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Wochen-Rückblick 02.12. - 15.12.2012

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  "Das letzte Auto ist immer ein Kombi", sagt eine alte Weisheit. Aber auch dieser letzte Wagen kann etwas besonders sein. Anstelle der gewohnten Binz-Benze oder Transporter-Ausbauten kann man seine letzte Reise auch sehr individuell und stilsicher in diversen exotischen Leichenwagen antreten. Wie wäre es beispielsweise mit einer Göttin? Michael Blass entdeckte vor einigen Jahren einen Citroen DS Break in eben dieser Funktion und baute diesen nun auf Basis des Brekina-Modells nach. Die überzeugende Verkleinerung des Vorbildes stellte Michael Anfang Dezember vor und führte uns einmal mehr vor Augen, dass der Tod auch zum Leben im Maßstab 1:87 gehört.

  Noch lange nicht auf der letzten Reise ist der Iveco Stralis der fiktiven Fastlog Group, auch wenn das Fahrzeug ziemlich mitgenommen aussieht. Inhaber Mario Höch zeigte Aufnahmen von seinem Sattelzug nach einer schweren Skandinavien-Tour, die deutliche Spuren in Form von sehr starker Verschmutzung hinterlassen hat. Zum Glück dürfte es aber nur einer Wäsche bedürfen, um das Fahrzeug wieder strahlen zu lassen. Kaum zu glauben, dass dies das erste Modell ist, welches Mario mittels Airbrush verschmutzt hat.

  Letzte Reisen kann man schneller antreten, als man ahnt, wenn man, wie die beiden Fahrer des Pandas und des Mercedes NG, ohne Außenspiegel und zudem noch mit etwas angejahrten, TÜV-abgelaufenen Murksrülpsen unterwegs ist. Erik Meltzer hat mal wieder seine Kunst des artgerechten Alterns bewiesen und zwei wunderschön patinierte Alltagsautos vergangener Tage auf die Forumsstraßen geschickt. Gut, dass die Bremsen des Panda noch funktionstüchtig sind, sonst wäre die Hinterachse des Audi jetzt endgültig Geschichte.

  Warum nur muss der Panda rosten? Verursacht damit eben Kosten. Die ließen sich doch besser sparen für Sprit, um mit dem Ding zu fahren. Lässt sich der Lochfraß nicht verhindern, so ist er dennoch wohl zu mindern. Je weniger von diesem Bleche, verringert sich die Angriffsfläche. Und meistens fährt man doch alleine, denn Mitfahrer hat man fast keine. Wer sollte all die Plätze brauchen? Die Kiste kann man daher stauchen. „Das leucht' wohl ein, Mann“, denkt sich Thomas, „auch Herpas Panda taugt für sowas!“ Den Kunststoff also unters Messer, denn das Modell wird höchstens besser. So ist das Vorbild in nur Stunden von Thomas treffend nachempfunden. Und für die Wochenrückblick-Prosa lackiert auch er das Ding in Rosa. Nun sticht der Panda aus der Masse. Idee und Umsetzung sind klasse!

  So unterschiedlich kann Modellbau sein: Wo dem einen halbe Pandas genügen, baut ein anderer gleich ganze Baureihen am Stück. So geschehen von Oliver Servan, der quasi schon in Serienfertigung seine Land Rover-Flotte erweitert. Nach vier verschiedenen Varianten der Serie I haben es ihm jetzt Serie II und III angetan. Durch mehrfache Kreuzungen aus Wiking- und Roco-Modellen entstanden traumhaft einfache Geländewagen. Und "einfach" ist alles andere als abwertend gemeint: Oliver zeigt, dass es nicht immer der zerbastelte Landy sein muss – seine Modelle verströmen gerade im Auslieferungszustand einen erstaunlichen Charme.

  Auslieferungszustand ist nun nicht gerade das Wort der Wahl, will man Michal Miekiszaks neueste Kreation beschreiben. Der Mercedes SK Volumen-Planenhängerzug hat eindeutig schon viel gesehen von Europa, und entsprechend matt und angeschmutzt präsentiert er sich dem Publikum. Was beim Vorbild nur ein paar Verrückten positiv auffällt, ist im Modell ein weiteres Mal ein echter Hinkucker: absolut passendes Weathering gepaart mit gekonnter Kombination der Baugruppen von Herpa und B&S, die eine wunderbare Mercedes-SK-Kabine lieferten, an der sich sogar die Türen öffnen lassen, ergeben einen Lastzug wie aus dem echten Leben. Spätestens die Bilder mit offenen Türen sind es denn auch, die dieses Supermodell endgültig wochenberichtsreif machen. Dass Michal dann auch noch ein Vorbildfoto liefert, ist das Tüpfelchen auf dem "i".

