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Wochen-Rückblick 15.09. - 21.09.2013

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  Schlecht ist Wikings Ford FK-1000 gewiss nicht, auch die rot-weiße Feuerwehrausgabe nicht, die im April des Jahres in den Handel kam. Aber nicht schlecht ist eben nicht sehr gut, und so hatte Markus Weinig, der nach acht Monaten Präsentationsabstinenz endlich wieder in Erscheinung trat, noch ein klein wenig zu tun, um sein „brauchbares TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug)“ zu erhalten. Etwas Farbe, Leiter samt Halterung, Außenspiegel vom Wettbewerber – und so rot-schwarz macht der kleine Ford gleich eine viel zeitgemäßere Figur, denn weiß abgesetzte Fahrzeugteile kamen für Feuerwehrfahrzeuge erst auf, als der Ford schon einige Dienstjahre auf dem Buckel hatte. Bis zum nächsten Modell muss es nicht zwingend wieder acht Monate dauern.

  Ob es auch noch acht Monate dauert, bis wir den fertigen Jaguar XF Sportbrake von Jens Müller bewundern können? Der kleine Jaguar ist zwar schon länger auf der Welt, wartet aber schon eine Weile in der Werkstatt auf die Umsetzung des Facelifts an Front und Heck. Wie lange musste diese Welt eigentlich bis zum Erscheinen des Sportbrake auf einen Kombi von Jaguar warten? Und ist Vorfreude nicht die schönste Freude? Fragen über Fragen – doch wie so oft bleibt nur abwarten. Ziemlich sicher dürfte aber jetzt schon sein, am Ende wird der Jaguar ein echtes Schmuckstück sein.

  Ein Schmuckstück ist auch der Land Rover, den Gerald Blümer uns in der Berichtswoche präsentierte. Auch wenn das Modell, wie er schreibt, von Florian Jäger schon früher gebaut wurde und daher „nur“ abgekupfert ist, so ist es aber auf alle Fälle gelungen. Gezeigt wurde ein Land Rover Defender 110 auf Busch-Basis, dem Gerald einfach das Dach sowie den hinteren Teil der Kabine entfernte und somit eine Cabrio-Version auf die Räder stellte, die übrigens vom Range Rover Sport stammen. Natürlich musste auch noch die Verglasung entsprechend angepaßt werden, aber das war laut Gerald „keine große Sache“. Dass das Modell auch ein Vorbild hat, ist nicht verwunderlich, da es auf der britischen Insel ja allerlei Land Rover-Varianten gibt.

  Selbst wenn er sich zu beinahe allen Seiten offen gibt, bleibt der Landy ein Auto mit Charakter. Derlei darf übrigens auch die Alfetta GTV von Alfa Romeo für sich in Anspruch nehmen, und wer hätte den Charakter dieses in den siebziger Jahren geborenen Sportcoupés im kleinen Maßstab besser einfangen können als Peter Rings? In der Gestaltung von Markus Brauel zeigt sich die Alfetta GTV zwar ein wenig aggressiv, wenn sie auf den in der Wagenfarbe gehaltenen Borbet-Felgen daherrollt. Dennoch ist sie mit dieser Art des Optik-Tunings noch meilenweit entfernt von der Albernheit der in Mattorange und -schwarz lackierten oder folierten Geschmacksverirrungen der Jetztzeit. Ungeachtet des leicht aufdringlichen Auftritts ist Markus mit dem Youngtimer jedenfalls wieder eine erstklassige Miniatur gelungen.

  Ein wenig aggressiv könnte womöglich auch der Fahrstil der Fahrerin des BMW Z4 gewesen sein, die mutmaßlich nicht mehr lachte, als der Arzt kam. Zuvor führte ein Druckverlust letztendlich zum Kontrollverlust (und späterer Druckmassage auf der Brust). „Um Himmels Willen, es ist Sharon Stone ...“ mag instinktiv vielleicht der eine oder andere Betrachter der Fotos gedacht haben, die der Dorf-Paparazzo für das Lokalblättchen schoss. Die Ähnlichkeit mit der Hollywood-Diva ist aber natürlich reiner Zufall, und zum Glück ist all dies sowieso nicht in Wirklichkeit passiert. So schauen wir also weiter lustig auf die Details, die Johannes Hochmuth auf seinem Diorama in Szene setzte, wobei auch die weniger aufregenden Begebenheiten den zweiten Blick lohnen.

