Aktuelle Händlernews
Wochen-Rückblick 14.04. - 20.04.2013

 Kein Kommentar  4120 Aufrufe
  Verbogenes Blech sorgt in der Regel für viel Frust und Ärger, ganz besonders, wenn es den geliebten Oldtimer trifft. Im Mo87-Forum ist es genau umgekehrt. Hier sind die Begeisterungsstürme der Leserschaft groß und beinhalten Glückwünsche für die gekonnte Verformung. Das klingt paradox? Ist es keineswegs, denn Uli Slovig ist mit seinem kaltverformten Citroën AMI 6 Break von Herpa ein kleines Kunstwerk gelungen, sind realistische Unfallschäden auf kleine Plastikautos doch nur sehr schwer zu übertragen. Komplettiert wird das schön-schaurige Bild von einem Renault Super Goélette SG3 von Igra, der den invaliden Citroën nun auf seiner Ladefläche chauffiert. Einzig Jean Perrin, der Fahrer des roten Franzosen, dürfte über die Schäden und die Jubelstürme nicht erfreut sein. Immerhin ist ihm bei dem Unfall aber nichts passiert.

  Nicht verbogen, sondern von erfahrener Hand gebogen sind die Bleche eines Cisitalia. Im Süden Europas entstanden und entstehen noch heute Automobile, die die Herzen der Autonarren schneller schlagen lassen. Holger Hanke hat sich das bereits ab Werk sehr schöne Fertigmodell von VV Model vorgenommen und mit kleinen Aufhübschungen verfeinert. Und dass diese kleinen Arbeiten das Gesamtbild des Modells verbessern, zeigen die begeisterten Meldungen. Rote rassige Italiener treffen halt meistens den Geschmack der Autofreunde.

  Ebenfalls italienisch, ebenfalls sportlich, ebenfalls rot – Alfa Romeo Giulia TZ aus dem Jahr 1963. Das Kürzel steht für Tubolare Zagato und weist auf einen auf das Chassis der Giulia aufgesetzten Gitterrohrrahmen hin, der eine von Zagato gezeichnete Aluminium-Karosserie trägt – vorn ein Hauch Ferrari GTO und hinten, naja, Zagato eben. Die Technik lag in Händen des ehemaligen Ferrari-Motorenentwicklers Carlo Chiti, der dazu mit Ludovico Chizzola die Firma Autodelta gründete. Passend zum fünfzigjährigen Jubiläum von Autodelta und der Giulia TZ hielt Jens Müller eine hübsche Miniatur bereit, bei der er übrigens auf den Gitterohrrahmen verzichtete. Die Karosserie brachte Jens dennoch gut in Form, sorgte mit Resin statt Aluminium für den Leichtbau und deckte die Scheinwerfer mit Bondic ab. Dass dieser südländische Klassiker feuerrot leuchten muss, versteht sich da beinahe von selbst.

  Ein, wie der Erbauer selbst schreibt, „freundliches" Grau ziert Thomas Gribbes Feuerwehrfahrzeuge aus der Zeit des Dritten Reichs. Nach der „Katze", wie damals die vor einigen Wochen schon gezeigte Kraftzugspritze KzS 8 genannt wurde, ist diesmal ein deutlich wuchtigeres Gerät an der Reihe, das auch ohne niedlichen Spitznamen auskommen muss: KS 25 hieß schlicht, was unter seinem späteren Namen LF 25 wohl schon bekannter ist – eine Vorbild-Lektion gibt es kostenlos dazu. Thomas hat das Brekina-Modell nicht nur lackiert, sondern auch ausführlich gesupert und mit selbstgedruckten Decals beschriftet – und irgendwie wirkt das fade Grau aus finsteren Zeiten im Modell dann doch gar nicht so unfreundlich.

  Freundlich zumute wird einem auch beim Anblick von Daniel Ossweilers Kässbohrer-Setra S80. Das niedliche kleine Bussilein wirkt schon beim Vorbild fast wie Spielzeug – da ist es nur passend, dass auch das Modell seine Wurzeln in einem solchen hat. Die Herkunft aus einem in Resin abgegossenen Matchbox-Auto sieht man Daniels Modell indessen nicht mehr an: von der absolut stimmigen 70er-Jahre-Mehrfarblackierung bis zu Innenausstattung und Rädern passender „Spendermodelle" ist eine groß(artig)e Nachbildung des kleinen Busses entstanden. Wir freuen uns auf weitere Modelle!

  Ein zuverlässiger Lieferant weiterer Modelle ist ja bekanntlich Philippe Langevin. Dieses Mal hat er sich ein nicht nur verglichen mit Cisitalia oder Alfa Romeo Zagato eher unscheinbares Fahrzeug ausgesucht: den Ford Escort, und zwar den letzten, der so heißen durfte, bevor Ford mit dem Focus Fakten schuf. Mit einem klangvollen „Cosworth" hintendran ist indes so ein Escort auf einmal dann doch wieder ein richtiger Sportwagen, der um so manch edleres Produkt locker Kreise fahren konnte; das Modell entstand aus einem Resinbausatz vom nicht minder klangvollen Hersteller Le Mans Miniatures. Schlichter in Vorbild wie Modell, aber deswegen nicht schlecht, und (endlich) auch zur Jahreszeit passend ist das Cabrio, das Philippe offen wie geschlossen zeigte: ein uraltes Modell von Busch, das sich mit etwas Detailarbeit auch heute noch lange nicht verstecken muss. Bravo!

  Genau, na bravo – wer, bitteschön, hat denn hier den Stöpsel gezogen?! Was für eine Frechheit, denn das Gspusi im Jacuzzi ist ohne Schaumbad ziemlich fad. Dies gilt natürlich nicht für den metallicblauen Cadillac. Thomas Leuchtmann frönt weiterhin seiner schon seit einer Weile andauernden Caddy-Manie, erweiterte sein Spektrum diesmal aber um den Miniatur-Sanitärbau. Wir vermissen zwar das Gäste-WC, aber das kann ja vielleicht in einem weiteren Straßenkreuzer Platz finden. Noch ist bei Thomas' US-Flotte nämlich kein Ende abzusehen.

  Ganz im Gegensatz übrigens zu der am kommenden Sonntag ablaufenden Umbauzeit in dem von Espewe in Zusammenarbeit mit Mo87 veranstalteten Wettbewerb mit dem IFA L60, auf dessen Ergebnisse wir schon gespannt sein dürfen. Wir sehen ein, dass Stefan Berkenkamp nicht selbst daran teilnehmen konnte, aber dennoch hatte er in den letzten Wochen einen L60 auf dem Basteltisch. Bereits im Sommer 2012 zeigte Stefan ein Vorbildfoto eines Fahrzeugs mit Speditionskabine und Hochdach sowie einem leichten Absetzkoffer, und das neue Espewe-Modell bot nun die Gelegenheit, eine entsprechende Miniatur umzusetzen. Nach den diversen Baufortschritten gab es jetzt das gelungene fertige Exemplar des IFA L60 LAK zu sehen – natürlich außerhalb der Konkurrenz.


- Robert Schiller, Michael Scheel, Erik Meltzer und Hermann Becker
 Kein Kommentar  4120 Aufrufe
1/87 Modelle bei:
1/87 Modelle bei:
Modellvorschau

Update: 24.05.2021
Wochen-Rückblick
15.01.-21.01.2012
    XXL

 
    M

 
    S