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Wochen-Rückblick 08.07. - 14.07.2012

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  Züge, die auf der Straße fahren, gepanzerte Rettungsboote von Lacoste, Beutelschnitzel, die auf den Teller hüpfen und eine Kamelkarawane ganz ohne Kamele – so geht es „Unten drunter“ zu. Der Thread, dessen Titel befürchten ließ, dass die Forenmitglieder ihre Dessous-Kollektionen vorführen oder die Auspuffanlagen ihrer Autos zeigen, vermittelt tatsächlich jedoch wunderbare und interessante Eindrücke aus einem fernen, fernen Land. Das Mo87-Forum entdeckt Australien, und zwar anhand von Fotos, die gleich mehrere Forenmitglieder auf ihren Reisen gemacht haben. Grüße aus dem sonnigen Nichts, in welchem sich Zirkonpartkel finden lassen, die 4,4 Milliarden Jahre alt sind. Das Ende der Welt könnte also der Anfang gewesen sein. Gemütlich vom Sofa aus und ohne jeglichen Reisestress schauen wir jedenfalls zu, was es dort alles so gibt. Jede Menge schwere Lastwagen zum Beispiel. Down Under ist wie auch die USA ein natürliches Habitat des Haubenwagens, weil dort kein LKW-Längenlimit die Frontlenkerbauweise diktiert. Aber natürlich gibt es trotzdem immer noch auch europäische Hauber, und rein zufällig beginnt auch der Modell-Teil dieses Wochenberichts mit einigen von ihnen. Wohlan ...

  Lange hat man von Doc Evergreen alias Stefan Marciniak nichts gehört. Doch wenn er etwas zeigt, dann ist es immer ein Hingucker, so wie in der letzten Woche. Stefan nutzte seinen Urlaub, um sich dem Hobby zu widmen, und dabei fiel sein Blick auf eine Ausgabe der Truckerzeitschrift "Fernfahrer". Dort wurde der neue DAF 105 XT Hauber vorgestellt, den Stefan natürlich gleich ins Modell umsetzte. Auch wenn er ihn nicht in seiner Hausfarbe Candy-Lime-Green lackierte, das Modell steht seinem Vorbild in nichts nach, zumal beide auch auf dieselbe Art entstanden sind: durch Umbau aus dem bekannten Frontlenker 105 XF. Und so sind die Bilder des neuen Transmar mindestens genauso sehenswert wie die des Vorbilds; besonders beeindruckt Stefans Modell auf dem Foto im Regen. Ein Blick auf seine Homepage Transmar-Logistik.de lohnt sich auch – dort kann man die Entstehung dieses Modells mitverfolgen.

  und   Stefans Modell ist großartig, aber beim Betrachten des modernen Haubers auf DAF-Basis kommt der Begriff "Nasenbär" unweigerlich in den Sinn. Man ist geneigt zu behaupten, dass früher alles besser gewesen sei, oder zumindest schöner, aber dies ist selbstverständlich Geschmackssache. Völlig zu Recht jedoch boomt der historische Kraftverkehr im Mo87-Forum, und Rainer Haas trug hierzu mit zwei wunderbaren alten Haubern bei. Für den Mercedes-Benz LAK 2624 kombinierte er die bekannte Wiking-Mulde unter Verwendung von Evergreen-Profilen mit einem Preiser-Bausatz und Roco-Rädern. Noch mehr Evergreen benötigte Rainer für den Streukasten und die Rohre und Leitungen eines ganz besonderen Magirus-LKW. Dieser Kalkwagen entstand auf der Basis eines Kibri-Bausatzes, an dem Rainer das Kotflügelteil eines Preiser-Eckhaubers sowie den Tank eines Wiking-Gülleanhängers verbaute. Zusätzlich zu der enormen Detaillierung sorgt die Lackierung des Modells lediglich mit Grundierung sowie einer feinen sandfarbenen Zwischenschicht für ein beeindruckendes Erscheinungsbild.

  Schon wieder ein alter Mercedes-Laster von Abbi Schwarz? Ja, was können wir denn dafür, wenn Abbi Woche für Woche einen Kracher nach dem anderen raushaut? Gebaut hat er die alle schon vor längerer Zeit – schön, dass er sie uns nun zeigt! Letzte Woche gab es mal einen Frontlenker zu bestaunen. Gut so, dieser Wochenbericht ist eh schon arg haubenwagenlastig – das gibt einen Extrapunkt für konstruktive Mitarbeit! Der LP 331 ist wiederum aus einer Wiking-Kabine entstanden und zeigt so einmal mehr, dass die uralten Modelle aus Berlin formal durchaus auch heute noch mithalten können. Umbau, Superung und Alterung sind aber auf dem Niveau von heute – und die fehlende Frontmaske mit dem dadurch sichtbaren Kühler und seinen Luftführungsblechen ist das Tüpfelchen auf dem "i", ganz großes Kino!

  In Sachen Frontlenker arbeitet auch Pascal Haas seit einiger Zeit konstruktiv mit, und bevor uns die nostalgischen Gefühle angesichts der folgenden klassischen PKW völlig übermannen, lohnt ein kurzer Zwischenstopp im Hier und Jetzt. Der jüngste Sattelzug aus Pascals Miniatur-Fuhrpark mit Modellen verschiedener Speditionen fährt für das österreichische Unternehmen Norbert Wiesinger Trans aus Puch bei Hallein. Die schwarze Scania R500 V8-Zugmaschine trägt den Beinamen "Black Pearl", und anhand eines YouTube-Videos über das Vorbild lässt sich feststellen, wie detailgtreu Pascal seinen Nachbau gestaltet hat. Viel verrät er selbst nicht dazu, aber zumindest gewährt Pascal aktuell in seinem Basteltisch-Thread einige Blicke auf die Entstehung eines weiteren Scania R.

