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  Des Rezensenten latente Abneigung gegen Lastwagen mit Foppelkram zu überwinden und einen solchen dennoch im Wochenbericht zu platzieren, ist nicht einfach, wie manch leidgeprüfter Modellbauer bestätigen wird. Robert Schiller allerdings hat es im ersten Anlauf geschafft. Sein MAN F90 wirkt ungemein authentisch – ob trotz oder wegen Foppelkrams, sei dem Leser überlassen. Jedenfalls schön, mal wieder so ein altes Schätzchen statt all der Neuwagen zu sehen, die Foren wie wirkliches Leben so beherrschen. Und auch schön zu sehen, wie der Erbauer auf die konstruktive Kritik reagiert und das Modell weiter verfeinert hat: Genau dafür ist das Forum da!

  Vom Foppel- zum Fummelkram: Nein, das Vorbild von Peter Aschauers neuestem Modell ist damit nicht gemeint. So ein dicker vierachsiger Actros mit Kranaufbau ist schon ein mächtiges Stück Maschine, da passt das Wort wirklich nicht. Im Modell allerdings sieht das schon ganz anders aus, die zahllosen kleinen Details sind sicher ein erhebliches Gefummel gewesen. Das Resultat überzeugt, auch wegen des bekannt schönen Fotodioramas, auf dem die Flotte von "PA-Transporte" traditionsgemäß präsentiert wird. Es lohnt sich übrigens, weiter zu scrollen – im weiteren Verlauf des Threads folgen Bilder des Krans in Arbeitsstellung, die das Betrachten ebenfalls lohnen.

  Jens Löffler kombiniert dann gleich beide F-Wörter in seinem Beitrag: Der Bau seines Scania mit Vorlaufachse und selbst gebautem teilbaren Vierachs-Containerauflieger war sicher eine gehörige Fummelei, und das Resultat ist – fast möchte man sagen: wie es sich für einen Scania gehört – auch nicht frei von Foppelkram. Die "Kings of the Road" sind da ja recht anfällig für, vermutlich ist das dasselbe Syndrom wie mit den tiefen Dreier-BMWs. Sei's drum – Jens' Kistenbomber ist jedenfalls ein höchst ansehnliches Fahrzeug geworden, egal ob man solche Vorbilder nun mag oder nicht.

  Nachdem das Gewese um die mehr oder weniger bananenförmigen Mercedes-VÖV-Standardbusse von Brekina endlich verklungen ist, ist es an der Zeit, die Dinger zu zersägen. Christian Stake, "der Spielzeugschotte", geht mutig voran und zeigt einen Gelenkbus O 305 G, zusammenkomponiert aus O 305 und O 307. Unwillkürlich fühlt man sich in die achtziger Jahre versetzt, hat das subtile Donnern des dicken Diesels im Ohr und den Geruch klebrigen Kunstleders in der Nase. Früher – ach, früher ... war auch nicht alles besser. O 305-Modelle jedenfalls nicht, wie Christian mit der schonungslosen Gegenüberstellung des Brekina- und des zeitgenössischen Wiking-Modells verdeutlicht. Vorbild von früher und Modellqualität von heute: das Beste aus beiden Welten!

  Es ist immer wieder schön, wenn man auch etwas lernen kann im Forum. Der Rezensent hat von Uli Slovig gelernt, dass Setra seine Busse auch in die USA exportiert hat und dass Herpa diesen Fahrzeugen mit Formvarianten (!) seiner Modelle ein Denkmal setzte. Zwei davon hat Uli letzte Woche gezeigt: beides sind S 215 HDH, dreiachsige Reisehochdecker also. Uli hat die sehr gelungenen Modelle standesgemäß aufgehübscht und so auf einen Stand gebracht, der sich mit aktuellen Erzeugnissen messen kann.

  Und falls jemand dachte, der Ermel macht mal wieder einen reinen Nutzfahrzeug-Wochenbericht, hat er sich getäuscht: auf Philippe Langevins Bildern ist zwar auch ein Nutzfahrzeug zu sehen, ein wunderschöner Renntransporter, aber eigentlich geht es ihm mehr um das Ladegut. Und dieses, ein 61er Ferrari Dino 156 "Shark Nose", also ein klassischer Formelrennwagen, ist ja auch mal wieder vom Feinsten. Mit diesem kleinen, aber umso heller strahlenden Glanzlicht sei denn auch dieser Bericht beendet.

– Erik Meltzer
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