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Wochen-Rückblick 30.12.2012 - 05.01.2013

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  Weiße Weihnacht war nicht – es grünt so grün war das Motto der Festtage. Ganz auf dieses Motiv abgestimmt, stellte Christian Stoye, der inzwischen vier (höchst lesenswerte) Threads mit sagenhaft schönen, dezent-detailreichen und unglaublich alltäglichen Fahrzeugumbauten betreibt, zuletzt einen grünen Iveco EuroTech 6x6 Kippmuldensattelzug vor. "Kleine Resteverwertung" nennt er den in Details und Farbgebung überzeugenden Baustellen-LKW, dessen ochsenblutrotes Chassis wir besonders erwähnen möchten. Denn damals war das nicht nur bei Iveco die Standardfarbgebung, und die Vorbildtreue geht bei Christian natürlich so weit, dass auch die Achsen (natürlich inklusive einer Allradvorderachse) diese Farbe tragen. Das kantige Iveco-Design der 90er Jahre macht noch heute Laune – ebenso wie die verwendeten Komponenten von Herpa (Kabine), Chassis (Arsenal-M) und Kibri (Auflieger), ihre gekonnte Zusammenstellung, Lackierung und Verfeinerung.

  Noch einen 90er-Jahre Iveco zeigte in der vergangenen Woche Fabian Volkmann. Der LKW wurde in den Firmenfarben der dänischen Spedition HST gestaltet und begeistert durch viele kleine Details wie aufgebohrte Felgen, den farblich überarbeiteten Innenraum, Arbeitsscheinwerfer, Versorgungsschläuche und vieles mehr. Bevor wir hier nun alles aufzählen, einfach lieber selbst schauen, dieser schöne LKW hat einen zweiten und auch einen dritten Blick mehr als verdient.


  Kommen wir zurück zur Farbe Grün, der einzig wahren Farbe der Autokraft. Diese Meinung vertritt Lothar Kesseböhmer (und nicht nur er) standhaft und schmäht die Umsetzung der neuen verkehrsroten Fahrzeuge. Eigentlich gut so, denn auch bei den grünen gibt es noch immer genügend Vorbilder, die einer Umsetzung bedürfen. So wie der Wagen 883, ein MAN NG 313, der bei seiner Auslieferung an den Achsen 2 und 3 Radabdeckungen trug. Lange waren diese jedoch nicht am Vorbild angebracht, am Modell dürften sie länger ihren Dienst versehen, sofern Lothar sie richtig befestigt hat. Wir freuen uns schon auf den nächsten Autokraft-Bus aus Lothars Schmiede, hoffentlich wieder in grün.

  Sind Lothars Kreationen meistens im Linienverkehr anzutreffen, begibt sich Markus Hölzl gern auf Reisen. Vorige Woche weckte er unser Fernweh mit einem silbernen Mercedes-Benz O 580 Travego der Firma Weiherer. Das Grundmodell von Rietze wurde liebevoll in Silber lackiert, die Firmenbeschriftung wurden mittels Decals realisiert. Ein absoluter Hingucker sind aber die an den Fensterstreben angebrachten Gardinen, und auch die mehrfarbig gestalteten Sitze zeugen von Markus' Detailverliebtheit. Wer würde mit diesem schönen Bus nicht gern verreisen?

  Nichts für lange Reisen ist hingegen der Lotus Exige von Paul Arens. Die kleine britische Sportflunder aus dem Hause Spark bekam von Paul eine Neulackierung in Silber spendiert. Natürlich wurde das Modell anschließend umfangreich mit Decals aufgewertet und reiht sich nun nahtlos in eine kleine Sammlung silberner Sportwagen von Lotus ein. Manch einer hätte diese exklusive Sammlung sicher gern in 1:1 in der Garage stehen, aber auch in 1:87 wecken die Fahrzeuge durchaus Begehrlichkeiten.

  Begehrlichkeiten – nein, dazu sind Piotr Kunaths Modelle zu alltäglich (jedenfalls für polnische Verhältnisse; wann hat man hierzulande zuletzt einen Star 28 oder 200 gesehen?), zu ranzig und genau im falschen Unschärfebereich zwischen jung und modern einerseits und richtig alt und interessant andererseits. Das Ausgangsmaterial von Adam Modellbau ist sicherlich nicht schlecht. Die dezenten Verfeinerungen in Form von Nummernschildern, filigranen Außenspiegelgestängen und feiner Scheibenwischer, die Piotr den beiden polnischen LKW zugute kommen ließ, tun zusammen mit dem leichten Weathering das ihre. Und dann die Fotos: ein exakt ausbalanciertes Verhältnis von ein wenig zu wenig Licht, reduzierter Tiefenschärfe und einem eindrucksvoll-alltäglichen Dioramenhintergrund sorgt dafür, dass die beiden Stars (oder wie ist der Plural von Star?) wirklich nicht wie Modelle wirken.

  Das gilt seit jeher auch für André Seiferts Modelle. Kein besonderes Fotodiorama, keine aufwendige Fotografie helfen hier, sondern schlicht atemberaubend detailverliebter Modellbau, der selbst im Holzregal ein Hingucker sondergleichen ist. Nach zwei Jahren schöpferischer Pause meldet sich der Kipperfan mit einem schnöden Arbeitstier aus den späten Achtzigern zurück. Was den Bogen zum ersten Modell aus diesem Wochenbericht schlägt. Denn auch dieses ist grün. Es heißt 33.462 DFS, Familienname MAN. Und ist alles andere als schnöde: Selbstgebaute Außenspiegelgestänge sind längst Andrés Markenzeichen, aufgebohrte Mutternschutzringe (bei den Felgen erledigt AWM das netterweise ab Werk) hingegen sind eine nette Abwechslung. Mehrfarbige, geringelte Anschlussleitungen an der Fahrerhausrückwand spendieren viele bessere Modellbauer ihren Lastwagen. Das Fett auf dem Sattelteller (aus wenig Klebstoff und etwas Farbe) ist schon höhere Kunst. Aber dass eine ca. siebenfach vergrößerte Ansicht von Vorderachsfelge, Kotflügel, Trittstufen, Luftfilter, unterem Teil der Tür mit Türgriff noch so überzeugend wirkt – das erlebt man selten!

– Marc Schmidt und Robert Schiller
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Update: 24.05.2021
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