  und   Sommerzeit – Käferzeit! Und was den großen Vorbildern, die ja auch wieder aus ihren Winterschlaf-Behausungen krabbeln, recht ist, ist den Modellen nur billig. In der letzten Woche ging es um Filmkäfer – und zwar um die beiden berühmtesten: Herbie, bekannt aus den Disneyfilmen "Ein toller Käfer" alias "Love Bug" und Sequels, und sein deutscher Cousin Dudu aus "Ein Käfer geht aufs Ganze" und dessen Fortsetzungen. Herbie, um mal dem Alter den Vortritt zu lassen, ist von Michael Blass umgebaut worden, und zwar nicht aus einem der diversen mehr oder leider meist weniger gelungenen 60er-Jahre-Käfermodelle neuerer Zeit, sondern aus dem auch nicht schlechteren Brezelkäfer von Wiking. Der Umbau ist nämlich bereits 18 Jahre alt, was man ihm dank einiger jüngerer, nachgerüsteter Zutaten aber nicht ansieht. – Viel neuer in Vorbild und Modell ist Dudu aus den Händen von Christoph Zinn, der sich von den diversen möglichen Vorbild-Käfern, die in den Dudu-Filmen zu sehen sind, einen 1303 ausgesucht und auf Basis des neuen Wiking-Modells verwirklicht hat. Trotz des einen oder anderen kleinen Schönheitsfehlers (den die Vorbilder sicher auch hatten, wie bei jeder Filmrequisite kam es ja nur drauf an, dass sie auf der Leinwand gut aussahen) bleibt nur zu sagen: Zwei tolle Käfer!

  Zwar kein Filmauto im eigentlichen Sinne, aber doch ein Auto, das fast jeder mit einem Film verbindet: Die Rede ist vom Urmodell des Alfa Spider alias Duetto, bei dem einem unwillkürlich statt seines heiser röhrendem Motorsounds die Klänge von Paul Simons Gitarre im Ohr sind. Klar – "The Graduate" alias "Die Reifeprüfung" mit Dustin Hoffman ist gemeint. Filmmusik von Simon & Garfunkel, Filmauto von Alfa und nun das leider für den Film fehlfarbene, aber trotzdem wunderschöne Modell des letzteren: Philippe Langevin hat es aus einem Transkit von Paul Arens und einem Schuco-Basismodell gebaut. Und egal, welchen Klang man beim Betrachten der Bilder im Ohr hat, eins ist klar: Diese Reifeprüfung hat Philippe mit Auszeichnung bestanden. Nicht, dass daran vorher Zweifel bestanden hätten – er hat ja schon viele toll gebaute Modelle gezeigt im Mo87-Forum.

  Bekannt aus Film und Fernsehen, um gleich eine Überleitung zu zimmern, aber natürlich auch von hiesigen Jahrmärkten sind Big Feet jedweder Machart, die in der vorigen Woche auch das Mo87-Forum eroberten. Stellvertretend sei Thomas Hochstetters Kombination von Rocos klassischem Jeep MB mit einem hochbeinigen Chassis der US-Spielzeugserie Micro Machines (und nicht etwa des jüngeren Umbausatzes von Busch) gezeigt. Stilgerecht mit einem Überrollbügel versehen, lebt das "General Purpose"-Vehikel nun auf großem Fuß. Die Vorbilder muss man nicht mögen – solche Umbauten machen aber allemal Laune.

  Geländegängig geht natürlich auch erheblich eleganter, und bei diesem Stichwort ist klar, dass nun ein Range Rover kommen muss, der Inbegriff des stilvollen Fast-alles-Überwinders seit mehr als 40 Jahren. Ein Range Rover? Pah. Der Range Rover CSK steht Pate für Gerald Blümers nachtschwarzen Umbau auf Basis des betagten Herpa-Modells, das mit Farbe an den richtigen Stellen, passenden Felgen und Liebe zum Detail (wir hatten das neulich alles schon, bloß blau) gar nicht mehr an seine Herkunft aus den späten Siebzigern erinnert, sondern ein richtig schönes, richtig zeitgemäßes Modell wird. Kein Wunder bei dem Vorbild, mag man einwenden. Ach ja: CSK steht für Charles Spencer King; Land Rover legte 1990 zum zwanzigsten Jahrestag des Offroad-Klassikers eine nach dem Designer des ersten, zweitürigen Range benannte, auf 200 Stück limitierte Sonderserie auf. Alle schwarz lackiert. Was Gerald einschließlich aller weiteren erforderlichen Kleinigkeiten wie Schiebedach und Frontspoiler (bei einem Geländewagen!) in 1:87 nachrüstet.

  "Remscheid – wir haben ein Problem!" Nun ist es passiert: die Raumfahrt hat das Mo87-Forum erreicht, wie es scheint. Doch während die Administration noch überlegt, wie sie einen luftleeren Thread ermöglichen könnte (keinen inhaltsleeren, wohlgemerkt, davon gab es ja durchaus schon welche), baut Joachim Mathe unverrichteter Dinge an einer richtig schweren Chemiekolonne. Ein Bericht über die 87-fache Verkleinerung von Apollo 13 ist somit zwar noch nicht in Sicht, dafür erhalten wir aber ausführliche und spannende Einblicke in den Bau eines besonderen Schwertransports mit einer ÖAF 48.792-Zugmaschine. Wir klicken den "Follow"-Button und nehmen wieder einmal beruhigt zur Kenntnis, dass das Mo87-Forum weitaus mehr bietet als Diskussionen über Pkw-Neuerscheinungen.

– Thomas Leuchtmann, Erik Meltzer, Hermann Becker und Marc Schmidt
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Update: 24.05.2021
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