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Wochen-Rückblick 10.10. - 16.10.2010

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Kinners, wat geiht de Tied ook flink hen. Nu is Fulda all weer vörbi. Ik hoop, dat ji 'n bült Spaaß hat hebben un dat dor vööl Neeis to sehn gav. Kleiner Gruß „op platt“ von einem festverwurzelten Ostfriesen. Zeitweise schien es tatsächlich so, als sei das Forum tatsächlich eingepackt und mit nach Fulda genommen worden. Für einige Stunden war es derart ruhig, man hätte eine Stecknadel fallen lesen können. Davor aber stand die Foren-Woche selbstverständlich ganz im Zeichen von Fulda.

  Sein Name ist Zinn, Christoph Zinn, und gebaut hat er... nein, keinen Aston Martin, sondern einen Mondeo, Ford Mondeo. Christoph hat von der Lackierung bis zum Kennzeichen detailgetreu jenes linksgelenkte Modell nachgebildet, mit dem Daniel Craig in der Rolle des James Bond in „Casino Royale“ für einen kurzen Augenblick auf den Bahamas herumfährt. Diese Film-Szene ist zwar ebenso wenig erinnerungswürdig wie der Titelsong „You Know My Name“ von Chris Cornell und David Arnold, aber diese Art von Product Placement hat bei Christoph seine Wirkung offenbar nicht verfehlt. Er hat einen Resine-Mondeo von JMK erworben, und seit mehreren Wochen durften wir miterleben, wie dieses spezielle Modell Form und Farbe annimmt. Eine Frage ist für mich allerdings offen geblieben: Wurde die Lackfarbe vor dem Auftragen geschüttelt oder gerührt?

  Tobias Hartmann hat wohl Sorge um seine Schrumpfschläuche: „NO FAT CHICKS / WILL RUB“. Ääh... hallo?! Wo bleibt denn hier die „political correctness“? Ach so, das Schild hängt in einer Auto-Werkstatt... na, dann hat ja alles seine Richtigkeit. In Tobis Tuningwerkstatt gibt es außer solchen Schildern und den einschlägigen Centerfolds viele Dinge, die Männer interessieren: Hauben, Türen, Kotflügel, Stoßfänger, Räder und Gasflaschen. Mit ausgesprochen viel Liebe zum (bisweilen klitzekleinen) Detail hat Tobias die Werkstatt gestaltet und eingerichtet. Nun wissen wir also, wo so manche Youngtimer-Karosserie dem Asphalt näher gebracht wird. Die tollen Bilder im Forum lohnen jeden Blick, denn es gibt sehr viel zu entdecken. Auch der restaurierungsbedürftige T2 taucht in der Werkstatt wieder auf. An anderer Stelle im Forum präsentierte Tobias zudem hübsche Kleindioramen, die er auf Ricko-Verpackungsboxen gebastelt hat.

  Nicht nur Tobias Hartmann weiß, was Männer wünschen. Tom Haberstroh hat da auch etwas zu bieten, schließlich wühlen Jungs gerne mal im Dreck. Auf einem kleinen Diorama präsentierte Tom einen nach einem realen Vorbild entstandenen MAN Vierachs-Rundmuldenkipper. Da Herpa passend ein weißes Fahrerhaus und eine silberne Kippmulde im Programm hat, brauchte Tom das Modell nicht extra zu lackieren. Aber Dreck hinterlässt nun mal Dreck, und so wurde zumindest die entsprechende Verschmutzung angepinselt. Das Forum funktionierte an dieser Stelle übrigens auch prima. Kleine, aber feine Verbesserungsvorschläge wurden von Tom umgehend am Modell umgesetzt und gezeigt. Saubere Arbeit!

  Im fernen Kanada beschäftigt sich Christophe Culis ebenfalls mit Dreck beziehungsweise mit dessen Beseitigung. Die in Frankreich ansässige fiktive Firma ERC betreibt in erster Linie Straßenbau. Ihre LKW-Flotte besteht insbesondere aus MAN, DAF, Mercedes und einigen Iveco. Christophe zeigte ein hübsches Diorama, und das DAF CF 4x2 Kehrfahrzeug scheint ordentlich zu tun zu haben. Die erforderliche Verschmutzung des Arbeitsgerätes hat Christophe mit einer Zahnbürste aufgebracht, somit quasi von Reinigungsgerät zu Reinigungsgerät. Aber wieso wird dann eigentlich alles schmutzig?

  Soviel Männerkram kann aber natürlich auch anstrengend sein und verlangt nach Ausgleich. Schließlich möchte man gelegentlich mal die Seele baumeln lassen. Markus Weinig lässt Blumen sprechen, genauer gesagt die Blum Gärtnerei. Aber das sieht dann doch wieder eher nach Arbeit und nach In-der Erde-Wühlen aus. Markus hat das betreffende Modell des Brekina Goggo Pickup kräftig überarbeitet. In vielen Details wurde es farblich verfeinert und die Ladeklappe klappbar gestaltet. Der Clou ist jedoch selbstverständlich die geöffnete Schiebetür auf der Fahrerseite, die den Blick auf den hinter dem Lenkrad sitzenden „Gummibauer“ von Wiking freigibt. Neben seinem Fulda-Mobil zeigte Markus übrigens einige hübsche BMW-Modelle, welche die Vermutung nahe legen, das Kürzel der Automarke stünde tatsächlich für Bastelbude Markus Weinig.

