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Wochen-Rückblick 08.09. - 14.09.2013

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  Markus Hölzl, dessen blaue Busflotte uns ja schon lange begeistert, zeigte in der vergangenen Woche einen neuen Bereich seines Unternehmens, den „MeinFernbus.de“-Teil. Dieser Van Hool Astromega, der bis vor kurzem noch im blauen Hölzl-Kleid unterwegs war, wurde entsprechend dem Farbschema des im Juni 2011 gegründeten Unternehmens aus Berlin grün lackiert und natürlich mit den passenden Werbeslogans versehen. Eingesetzt wird er auf der Strecke Dresden-Frankfurt. Dass der Hölzl-Bus bereits über die Ausstattungs-Anforderungen wie zum Beispiel WLAN, 4-Sterne-Bestuhlung und Bordservice verfügte, vereinfachte die Umgestaltung natürlich; lediglich der Fahrradträger am Heck musste nachgerüstet werden. Sollte auch dieser Bereich erfolgreich sein, werden in Zukunft weitere grüne Busse aus Oberfranken die „MeinFernbus.de“-Flotte bereichern, so die kleine Geschichte, die der Erbauer zum Umbau erzählt.

  Gleich mehrere jüngst fertiggestellte Fahrzeuge bereichern die Bus-Flotte von Tobias Benzinger. Er ließ fünf Miniaturen im bayerischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zu. Ein Mercedes-Benz Travego fährt für das Reiseunternehmen Lotter aus Langenaltheim, ein Setra S415 HD, ein Van Hool T916 sowie zwei Mercedes-Benz Tourismo, von denen wir einen hier stellvertretend zeigen, gehören zum Fuhrpark von Engeler Reisen aus Treuchtlingen. Für Tobias' begehrte Nachbildung ist das Tourismo-Modell von AWM schlicht zu lang; es musste daher gekürzt werden und dabei auch gleich eine Achse opfern. Nach der farblichen Überarbeitung des Innenraums und der Lackierung der Karosserie brachte Tobias natürlich vorbildgetreue Decals auf, die sein Modell als schicken Royal Class-Bus von Engeler identifizieren.

  Völlig anders ging hingegen Dirk Gumpert an seinen Krupp KMK 3030 Mobilkran der Frankfurter Feuerwehr heran, den er digital konstruierte und im Rapid Prototyping-Verfahren bei Shapeways drucken ließ. Geglättete Oberflächen, saubere Lackierung und Beschriftung, zahlreiche Details und ergänzende Komponenten aus der Herpa-Großserie (Radsätze, Hakenflasche) machen den Dreiachser zum spektakulären Modell. Vor drei Wochen zeigten wir den Krupp im Rohbaustadium und freuen uns nun über die erfolgreiche Beendigung des Bauberichts.

  Gleiche Technik, gleiche Vorbildkategorie – was sich zunächst so ähnlich liest, ist indes ein ganz anderes Fahrzeug, und das liegt nicht nur an der Farbe. Christof Fischer präsentiert im Auftrag seines Sohnes einen ebenfalls als 3D-Druck erworbenen ADK III Puma (Autodrehkran) mit DDR-Vergangenheit, und neben dem noch im Rohzustand befindlichen Arbeitsgerät nutzte Kai Rücker die Vorlage, um zwei Fotos seines grandios gestalteten Modells auf gleicher Basis vorzustellen und Inspirationen zu geben. Ein offener ADK III-Thread? Wir sind nicht abgeneigt, machen doch die verschiedenen Herangehensweisen solche Parallelbauten besonders reizvoll.

  Bei dem von 1957 bis 1963 im VEB Hebezeugwerk Sebnitz gebauten Puma fanden unter anderem Fahrzeugteile des IFA H6 Verwendung, und wie es der Zufall wollte, hielt auch Maik Schulze in der abgelaufenen Woche die Nachbildung eines LKW bereit, für den der H6 als Teilespender diente. Eigentlich handelt es sich um einen alten Hanomag, dessen Fahrerhaus in der DDR seinerzeit mit Karosserieteilen des IFA-Lastwagens umgebaut wurde. Wie Maik an anderem Orte mitteilte, hat das von ihm nachempfundene Vorbild als Schausteller-Zugmaschine ein Fahrgeschäft bewegt. Ein solches fehlt zwar bei der Miniatur, aber Maiks gelungener "Hanomag H6" stellt auch für sich allein bereits eine sehr interessante Kombination da.

  Um interessante Kombinationen ist auch Andreas Kaluzny nie verlegen. Schon während des Bauphase seines Chris-Craft-Bootes trieb ihn die Frage um, mit welcher Zugmaschine dieses ebenso sicher wie standesgemäß ans Wasser transportiert werden könne; schließlich hatte das Boot seine Schwimmfähigkeit bei der Jungfernfahrt in einer Tupperdose bereits unter Beweis gestellt. Die Konsultation des Mo87-Forums brachte in Sachen LKW den entscheidenden Hinweis: Mack R von Athearn. Gunter's Car Company konnte liefern, und so werkelte Andreas fortan parallel an Schwimm- und Fahrzeug, wie immer ideen- und detailreich. Am Ende gab es eine modellbauerische Punktlandung, so dass der Mack mit Tieflader das Boot gut vertäut huckepack nehmen konnte.

  Der Produktionszeitraum des Mack R währte bis 2005 knapp vierzig Jahre. Gleiches war dem ebenfalls 1966 eingeführten Gilbern Genie nicht vergönnt. Gilbern wer? 1959 gründeten Giles Smith und Bernard Friese eine kleine walisische Autoschmiede und verbanden die ersten Buchstaben ihrer Vornamen zur Marke. Das Coupé Genie war erst ihr zweites Modell, welches nach nur etwa 200 Einheiten in leicht veränderter Form unter der Bezeichnung Invader weitergebaut wurde. Finanzielle Probleme führten letztlich aber zur Einstellung der Produktion, und Gilbern war bereits ab 1974 Geschichte. Wer kennt bloß solche Autos? Natürlich Jens Müller. Markus Brauel konnte für seinen Gilbern daher auf ein schönes JMK-Modell zurückgreifen, kleidete den Exoten in ein edles Nachtblau und wertete ihn mit feinen Details zusätzlich auf.

  Blau ist auch die bestimmende Farbe des Renault R340-Hängerzuges von Daniel Damjanovic. Nach der entsprechenden Lackierung erhielt der Lastwagen markante gelbe Schriftzüge, die ihn dem Unternehmen Panalpina zuordnen. "5 Kontinente - 1 Spediteur" ist zu lesen, und damit ist klar, dass nicht nur eine Fahrt zur nächsten Ecke ansteht. Daniels Thema ist natürlich erneut der grenzüberschreitende Frachtverkehr. In seinen verkleinerten achtziger Jahren finden sich immer wieder interessante LKW-Typen für diesen Zweck, und so ist auch dieser Renault wiederum liebevoll und gekonnt umgesetzt.


- Thomas Leuchtmann, Hermann Becker und Marc Schmidt
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Update: 24.05.2021
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