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Wochen-Rückblick 12.05. - 18.05.2013

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  Hach! Das P der Woche ist zurück. Hoffentlich zeigt sich nun wirklich wieder jede Woche eine solche Sportlerin im Forum, mit rauchiger Stimme und atemberaubenden Kurven – aber wir schweifen ab. 904 Carrera GTS heißt das P der Woche, das schon 1965 erstmals von den Wiking-Bändern rollte. Füchse (die Felgen sind gemeint) von Herpa – dass der misslungene Ur-Elfer aus Dietenhofen ab und an eine prima Teilequelle ist, nimmt regelmäßig Wunder –, ein Scheibenwischer, eine Strebe in den Seitenfenstern, der Auspuff aufgebohrt, innen und außen mit ruhiger Hand bemalt – die 48 Jahre sieht man diesem Model(l) nach Markus Bräuningers Behandlung wahrlich nicht mehr an. Vielleicht ganz gut, dass der Boxersound im Forum nicht recht rüberkommt. Sonst wär's endgültig um den Rezensenten geschehen.

  Boxersound? Können wir auch! So denken sich dann wohl Oliver Servan und der Fahrer seines VW 1600 Variant. Das eigentlich eher nutzwertorientierte Automobil ist im Alter wie viele seiner Art ein wenig vom rechten Weg des Originalzustandes abgekommen; dazu mag man beim Vorbild stehen, wie man will, Ollis Umsetzung ist jedenfalls prima getroffen: grauer Primer auf der Karosse, Mattschwarz auf dem Chrom, aber ein rot/weiß kariertes Dach und (so steht zu vermuten) auch ordentlich mehr Dampf oder zumindest Sound unter der Haube, Verzeihung, dem Kofferraumboden. Dazu noch ein Westfalia-Bestattungsanhänger im selben Look und ein praktischerweise bei dessen Modell gleich mitgelieferter „Dachkoffer“ der nicht ganz geschmackssicheren Art, fertig ist ein typischer VW-Treffen-VW, an dessen Modell man allenfalls die fehlende drastische Tieferlegung bemängeln könnte. Wenigstens diesbezüglich ist also noch Nutzwert vorhanden!

  Nutzwert sollten Reisebusse schon haben. Sie müssen ja schließlich Geld verdienen. Marco Link zeigte uns in der vergangenen Woche mit seinem ersten Beitrag, was bei ihm auf dem Basteltisch derzeit entsteht. Er hat sich der Busflotte der Firma Fromm Reisen angenommen. Er versucht möglichst nahe am Vorbild zu bauen, muss jedoch manchmal mangels entsprechender Vorbild-Fotos improvisieren. Bei der Umsetzung vergisst er auch nicht, die passenden Sitzbezüge, Gardinen sowie den Dachhimmel zu gestalten – kleine Details, die man in der Bauphase wahrscheinlich noch am besten sehen kann. Im späteren Modell werden sie leider kaum Beachtung finden. Der Erbauer erfreut sich umso mehr an der Miniatur, da er weiß, dass sie dem Original bis ins Detail entspricht.

  Im Reisebus sollte man allerdings keinen allzu dicken Bauch haben, sonst wird es sprichwörtlich sehr schnell eng. Da hilft es auch nichts, wenn der Reisebus selbst einen Bauch hat. Doch genau dieser Bauch sorgt beim Bushersteller Bova, mittlerweile im niederländischen Konsortium VDL aufgegangen, seit Jahrzehnten für einen hohen Wiedererkennungwert. Den brauchen die Busse auch, ist ihre Verbreitung gemessen an den marktführenden Fabrikaten doch eher gering. Auch in der Modellwelt spielen Bova nur eine untergeordnete Rolle. Um so schöner, wenn sich ihrer dann doch mal jemand annimmt. So wie Daniel Ossweiler. Er zeigte gleich mehrere verschiedene Bova, die zwar alle dem Fuhrpark von Westrich Reisen angehören, ansonsten aber vollkommen unterschiedlich sind. Ob man die Vorbilder nun mag oder nicht, die Modelle sind allemal einen zweiten und gar dritten Blick wert.

  Nach Boxern und Bussen kommen wir zum dritten B: Blaulicht. Allerdings ist es kein B-, sondern das Magirus-D-Modell, das es (nicht nur) Thomas Walter besonders angetan hat. In der Berichtswoche präsentierte er gleich drei Magirus-Drehleitern – je eine auf D-Modell mit Trupp- und Staffelkabine auf Roco-Basis sowie die „n.B.“, also niedrige Bauart, von Preiser. Die sauber (um-)gebauten Modelle machen mal wieder klar, was ihre Hersteller schon vor Jahrzehnten konnten. Thomas konnte damals aber auch schon einiges: seine ähnlich alte, aber immer noch unfertige Kabine eines Magirus-Transeuropa-Fernlasters, ebenfalls auf Roco-Basis, macht trotz einiger bereits erkannter Baumängel Lust auf mehr – definitiv keine B-Ware, soviel ist mal sicher!

  Und was liegt zwischen B und D? Na klar, C. C wie C-Ascona. Auch sonst ist Opels erster Mittelklässler mit Frontantrieb ein Auto, das irgendwie zwischen die Fronten geraten ist: zwischen Kadett und Rekord natürlich, aber auch zwischen Klassik (sprich Chrom und Heckantrieb) und Moderne, dementsprechend heute zwischen Gebrauchtwagen und Youngtimer und natürlich zeitlebens zwischen Passat und Sierra. Nicht mal zwischen Schräg- und Stufenheck entschieden haben sie sich, sondern einfach beides gemacht. Und dass es von diesem Typ und vielen seiner Zeitgenossen mal sehr ordentliche Herpa-Modelle gab, weiß heute zumindest so auf Anhieb auch kaum noch jemand. Einer der Wenigen ist Uli Slovig, dessen mit wenig Aufwand, aber viel Sorgfalt gesuperter Ascona ebenso wie der auf dem Fuße folgende Corsa A einem erst mal wieder bewusst machen, wie alt man eigentlich ist. War schon eine eigenartige Zeit, damals. In 1:1 tragen die wenigen Überlebenden bald H-Kennzeichen. In 1:87 sind sie zumindest reif für den Wochenbericht.


- Marc Schmidt, Erik Meltzer, Michael Scheel und Robert Schiller
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Update: 24.05.2021
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