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Wochen-Rückblick 01. - 07. Januar 2012

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  Epoche 2, also die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, ist in unseren Foren ein relativ selten zu findendes Thema, aber wenn, dann gibt es oft etwas zum Staunen. So auch bei dem wunderbar skurrilen Holz-Möbelwagen, mit dem Holger Lehmann hier einen beachtenswerten Einstand gezeigt hat. Den Mercedes L5 aus Roskopf-Produktion hat er im Radstand auf 58 mm verlängert und den ebenfalls verlängerten Aufbau eines Möbelanhängers gleicher Herkunft aufgesetzt. Die Front des Wagens mit der blechernen Motor-"Nase" an der gerundeten hölzernen Frontwand ist ein echter Hingucker! Und als kleine Zugabe zeigte Holger dann auch noch einen verlängerten Pritschen-Laster, ebenfalls auf Basis eines Roskopf-Mercedes L5. Feine Modelle, urige Vorbilder, tolle Fotos!

  Aus deutlich jüngerer Zeit, allerdings auch schon wieder aus dem Jahr 1993, stammt Stefan Willaczeks Iveco EuroStar 6x2/4 Gardinenplanensattelzug der norwegischen Spedition Hakull. Gekonnte Farbtupfer und mit viel Gefühl ergänzte Decals lassen die serienmäßig recht blasse AWM-Zugmaschine aufblühen; ein aus AWM- und Herpa-Teilen kombiniertes Dreiachschassis, ein großer Tank aus dem Sortiment von DS sowie die durchbrochenen Rietze-Felgen machen die Sache rund. Am Auflieger waren die Stützen zu kürzen, eine Handkurbel zu ergänzen sowie Staukasten und Reserveradhalterung anzubringen. Das wirkt im Ergebnis so schlicht und schön und stimmig, dass man dem Sattelzug die viele Arbeit nicht mehr ansieht.

  Ähnliches gilt auch für diese beiden alten Laster. Uli Slovig eröffnete das Forenjahr 2012 mit gezielten Auffrischungen zweier ebenfalls nicht mehr ganz junger Modelle. Mögen der MAN F8 Containersattelzug von Herpa (187688) und der Magirus der MK-Klasse von Roco (1569) also schon ein wenig in die Jahre gekommen sein, nach Ulis Überarbeitung wirken sie jedenfalls wie neu. Die Optik der beiden Schenker-LKW erscheint dabei so selbstverständlich, dass erst der Vergleich mit Bildern unveränderter Modelle offenbart, welchen Unterschied ein wenig mit ruhiger Hand unter anderem an Scheibenrahmen, Scheibenwischern und Leuchten aufgetragene Farbe ausmachen kann.

  Nun repariert er also auch noch Boote – allerdings erst, nachdem er sie selbst gebaut hat. Andreas Kaluzny ist neuerdings "Klar bei Anker", und den Anfang macht ein klassisches Mahagoni-Sportboot aus den vierziger Jahren des amerikanischen Herstellers Chris Craft. Das Modell stammt allerdings aus der Boots-Werft von Paul Arens. Der Bausatz "Amerikanisches Runabout" bietet alles, was das Herz des Miniaturbootsbauers begehrt – Resin-Rumpf, Echtholz-Furniere, feinste Ätzteile und selbstverständlich passgenaue Decals. Nun wäre Andreas nicht Andreas, wenn er hier und da nicht auch noch eigene Ideen umsetzen würde, wie zum Beispiel umlaufende Keder in Polsterfarbe an den Rändern der Innenräume, eine Bugverzierung und kleinste Beschläge. Transportiert wird das Wasserfahrzeug mit einem ebenfalls gerade erst gebauten Trailer. Mal schauen, wann Andreas mit dem Chris Craft-Boot die erste Probefahrt auf der Alster absolvieren kann. Wir wünschen jedenfalls immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.

  Seit mehreren Wochen hat Christof Fischer uns an seiner schrittweisen Aufwertung des wieder erhältlichen Muldenkipp-Anhängers von Wiking teilhaben lassen. Die Form des Modells ist bereits einige Jahrzehnte alt. Christof hat die Mulde daher von ihren übergroßen Kippscharnieren befreit und mit einem gekürzten Anhänger-Fahrgestell von Brekina kombiniert. Die Hanomag-Zugmaschine mit kurzer Kabine wurde von ihm ebenfalls vorbildgerecht umgebaut. Mitsamt der Ladung ist hier schönes Gespann entstanden.

  Wat de Buur nich kennt, dat freet he nich! Dieses plattdeutsche Sprichwort trifft auf Jens Müller ganz bestimmt nicht zu. Auf der Suche nach Exoten wird er immer wieder fündig, vornehmlich bei den Angelsachsen. Seit einigen Wochen konnten wir verfolgen, wie Jens die von Zagato entworfene Karosserie des von 1974 bis 1980 in geringer Stückzahl gebauten Bristol 412 mit Evergreen-Platten vortrefflich nachgeformt hat. Jetzt gesellt sich der luxuriöse Sonderling zu dem urigen Bond Bug (1970 - 1974), über den wir bereits im letzten November berichteten. Dieses Duo von der Insel ist nun wahrlich keine Hausmannskost. Für die Fans britischer Automobilkultur fängt das Jahr also gut an.

  Selbstverständlich stehen die Koehliman Works auch im Jahr 2012 für den fachmännischen Bau amerikanischer Fahrzeuge. Am Neujahrstag fuhr Christian Koehlen einen Tanklastzug aus der Werkshalle, dessen Länge unseren Bilderrahmen eindeutig sprengt. Wir beschränken uns hier daher auf die Abbildung der vierachsigen Zugmaschine vom Typ Freightliner Columbia, für die Christian auch ein Vorbildfoto liefert. Das Fahrerhaus mit flachem Sleeper wurde von ihm auf ein Chassis von HighSpeed aufgebaut. Zugunsten einer besseren Optik hat Christian das verchromte Fahrgestell des Heil-Tankaufliegers in silberner Farbe lackiert und mit Gefahrguttafeln versehen. Der Tankanhänger von Boley blieb hingegen nahezu unverändert. Wir wissen, dass in Amerika alles zwei Nummern größer sein muss, hoffen aber darauf, dass künftige Trucks der Koehliman Works auch wieder komplett in unseren Bilderrahmen passen.

 Uli Busse ist bekannt für luft- und wassergekühlte VW-Umbauten. Und dann am besten in Candy-Lime-Green von Tamiya. Manchmal ist ihm aber auch langweilig, und er experimentiert immer wieder an anderen Modellen herum. Dabei kommen dann extravagante Farbumbauten heraus – wie die beiden hier vorgestellten Modelle. Ein BMW 3.5 CSL von Busch und ein Audi TT im Reptilien- und Farbwechseldesign. Immerhin, Uli bleibt seiner Lieblingsfarbe treu, wenn auch nur minimal.


– Erik Meltzer, Marc Schmidt, Hermann Becker, Thomas Leuchtmann
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Update: 24.05.2021
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