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Wochen-Rückblick 24.06. - 30.06.2012

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  Wie war doch die Frage im letzten Wochenbericht: Wer wird denn gleich in die Luft gehen? Nun, außer Alfred Werner wäre da auch Andreas Kaluzny zu nennen, der in der vorigen Woche seine Piper PA-28 fertiggestellt hat. Zuvor konnten wir bereits die Entstehung dieses Sportflugzeugs, das auf den Funknamen Delta Echo Lima Charly Tango (D-ELCT) hört, mitverfolgen und bewundern, mit welcher Akribie Andreas auch hier zu Werke ging. Als Beispiel seien nur die selbstgefertigten Steuerhörner genannt, die Andreas während der Bauphase ins Schwitzen brachten, weil sie immer wieder abfielen (auch dann noch, als das Kabinendach schon mit der restlichen Karosserie verspachtelt war). Die restlichen Modifikationen dieses doch eher schlichten Bausatzes sind mindestens genauso interessant und die Bilder "im Flug" höchst sehenswert.

  Und auch Paul Arens folgte in der vergangenen Woche dem Ruf des Himmels und zeigte sein Fluggerät, den Eurocopter EC 145 im Mercedes-Benz-Style. Das Siku-Modell wurde von ihm entlackt und dem Vorbild entsprechend lackiert. Dazu wurde die Inneneinrichtung angepasst. Selbsterstellte Decals runden das gelungene Modell ab. Mittlerweile hat der neue Besitzer den Helicopter in Empfang genommen.

  Zurück auf die Erde. Sichtlich darin gewühlt hat der Lectra Haul MT4400 Muldenkipper aus dem Hause OHS, den Ralf Koch in der vorigen Woche im Forum präsentierte. Die hochpreisigen Messingmodelle sind nicht gerade erste Wahl für Umbauten oder Alterungsversuche, aber wenn einmal ein günstiges, einiger Teile beraubtes Modell zu haben ist, bietet es sich an, die im Vorbild selten klinisch-reinen Großmuldenkipper auch im Modell richtig schön einzusauen. Wasserfarbe war hier Mittel der Wahl, und der Umgang damit ist zutiefst beeindruckend: nicht nur schmutzig, sondern auch etwas rostig und sichtlich benutzt ist dieser riesenhafte Kipper, den wir hoffentlich bald auf einem adäquaten Diorama erneut zu sehen bekommen – und dann bitte auch mit einem regulären PKW-Modell zum Größenvergleich. Der MT4400 ist nämlich ein veritables Monster.

  Da schlummern bei den Mitgliedern des Forums doch noch wahre Schätze in den Vitrinen. Abbi Schwarz fühlte sich durch den Hinweis auf das Sommerloch in einem unserer letzten Wochenrückblicke dazu animiert, einmal seine Vitrinen zu durchforsten. Gefunden, fotografiert und im Forum vorgestellt hat er dann einen Mercedes LS 329, den er bereits vor 15 Jahren aus Komponenten von Wiking, Roco und Kibri erstellt hat. Ein grandioses Farbfinish lässt das Modell, das ohne konkretes Vorbild entstand, wie einen typischen niederländischen Sattelzug auftreten. Wir hoffen, dass auch andere Bastler ihr Können im Forum zeigen, und nutzen die Gelegenheit, dazu aufzurufen, die eigenen Werke abzulichten und zu präsentieren.

  Markus Hölzl stellte vergangene Woche ein weiteres Fahrzeug seiner berühmten blauen Hölzl-Reisen Flotte vor. Diesmal ist es ein Setra S 211 HD, den Markus speziell für Gruppen- und Vereinsfahrten angeschafft hat. Selbstverständlich setzt Hölzl-Reisen ein solches Fahrzeug älteren Baujahres nicht ein, ohne es vorher einer umfassenden Modernisierung zu unterziehen. Auffälligstes optisches Merkmal sind die Spiegel, die von der 300er Serie stammen, ansonsten ist der Bus äußerlich aber ganz ein 200er geblieben. Von der modernisierten Technik zeugt die grüne Umweltplakette an der Frontscheibe, die nur eines von wahnsinnig vielen Details ist, auf die Markus bei seinem Umbau geachtet hat. Als Basis für das Modell diente ein Setra S 215 HD von Herpa, der gekürzt und umlackiert wurde. Selbsterstellte Decals machen den Bus von außen zum Blickfang, aber auch der farblich sorgfältig bearbeitete Innenraum sollte Beachtung finden. Markus fotografierte sein Fahrzeug auf seiner Stammtankstelle, bei der der Diesel grade mal 1,139 € pro Liter kostet. Er sollte uns unbedingt mal verraten, wo diese Tankstelle liegt!