  Weit exotischer ist das Vorbild des neuesten Produkts der Koehliman Works. Im Gegensatz zum einst allgegenwärtigen Mercedes SK gehört der Volkswagen Constellation schließlich weder in Europa noch in Christian Koehlens üblichem Wirkungsgebiet Nordamerika zum Straßenbild. Wohl aber in Südamerika, wo der technisch schlichte, aber sehr robuste und optisch durchaus beeindruckende Schwerlastwagen ja auch seine Heimat hat. Dazu passt sehr gut der entmilitarisierte Trident-Plattformauflieger, der mit der gesuperten Schuco-Zugmaschine so gut harmoniert, als wären die beiden schon immer füreinander bestimmt gewesen. Koehliman ist eben immer für eine Überraschung gut!

  und   71, 73, 75, passe. Grand mit Zweien, Schwarz angesagt. Es gibt ein Contra, aber kein Re. Eine falsche Baujahreszuordnung auf der Verpackung brachte Christian übrigens dazu, dem von Markus Meier in angesagtem Schwarz kreierten 1971er Cadillac 75 von United Collectors mit seiner silbernen 73er Variante ein Contra entgegen und auf die Räder zu stellen. Sowohl das klassische Schwarz und als auch das futuristische Silber bringen die gestreckte Eleganz des Vorbilds sehr gut zur Geltung. Fehlen nur noch die begleitenden Beamten des Secret Service und ein Pink Cadillac, um die Skatrunde komplett zu machen.

  Re(h) wird man in der Gegend, in der eine weitere Land Rover-Kreation von Oliver Servan unterwegs ist, eher weniger sehen. Dafür aber vermutlich mehr Löwen und Zebras. Olivers Weltenbummler ist, man glaubt es kaum, im Grunde ein Abfall-Produkt, da hier eine aktive Resteverwertung stattgefunden hat. Aus anderthalb Karossen entstand ein Zugfahrzeug mit entsprechendem Anhänger. Das Gespann wurde mit reichlich Offroad-Zubehör richtig aufgewertet und tritt nun seine Expedition in ferne Länder an.

  In einem fernen Land, genauer gesagt in Südafrika, findet man Gerald Blümers aktuellen Land Rover-Umbau. Allerdings ist hier eher die Großfamilie unterwegs, da es sich hier um eine Version handelt, bei der Gerald das normale Modell um eine Fahrertürbreite verlängert hat. Zwar ist diese Stretch-Version auch mit Seilwinde und Rammschutz ausgestattet, wird aber vermutlich eher auf normalen Straßen als im Urwald anzutreffen sein.


  Auf der Straße kann man manchmal auch zusammengeflickte Gespanne sehen, wenn man Richtung Osten unterwegs ist. Allerdings sollte man um derlei Fahrzeuge einen großen Bogen machen, da die Sicherheit hier eher nicht vorhanden ist. Transporte dieser Art sind relativ oft LKW, bei denen so ziemlich alles Wichtige kaputt ist. Auch das Thema Ladungssicherung ist den meisten Fahrern dieser Gespanne ein Fremdwort. Stuart Bork hat sich solch einen Lastwagen samt Anhänger vorgenommen und ziemlich realistisch nachgebaut.

  Eine große Schnauze hat ja mitunter auch angenehme Seiten. Der von Abbi Schwarz präsentierte Mercedes-Benz L315 S hat eine solche und diente überdies als Grundlage für eine Fachdiskussion über die Stuttgarter Hauben-Lkw, die auch für Laien recht informativ war. Der Mercedes wirkt in seiner Schlichtheit wie ein Großserienprodukt; erst bei näherem Hinsehen erkennt man die modellbauerische Handschrift.


  Gänzlich schnauzenlos hingegen präsentiert sich ein kleiner Zeitgenosse des schweren Haubenwagens: der Hanomag Kurier, berühmt aus Comic und Kino als Meister Röhrichs "Laster", wurde von Wiking vor einiger Zeit mal wieder aufgelegt, diesmal im schmucken Livree der Dortmunder Actien-Brauerei. Die sehr hübsch gravierte Kabine vermag auch heute noch zu gefallen, besonders das Fahrgestell ist allerdings nicht mehr überzeugend. Kein Hindernis für Patrick Voelker, der kurzerhand einen Opel Blitz von Brekina schlachtete, um den "Hanno" aufzubrezeln. Die einzelnen Arbeiten listet Patrick selber auf, das Ergebnis ist klasse – bis auf die Pinselspuren an den Türen, wo der Export-Schriftzug dem Geschmack des Erbauers weichen mußte. Und prompt fand sich in den wohlgesonnenen Kommentaren die passende Ausrede für den kleinen Makel – das Mo87-Forum, wie es leibt und lebt!

– Robert Schiller, Andreas Kaluzny, Hermann Becker, Gerald Blümer, Erik Meltzer und Thomas Leuchtmann
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