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Wochen-Rückblick 22.07. - 28.07.2012

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Hat uns das Sommerloch nun doch erreicht? Die Temperaturen der Thermometer stiegen in der vergangenen Woche in schon nicht mehr erwartete Höhen und fielen zum Wochenende genauso schnell wieder ab. Die Diskussionsbereitschaft im Forum folgt diesem Beispiel genauso so zäh wie die Spritpreise an den Tankstellen der Preisentwicklung für Rohöl. Eine Anzeige von Brekina gab Stoff für ausführliche Diskussionen der Sammlerschaft und hält noch an. Es wurde in der Woche aber auch wieder eine Vielzahl von Modellen vorgestellt.

  Die Umbauten von Uli Busse decken ein breites Spektrum der Modellwelt ab. Neben dezenten Aufhübschungen finden sich radikale Umbauten von Modellen aus der Tuning-Szene. In der vergangenen Woche stellte Uli einen Porsche 996 vor. Schwarz, sehr schwarz sogar und dadurch sehr böse wirkend. Der Lack erscheint matt, ist aber nicht matt lackiert, wie Uli in einem späteren Beitrag verriet. Was auch eine weitere interessante Seite von Uli Busse aufzeigt. Er spielt gerne mit verschiedenen Möglichkeiten der Gestaltung und kreiert dadurch kleine Hingucker.

  Mit Markus Weinig gesellt sich ein weiterer Spezialist für den Minimal-Umbau in den aktuellen Wochenbericht. Ein Serienmodell bietet immer eine Vielzahl von Möglichkeiten, es in der Vitrine noch besser darstehen zu lassen. Markus beschränkt sich dabei auf filigrane Zurüstteile, andere Felgen und gelegentlich ein paar Farbtupfer. Wikings Opel Commodore B durfte in der Werkstatt von Markus das Verschönerungsprogramm über sich ergehen lassen und steht nun in der sportlichen GS/E-Variante in der Vitrine.

  Von Drüben kommt der nächste Beitrag. Drüben meint aber diesmal nicht den Osten, sondern den Westen. Und drüben ist untertrieben. Es ist ein großer Sprung über den Atlantik notwendig. Genauer gesagt nach Quebec in Kanada zu Christoph Culis. Europäische LKW sind für einen Nordamerikaner eigentlich weniger interessant. Doch Christoph hat seine Liebe zu den hiesigen Modellen und im speziellen denen aus der Bauwirtschaft entdeckt. Er versorgt uns in unregelmässigen Abständen mit beeindruckenden Bildern seiner Superungen, Um- und Eigenbauten auf einem tollen Diorama, die er gekonnt ablichtet.

  Michael Stegmann ließ uns im Forum bereits an der Entstehung beeindruckender Motorsportmodelle vergangener Tage teilhaben. Anfang Juli stellte er sein neustes Bauvorhaben vor. Um seine Modelle zu präsentieren, soll ein passendes Ambiente entstehen: diese Aufgabe wird einem Classic-Car-Center zuteil. Die ersten Bilder versprachen noch nichts Besonderes; jemand, der Modellautos baut, ist nicht unbedingt auch ein grandioser Dioramenbauer – doch Michael überzeugte uns nun vom Gegenteil. Mit der Sorgfalt und Detailverliebtheit, mit der seine Modellautos entstehen, baut er derzeit ein Diorama, an dem vieles neu erstellt wurde und kleine Detaillösungen das Auge des Betrachters einzufangen wissen.

  Doch damit ist die Stegmann'sche Vielfalt noch nicht erschöpft. Aus einem lockeren Gespräch mit Paul Arens beim letztjährigen Mo87-Modellbautreffen in Fulda entstand die Idee eines Gemeinschaftsprojekts zum Bau eines klassischen Speedboots im kleinen Maßstab. Bereits seit einigen Wochen gewährt Michael sehr detaillierte Einblicke in dessen Entstehung, von den ersten dreidimensionalen Zeichnungen am Computer und dem hieraus resultierenden 3D-Druck von i.materialise bis zur Gestaltung feinster Anbauteile. Am Ende dieses Prozesses standen mehrere hervorragend gearbeitete Elemente, die Paul aktuell hat abgießen lassen. Paul hat zudem bereits einen Bootsrumpf mit Mahagoni-Furnier beklebt und plant derzeit diverse Decals sowie fotogeätzte Teile. Eine wunderbare Gemeinschaftsarbeit, und es ist beileibe nicht die einzige im Mo87-Forum.

  UMM? Was im ersten Moment wie ein neuer Kleinserienhersteller klang, entpuppte sich bei genauem Hinsehen als ein Modellbauer-Team, die United Model Makers, das sich aus den Herren Markus Meier, Jens Müller und Andreas Kaluzny gebildet hatte, um ein weiteres Mo87-Gemeinschaftsprojekt zum Abschluss zu bringen. Markus hatte hierbei den Anfang gemacht und vor etlicher Zeit begonnen, aus einem Ford Mustang von Ricko einen Chevrolet Camaro zu bauen. Irgendwann kam dann der Punkt, an dem sich Jens einschaltete und weitere Feinheiten in Angriff nahm. Das Projekt erwies sich aber als schwieriger als gedacht, da die Proportionen von Mustang und Camaro doch recht unterschiedlich waren. Zwischenzeitlich schien es, dass das Projekt auf Eis gelegt werden müsse. Dann hatte Andreas ein paar Ideen, die wiederum Jens aufnahm, und in der vergangenen Woche konnten wir schließlich einen fast abgussreifen Prototypen sehen, der von dem Ausgangsmodell nicht mehr viel zeigt, dafür aber umsomehr einen Camaro darstellt. Bumblebee ist also für den Rezensenten (und nicht nur für ihn) in greifbare Nähe gerückt.