  Hätten nicht bereits die Sanitäter eingegriffen, wäre dieser Gentleman der alten Schule der Blondine wohl auch zur Hilfe beigesprungen. So aber kann er sich stolz neben seinem Oldtimer aufstellen. Trotz der eigenen clownesken Erscheinung hat der Herr es wohlweislich vermieden, seinem Klassiker Borbets in Wagenfarbe zu verpassen. Anders als beim Alfa wären sie bei diesem MG TC nämlich wirklich fehl am Platze gewesen. Dafür strahlen hier die Speichen aller fünf Räder um die Wette. Wir ahnen, dass Holgers Oldtimer-Werkstatt sich um das Automobil gekümmert hat. Mit neuem Lenkrad, Rückspiegeln, Scheibenwischern und Rückleuchten wurde nicht nur schnöde die Verkehrssicherheit verbessert, sondern auch die Hanke'sche Handschrift der dezenten, aber gezielten Aufhübschung wieder einmal zielsicher umgesetzt – britisches Understatement à la Holger eben. Er dürfte daher gerne auch die Typ-Beratung für den Eigner des MG übernehmen.

  Wie schlagen wir nun eine Brücke von den kleinen und leichten zu den großen und schweren Fahrzeugen? Nun ja, am besten (autsch!) mit der Brücke von Joachim Mathe; über diese soll schließlich irgendwann einmal eine ganze Kolonne rollen. Als wir Anfang Juni an dieser Stelle einen Blick auf die gerade eingerichtete Baustelle warfen, war kaum zu ahnen, welch ... naja ... blühende Landschaft unterhalb von Stahl, Beton und CO2 entstehen würde. Faszinierender Modellbau, von der Fundstelle eines alten Kriegsflugzeugs über den Bachlauf und die beiden Böschungen bis zur Straße – Joachim kreiert eine kongeniale Präsentationsplattform für seinen phantastischen Chemiekolonnen-Schwertransport mit ÖAF-Zugmaschine.

  Weil es sehr kleinteilig zugeht, mag man es vielleicht nicht auf Anhieb bemerken, aber Schwertransport ist auch das derzeitige Bastelthema von Marc Bodewes. Im Jahr 2010 konnte er in Schweden Fotos eines teleskopierbaren Trailers machen, der gemeinsam von dem niederländischen Auflieger-Spezialisten Broshuis und dem dänischen Hersteller von Windkraftanlagen Vestas für den Transport von mehr als 50 Meter langen Rotorblättern entwickelt wurde. In unzähligen Stunden fertigte Marc Zeichnungen, auf deren Basis viele fotogeätzte Einzelteile entstanden. In der abgelaufenen Woche erstellte er nun aus einigen dieser Ätzteile sowie Evergreen-Rundstäben einen vorn an dem Auflieger vorhandenen Rahmenaufbau für die Befestigung des Flügelkopfes. Uns bleibt bei derart filigraner Modellbaukonstruktion die Spucke weg, und daher werden wir weiterhin mit Interesse verfolgen, wie Marc aus den Puzzle-Stücken nach und nach den begehrten Auflieger zusammensetzt.

  Eine schöne Zusammensetzung stellt bereits dieses Bergefahrzeug von Christian Stoye dar. Das liegt natürlich nicht zuletzt daran, dass Christian eine der schönsten LKW-Kabinen für seinen Umbau hernahm. Der klassische Hauber Volvo N10 von Wiking verträgt sich sehr gut mit dem Kranaufbau von Roco. Die Scheinwerfer des N10 wanderten von den Kotflügeln in die Stoßstange, und dann lackierte Christian den ohne konkretes Vorbild gebauten Schweden passend in den schwedischen Farben Blau und Gelb. Zahlreiche zusätzliche kleine und feine farbliche Details runden zudem das tolle Modell ab.

  Zwei ebenfalls tolle LKW begegneten sich neulich zwischen Bagdad und der jordanischen Grenze. „Neulich“ ist in diesem Fall „neulich in den achtziger Jahren“. Am Rande einer Wüstenpiste fotografierte Daniel Damjanovic das Treffen zweier Kollegen der Belgrader Spedition Automobilsko. Zuvor musste er aber durch den Bau des Tankwagens mit Mercedes-Zugmaschine sowie des Magirus-Pritschensattelzugs natürlich selbst dafür sorgen, dass sich dieses firmeninterne Stelldichein überhaupt ergeben konnte. Wunderbar gestaltete Fahrzeuge, in karger Landschaft herrlich in Szene gesetzt.


- Marc Schmidt, Robert Schiller, Thomas Leuchtmann und Hermann Becker

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