roberts Lastkraftwagen ist, dass sie so schön schlicht sind, wie man es bei kleinen Speditionen eben häufig sieht.


  Was nicht heißen soll, dass es nicht ruhig auch einmal etwas aufwändiger sein darf. Auf der RAI / TERTS in Amsterdam des Jahres 2007 zeigte Mercedes-Benz den Actros 2660 LS Truck´n´Roll Edition. Okay, vor lauter rennenden Wildpferden und stampfenden Büffeln erkennt man zunächst erst einmal gar nix. Aber nach und nach fallen dann doch unzählige und bisweilen verspielte Details ins Auge, wobei auch eine Menge Tinnef dabei ist. An wen richtet sich ein solcher Showtruck eigentlich – knallharte Trucker-Cowboys, die gerne auch mal sechs Stunden royale Hochzeit gucken? Thomas Anic hat sich das entsprechende Herpa-Modell vorgenommen, und ihm ist nicht entgangen, dass an der Nachbildung, so schön sie auch sein mag, viele Kleinigkeiten nicht dem Original entsprechen. Die aufgezählten Änderungen lassen den Laien staunen, aber Thomas hat sein bearbeitetes Modell aus allen Winkeln abgelichtet, was den Vergleich mit einem unveränderten Herpa-Modell möglich macht. Thomas hat einigen Aufwand betrieben, unter anderem Decals von Decalprint fertigen lassen sowie Ätzteile von Decalprint und Miniature Realism verbaut. Die gesamten Arbeiten haben zwar ein bisschen gedauert, aber nun könnte ein knallharter Preiser Trucker-Cowboy einsteigen und....

...meine Güte, was ist denn das andauernd für ein Geräusch? Ist ja fast wie Tinnitus... knack-knack-knack-knack-knack-knack-knack-knack-knack-knack... Macht mal bitte jemand den Geigerzähler aus? …krk... Vielen Dank!

– Hermann Becker

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Update: 24.05.2021
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