  Überhaupt die Amis – eines muß man ihnen ja lassen: Mut bei der Formgebung ihrer Autos hatten sie schon immer. Das 1949er Cadillac 62 Club Coupé ist da ein gutes Beispiel, dem von Neo Scale Models ein würdiges Denkmal gesetzt worden ist. Einmal mehr ist es Holger Hanke, der dem Modell mit einer seiner berüchtigten "kleinen Aufhübschungen" den letzten Schliff gab. Das verglichen mit seinen Markengenossen rund ein Jahrzehnt später geradezu zurückhaltend elegante, aber gewaltig große Schrägheckauto vermag aus jedem Blickwinkel zu betören, aber seine Schokoladenseite ist eindeutig hinten.

  Ein gutes halbes Jahrhundert später und damit eine völlig andere Welt, aber mutige Autodesigner haben sie in den USA immer noch. Beim Chrysler 300M ist die Schokoladenseite aber genauso eindeutig vorne. Aus vier großen runden Augen blickt die eigentlich gar nicht so brutale Limousine in die Welt, dass jede Econobox vermutlich fluchtartig die Bahn freimacht. Die Raumökonomie ist dank des radikalen Cab-Forward-Designs mit der weit vorgeschobenen Fahrgastzelle gar nicht so schlecht, wie die geduckte Form vermuten lassen könnte – und sicher weit besser als beim Club Coupé von '49. Thomas Weber stellte den schrillen Ami aus einem Kleinserienbausatz von JMK auf die Porsche-Carrera-GT-Räder von Schuco.

  In unregelmäßigem Abstand verwöhnt uns der Busspezialist Lothar Kesseböhmer mit Modellen nach Vorbildern aus Schleswig-Holstein. In der vergangenen Woche zeigte er das Ergebnis seiner neuesten Bastelei. Das Vorbild war bei Autokraft unterwegs und ist ein für diesen Betrieb eher untypischer MAN SÜ 240. Das Herpa-Modell erhielt kleine Modifizierungen wie einzelne Rundleuchten am Heck, eine modifizierte Chromeinfassung an der Front sowie natürlich die vorbildgerechte, sauber ausgeführte Lackierung in Grün-Beige. Weitere Details komplettieren das Modell und machen eine längere Betrachtung lohnenswert.

  und   Schon einige Wochen ließ uns Sven Lorry am Werdegang zweier Modelle teilhaben, die sehr gut zu seinem Nachnamen passen. Denn auch wenn die beiden Sattelzugmaschinen nicht aus Großbritannien, sondern aus Schweden stammen, so verortet ihre Beschriftung und natürlich der aufwendige Rechtslenkerumbau die Scanias eindeutig dort, wo solche Fahrzeuge nunmal nicht "truck", sondern "lorry" heißen. Mehr noch aber als die sehr sauber gebauten Zugmaschinen beeindruckte die meisten Betrachter das höchst realistisch gestaltete Hafendiorama – was nicht gegen die Scanias spricht, sondern eindeutig für das Diorama! Hoffentlich gibt's davon noch mehr zu sehen. Wer mehr von den Scanias sehen möchte, sei auf Svens Basteltisch verwiesen.

  Wer sagt eigentlich, es gäbe keine modernen Ford-Modelle? Also, die Mutter von Thomas Leuchtmann fährt doch zum Beispiel eines, nämlich den aktuellen Fiesta. Augenblick mal... aber es gibt keine modernen Ford-Modelle im Maßstab 1:87, jedenfalls von keinem der Großserienhersteller. Die Realisierung einer solchen Miniatur oblag dann also wieder einmal dem begnadeten Modelleur, von dem hier schon mehrfach die Rede war. Jens Müller übersetzte das Kinetic Design in die 87-fach verkleinerte Form, und für Thomas war es dann nur noch reine Formsache, Mutterns kleinen Flitzer möglichst originalgetreu nachzubilden. Richtig schick ist er geworden, der Fiesta, und dass die Räder von einem VW Passat B3 von Herpa stammen, verbuchen wir einfach mal unter dem Begriff „künstlerische Freiheit“.

  Nachdem die Welt in den letzten Wochen ja ein wenig auf dem Kopf stand, beschließen wir diesen Bericht mit einer hübschen Impression von der nördlichen Hemisphäre. Statt nach Down Under blicken wir in Richtung Downtown, und zwar in den USA. Beschaulich wirkt das sommerliche Treiben in der fiktiven Kleinstadt Blue Chevy Hills, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Markus Meier hat nämlich weitere Teile des Ortes fertiggestellt und mittlerweile sogar dafür gesorgt, dass in der Hitze der Nacht nun auch die Beleuchtung funktioniert.

– Robert Schiller, Thomas Leuchtmann, Michael Scheel, Erik Meltzer und Hermann Becker
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Update: 24.05.2021
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