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Wochen-Rückblick 16.01. - 22.01.2011

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  Christoph Schiefelbein zeigte uns eines dieser Projekte, derentwegen der Rezensent sich bei Mo87 so wohl fühlt: eine Kooperation, durch die ein Modell entstand, das es nicht zu kaufen gibt, obwohl es so aussieht. Und das völlig uneigennützig und ohne finanzielle Interessen! Das Modell, um das es geht, ist ein VW Santana 2000 (also die Version mit Facelift, die in China zum Straßenbild gehört und hier nur im Volkswagenwerk gelegentlich an einem vorbeifährt). Gerald Blümer hat vom als Basis dienenden massiven Silbermodell einen Resin-Abguss gefertigt, und Christoph hat diesen dann hohlgefräst und zu einem wirklich edlen Modell komplettiert. Hut ab!

  Christof Fischer hat Größeres im Sinn als einen Santana: eine Kaelble-"Dicknase" ist es, die auf seinem Basteltisch entsteht. Und ganz in der Tradition der Backnanger Zugmaschinenmanufaktur gilt auch bei Christof: Der Besteller hat immer recht! Und wenn der eine KDV 832 mit symmetrischem, schmalem Fahrerhaus haben will, dann hat Kaelble die sicher auch so geliefert – und deswegen hat das Modell eben jetzt auch ein solches. Und wie so oft krochen dann auch andere dicke Kaelble-Brummer mit ihren Erbauern aus den sprichwörtlichen Löchern und machten den Thread schön abwechslungsreich – so soll es sein!

  Wikings Borgward B-611 hat es den Umbauern im Forum sichtlich angetan. Markus Brauel hat der Bus-Version neue Eckfenster, vor allem aber auch eine volle Besetzung aus neunzehn (!) H0-Menschlein verpaßt. Sieht man, wenn man mal so drüber nachdenkt, eigentlich auch viel zu selten – dabei hat schon in den Siebzigern die Miba bei jeder Messe wieder für mehr Figuren in den Autos getrommelt. Was die Industrie, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bis heute ignoriert; aber wozu ist man Modellbauer? Und so zeigt Markus' Borgward, wie es zuging damals in den Sechzigern, auf "Kaffeefahrt im Sauerland". Nein, eigentlich möchte man nicht mitfahren müssen in der Bremer Sardinendose, aber toll sieht's schon aus.

  Hanns Widl hat sein "Relais Routier" fertiggestellt! Mit diesen wohlklingenden Worten bezeichnen unsere französischen Nachbarn, was bei uns technisch "Raststätte" genannt wird. Und nicht nur die Bezeichnung ist charmanter als hierzulande, auch das Diorama selbst entwickelt ein so einladendes Flair, dass man als autobahnrasthofgeplagter Kraftfahrer, wie der Rezensent einer ist, sich wünscht, so etwas auch mal in 1:1 zu finden. Und dann auch die Zeit zu haben, die Stadt zu erkunden. Erstaunlich, wieviel davon (Stadt und Flair) Hanns auf gerade mal einem knappen Viertelquadratmeter (!) Fläche eingefangen hat. Nun lädt er mit Bildern zu einem Rundgang ein, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.

  Und ein passendes Fahrzeug dazu zeigte dann auch gleich Holger Hanke mit seinem dezent, aber wirkungsvoll aufgehübschten Peugeot J9 von Norev. Besonders der wache Blick aus den natürlich gelben Scheinwerfern vermag zu gefallen, aber auch sonst wirkt das Modell auch in der unbarmherzigen Makrofotografie erstklassig. Fehlt eigentlich nur noch – der Leser wird, so er den Rezensenten kennt, den Hinweis sicherlich bereits erwartet haben – ein wenig Patina ...

  Selbes Thema, anderes Motiv: die Aufhübschung eines ansonsten recht einfachen Modells durch sorgfältige Detailbemalung ist immer wieder geeignet, dem Betrachter die Augen zu öffnen, was für formbauerische Kleinodien da oftmals unbeachtet im Händlerregal oder der eigenen Vitrine herumstehen. Uli Slovig hat sich ein Auto ausgesucht, das den Rezensenten in die frühe Kindheit entführt: Genau so einen dunkelroten Audi 100 der ersten Serie fuhr damals Vaddern, und so war das Wiedersehen im Forum ein äußerst freudiges! Das Modell ist übrigens von Herpa-Magic. Billiger geht's kaum ... und es zeigt sich ein weiteres Mal, dass gute Modelle nicht teuer sein müssen.

  Was so eine Neuheitenankündigung doch bewirken kann! Kaum wird publik, dass Wiking einen Ford Taunus Transit FK 1000 zu bauen gedenkt, schon wehren sich die Foristi gegen die sogleich aufkommende Behauptung, das wäre angesichts des einfachen Roco-Modells ja auch an der Zeit. Den Vogel abgeschossen hat dabei Peter Pichl, der gleich neun Einsatzfahrzeuge auf Roco-Basis aufgefahren hat, eins schöner als das andere. Den Sammlern sei der neue Wiking-Transit gegönnt, und auch die Umbauer werden ihn sicher zu würdigen wissen – aber auf den ollen Roco lassen wir nix kommen, jawoll!

  Ein Flugzeug, das nicht fliegt, ist dann halt auf die Hilfe der Kollegen von der Gummifraktion angewiesen. Und so wird Andreas Kaluznys Focke-Wulf FW 190 nach einem kleinen Malheur wieder zusammengesammelt und auf einen Nooteboom-Tieflader mit alter Scania-Vabis-Haubenzugmaschine verladen. Noch ist es nicht soweit, aber das zerfledderte Flugzeug macht schon jetzt einen richtig überzeugenden Eindruck, und auch der Lastwagen vermag schon in Baugruppen zu gefallen. Hier entsteht ein Prachtstück, und es wird sich sicher lohnen, dessen Entstehungsprozess weiter zu verfolgen!

  Komatsu? Gesundheit! Der Name ist dem nicht übertrieben baumaschinenaffinen Rezensenten kein wirklicher Begriff, aber Roland Gampers Komatsu PC8000 ist trotzdem der unzweifelhafte Kracher dieses Wochenberichts. Ohne die anderen schmälern zu wollen, aber an diesem Tagebaubagger ist einfach alles riesig: die Abmessungen, die Details, die Betriebsspuren und auch die Fotos im Forenbeitrag. Letzteres zugegebenermaßen etwas regelwidrig, aber wer sie betrachtet hat, dem ist das egal – nein, sogar recht: Für so ein Modell braucht man schon mal eine "Tapete", wie sie ein mahnender Moderator bezeichnete. Und mit diesem gewaltigen Trumm sei dann auch der Bericht beendet, man soll ja schließlich aufhören, wenn es am schönsten ist.

– Erik Meltzer
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