  Eigentlich fallen mir bei dem Begriff „Peel“ nur die charmante Emma oder die Radio-Legende John ein. Künftig werde ich aber auch an den Peel P50 denken, Holger Hanke sei Dank. Bislang war mir dieses smarte Autochen überhaupt nicht bekannt, aber Holgers Oldtimer-Werkstatt ist ja durchaus auch als Kuriositäten-Kabinett bekannt und fördert solche Merkwürdigkeiten zutage. Die Firma Peel Engineering Ltd stellte ihren P50 in 1962 der Öffentlichkeit vor; in den Jahren 1963 und 1964 sind etwa 50 Exemplare gefertigt und seinerzeit für £199.00 das Stück verkauft worden. Die Käufer brauchten sich dafür nicht zwischen Rechts- oder Linkslenkung zu entscheiden, hatten aber das (zweifelhafte) Vergnügen, sich definitiv allein und mit stark angewinkelten Beinen motorisiert fortzubewegen. In dem nur 1,34 Meter langen, 0,99 Meter breiten und 59 Kilogramm leichten Eintürer war ein Einzylinder-Motörchen mit 49 ccm verbaut. Ich kann mich zwar nicht erinnern, dass Emma Peel jemals mit ihrem Namensvetter auf Ganovenjagd gegangen ist, aber die geschmeidige Lady hätte mit dem Ein- und Aussteigen sicherlich keine Probleme gehabt.

  Wir im alten Europa mögen Amerikaner für schlichte Gemüter halten. Aber wer würde denn allen Ernstes eines der gängigsten Computer-Passwörter für ein Auto-Kennzeichen wählen? Bei dem auf dem Hof von „H A U B E - A U F“ stehenden 1960er Pontiac Bonneville Convertible ist auf dem Kennzeichen jedoch eindeutig „ABC 123“ zu lesen. Andreas Kaluzny hat seinem (seiner?) „Bonnie“ jedenfalls ein hübsches Kleid verpasst. Bei dem edlen Dunkelrot (Cordobarot-Metallic von BMW) kommen die Chromleisten und der Bonneville-Schriftzug besonders gut zur Geltung. Schöne silberne Felgen, Weißwandreifen und ein den richtigen Kontrast bildendes Verdeck runden den erstklassigen Gesamteindruck ab. Wenn da nur nicht dieses Kennzeichen wäre...

  Nach längerer Zeit gab es im Forum etwas Neues von der fiktiven Spedition von Dominik Oeder zu sehen. Auf dem Hamburger Betriebshof stellte Dominik einen von sieben neuen Zügen vor. Die mit "BlueTec EEV" ausgestattete Actros 1846 Megaspace-Zugmaschine wurde in der eigenen Werkstatt mit den Logos von Oeder Logistics versehen. Neu ist dabei der dynamische Pfeil, der quer über die Fahrerhausseite verläuft. Der Actros zieht einen Krone PaperLiner mit Kappa-Werbebeschriftung, unter anderem um Komplettladungen Altpapier bis nach Italien zu bringen. Die Inszenierung des Modells erscheint einfach, aber effektiv. Auf die weiteren neuen Sattelzüge dürfen wir gespannt sein.

  The Koehliman Works were also again at... erm... work. Christian Köhlen zeigte wieder Fremdes aus einem fremden Land. In einem Joint Venture von Slovig und Koehliman Works entstand die Zugmaschine des International 9900, der Pneumatic Bulk Trailer hingegen stammt von Andre Giroux aus Kanada. Die Kombination ergibt jedenfalls einen beeindruckenden Sattelzug. Daneben trat ein mit Cadillacs beladener Autotransporter den langen Weg nach Fulda an, gezogen von einem GMC Cannonball Frontlenker, dem Christian betörende Häßlichkeit bescheinigt.

  Kurz vor Fulda hat Markus Backhaus auch noch einige Modelle herausgehauen. Selbstverständlich findet man bei VWJunkie2001 in erster Linie umgebaute Volkswagen, von denen es manche Exemplare in Sachen Tieferlegung sogar mit den Fahrzeugen von Tobias Hartmann aufnehmen können. Markus zeigte aber auch eine krass-grüne (kein Tippfehler) Corvette und einen Chevrolet Malibu in der Farbgebung der neu geschaffenen Funktion der Foren-Wächter, nämlich lila. Genauer gesagt handelt es sich um Violett-Metallic, aber noch genauer gesagt handelt es sich bei dem Wiking-Modell um einen Chevrolet Chevelle, bei dem die Bezeichnung Malibu eigentlich nur die Luxusausstattung benennt. Da haben wir also auch gleich wieder etwas gelernt. Und weil wir es in der vergangenen Woche mit der Political Correctness ohnehin nicht so eng gesehen haben, störte der gestreckte Mittelfinger auch nicht weiter. Aber das, "was Wiking damals für eine maßstäbliche Anhängerkupplung hielt, sollte vielleicht noch weichen“, so jedenfalls ein Ratschlag. Für alle Fulda-Daheimgebliebenen (das ist jetzt 'n Widerspruch, oder?) lieferte Markus bereits am Samstag einen tollen Service, indem er auf seiner Website viele Bilder zur Ansicht bereit hält. Der betreffende Link befindet sich im Forum unter Fulda 2010 | Fotos und Rückblick. Herzlichen Dank dafür.

– Hermann Becker

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