  Wo wir grade bei kleinen Bussen sind, es geht noch einige Nummern kleiner. Christof Ziebarth beauftragte Lothars Kesseböhmers Busschmiede mit der Umsetzung der Wagen 161 und 162 der in Eckernförde ansässigen Firma SE-Reisen. Die beiden Mercedes-Benz Vito, die auf Basis von Herpas Viano entstanden sind, wurden von Lothar weiß lackiert und mit der vorbildgerechten Beschriftung versehen. Des Weiteren fanden Details wie die getönten Scheiben oder die schwarze Dachreling Berücksichtigung. Während der große Wagen 161 zwischenzeitlich aus dem Bestand von SE-Reisen ausschied und somit nur noch im Modell oder auf dem im Hintergrund aufgestellten Bild betrachtet werden kann, fährt Wagen 162 noch fleißig durch Schleswig-Holstein und ermöglicht weiterhin einen direkten Vergleich von Vorbild und Modell.

  Endlich mal wieder ein richtig alter Laster. Und was für einer! Michael Blass beschäftigt sich schon länger mit dem historischen Kraftverkehr im Ruhrgebiet, und passend dazu zeigte er seine neueste Kreation: einen 1938er MAN F4 als Möbelzug. F4 kennt man jetzt nicht so, wird wohl irgendwie ein Vorläufer des berühmten F8 sein – aber mit sowas tut man dem mächtigen Haubenwagen unrecht. Zusammenkomponiert aus einem Resin-Vorderteil von Wespe und einem gekürzten Kunststoff-Aufbau von Albedo zeigt der alte MAN einen unwiderstehlichen Charme, auch dank der schön schlichten Lackierung und Beschriftung in den Farben der Spedition Vogt mit dem typischen Schriftzug "Westfälischer Fernverkehr Dortmund" ... einfach schön!

  Nicht alles, was einen Motor hat, ist deswegen gleich faszinierend, nicht mal für einen überzeugten Petrolhead (ein passender deutscher Begriff wird noch gesucht) wie den Rezensenten und sicherlich auch die meisten anderen Teilnehmer im Mo87-Forum. Aber auch generell eher nervige Geräte wie die gemeine Motorsense (sumsis motorae nervtötiensis) gewinnen gleich an Reiz, wenn sie im Maßstab 1:87 vor einem liegen. Erstmals überhaupt, zumindest unseres Wissens, zu sehen hier! Peter Schäfer hat seinen Preiser-Waldarbeitern zur Stihl-Kettensäge auch ein paar Motorsensen gebaut. Eine nette kleine Bastelei, die einmal mehr zeigt, dass es sich lohnt, draußen die Augen offenzuhalten – auch wenn man sich die Ohren gerade mal wieder zuhalten muss.

  Und das mit den offenen Augen bewahrheitete sich gleich noch einmal letzte Woche. Diesmal allerdings in der anderen Variante: dass man als echter Modellbauer bei so ziemlich jedem Alltagsgegenstand sich überlegt: was könnte man damit im Modellbau anfangen? Thomas Hochstetter spielte das Alltagsleben offenbar Marmorierfarben in die Hände, und was könnte es da Sinnvolleres geben, als gleich mal ein paar alte 1:87-Modelle reinzutunken? Die Ergebnisse können überzeugen: vor allem die Lackierung des Porsche 924 wäre so mit Decals eine Heidenarbeit gewesen und mit Abkleben und Lackieren eine Lebensabschnittsaufgabe. Klar, es ist immer eine Überraschung, was genau dabei rauskommt – aber wäre das Leben nicht öde ohne ein paar Überraschungen? Die Methode jedenfalls "hat was" und wird sicherlich den einen oder anderen Nachahmer finden.

– Thomas Leuchtmann, Marc Schmidt, Michael Scheel, Robert Schiller, Erik Meltzer
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