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Wochen-Rückblick 28.11. - 04.12.2010

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Es fröstelt wieder ein wenig. Deutschland wird mit einer Schneedecke überzogen, die man so Anfang Dezember schon lange nicht mehr gesehen hat. Im Wetterbericht wird man mit neuen Begriffen konfrontiert – neben der Maßangabe für den gefallenen Schnee und die Temperaturen ist immer wieder vom sogenannten Wind Chill-Effekt die Rede – ein Phänomen, das wir bisher als kalten Wind kannten; die Globalisierung macht eben auch vor dem Wetterbericht nicht halt, und es hört sich einfach cooler an. Mir ist allerdings auch so kalt, egal wie man das Kind bzw. den Wind jetzt nennt. Außerdem gilt seit dem 4. Dezember in Deutschland die Winterreifenpflicht. Auf den Straßen merkt man davon noch nicht viel. Tiefergelegte und mit Slicks bereifte Tuningopfer ließen die Fahrer auf der Stelle verbleiben und die nachkommenden Fahrer vor Wut kochen. Was bei diesen Temperaturen hilfreich sein mag.

  und   Die Stichworte Tuningopfer und Vor-Wut-Kochen bringen mich auch gleich zum ersten Thema der Woche. Herpa lieferte dieser Tage den Opel Manta B aus. Skepsis war schon nach den ersten Bildern zur Messevorstellung verbreitet. Nachdem nun die ersten Fotos des ausgelieferten Modell auftauchten, kochten die Emotionen hoch und teilweise über. Das Modell ist keine Glanzleistung, aber nicht so schlecht, dass man es gleich verdammen muss. Paul Arens und Thomas Ludwig zeigten, wie man mit wenig Arbeit aus dem etwas verkorksten Modell das Beste herausholen kann. Für Bastler bietet der Manta also eindeutig eine Basis, die auf eine Vielzahl von Umbauten hoffen lässt. Den passenden Frisiersalon und Figuren gibt es von Faller und Preiser. Für Super-Ingo wird sich auch eine Zapfsäule auftreiben lassen. Und für die hochkochenden Gemüter empfehle ich einen Becher Glühwein, nach ein oder zwei alkoholischen Wärmflaschen sieht man alles gleich viel entspannter.


  Zwar keine Werbebeigabe eines Glühweinherstellers, aber Bier soll ja auch ab einem bestimmten Pegel wärmen. Ulrich Heyer hat sich ein Bierkastenmodell vorgenommen, um daraus einen Faun ZR mit Abschleppkran zu bauen. Die Bilder vom Basteltisch zeigen, dass er hierbei nicht nur verschiedene Bauteile miteinander kombiniert, sondern auch die Notwendigkeit tiefer Einschnitte, um die Karosse den Erfordernissen anzupassen. Durch Spreizen wurde die Motorhaube auf die richtige Breite gebracht und mit einem Resin-Grill kombiniert. Auf weitere Schritte warten wir gespannt.

  Die Kirmeszeit ist vorbei, nun folgen die Weihnachtsmärkte mit den Glühweinständen, siehe oben. Jörg Benter nutzt die kalte Jahreszeit, um weiter an seinem Kirmes-Fuhrpark zu werkeln. Er zeigte uns vorige Woche einige Anhänger, die auf seiner Werkbank der Vollendung entgegen sehen. Aber auch sein Dakar-Rallye-Thema verfolgte er weiter und zeigte Bauschritte der Begleitfahrzeuge des VW-Renntrosses. Zwei interessante Projekte, die immer mal wieder einen Blick lohnen.

  Klassisch mag es dagegen Christoph Mager. Nach einer Auswahl an Bentley-Modellen stellte er nun Bugattis aus seiner Werkstatt vor. Da der Markt wenig an Material zu dieser Marke vorhält, ist hier Eigenbau angesagt. Christoph zeigte uns mit Bauphasenbildern, wie er die Exoten aus Blech im verkleinerten Maßstab umsetzt. Und auch im Maßstab 1:87 dürften es Exoten bleiben. Die Vielzahl an verschieden Karosserieformen der damaligen Zeit lässt erahnen, was da womöglich noch alles auf uns zukommt.

  Ove Hetland aus Norwegen stellte uns mit seinem ersten Modellbeitrag eine kleine Flotte von LKW vor, die der Spedition Midtstoel nachempfunden sind. Darüber hinaus gewährte er uns einen Ausblick auf kommende Modelle, die derzeit in seiner Werkstatt entstehen. Es freut uns immer wieder, wenn auch aus dem Ausland Sammler und Bastler Ihre Werke vorstellen. Der Maßstab 1:87 ist doch internationaler, als man oft meint.


  Exotisches aus unseren Landen zeigte Christian Haegele. Sein bevorzugtes Bastelgebiet sind Polizeifahrzeuge, und so stellte er uns in dieser Woche Umbauten zu diesem Thema vor. Neben einem Lautsprecherkraftwagen auf Opel Blitz folgten noch weitere Modelle aus dem Fundus der deutschen Polizeibehörden. Alle Modelle entstanden auf Basis von Großserienmodellen und wurden den Erfordernissen entsprechend angepasst.


  Und noch ein Blaulicht- bzw. in diesem Fall ein Rotlicht-Modell (nein, das ist nichts Anrüchiges). Kurt Hofmeyer präsentierte uns auf Basis eines Weißmetallbausatzes von Leetown ein Einsatzfahrzeug einer US-Feuerwehr. Kurt kombinierte den Bausatz mit Teilen von Boley und verbaute selbst erstellte Spiegel. Im Zusammenspiel mit seiner wie immer hervorragenden Lackierung und dem Blick für Details entstand ein echter Hingucker für die Vitrine.

  Und da wir gerade in den Staaten sind, machen wir noch einen Abstecher zu Peter Allneider, der nach längerer Abwesenheit neue Bilder von seinem Diorama präsentierte. Das Thema war diesmal die Flotte von Pacific, die er mit reichlich Material auf dem Betriebshof drapiert hat. Bei der Vielzahl an Modellen und deren Größe ist es gut, dass Peter auf ein riesiges Diorama zurückgreifen kann, um die Modelle angemessen präsentieren zu können. Wir alle hoffen, dass es im nächsten Jahr ein Wiedersehen in Fulda geben wird.

  USA und Dioramen führen uns zu Uli Slovig, der es immer wieder schafft, auf kleinster Fläche eindrucksvolle Momentaufnahmen des Lebens festzuhalten. Mit seinem diesjährigen Beitrag für den Fuldaer Dioramen-Wettbewerb, der – um es nicht zu einfach zu machen – auf die Grundfläche eines Bierdeckels beschränkt war, stellt eine Szene aus Wyoming da. Der Farmer verlädt eines seiner Zuchtpferde in den Pferdeanhänger. Die ganze Szene ist mit viel Liebe gestaltet, und die vielen kleinen Ausgestaltungselemente geben dem Diorama etwas Außergewöhnliches. Beim Betrachten entdeckt man immer wieder neue Detail,s die dem Ganzen zu viel Authentität verhelfen.

– Michael Scheel
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