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Wochen-Rückblick 03.11. - 09.11.2013

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  Wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man nicht unbedingt tolles Wetter. Es ist eher grau und nass. Man merkt, dass der Winter naht. Und genau da springt Christian Schulz ein und zeigt uns die ersten Winterimpressionen auf einem kleinen Diorama, bei dem das Thema Schnee im Vordergrund steht. Aufgebaut auf einer Fläche von 15 x 20 Zentimetern entstand eine Landschaft, die mittels Schneepulver an die nächste Jahreszeit angepasst wurde. Dazu wurden unterschiedliche Fahrzeuge ebenfalls etwas eingeschneit und auf das Diorama gestellt. Das Modell, dass schlussendlich seinen festen Platz auf dem Diorama fand, ist ein Unimog-TLF Bausatz, der nur mit ein paar Decals aufgewertet wurde. Christians Fotos sind tragen der schönen Szene Rechnung: Er fertigte sie unter freiem Himmel an und dabei einen passenden Sonnenuntergang eingefangen. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass es sich um Fotos von echten Fahrzeugen handele.

  In anderen Gefilden des Mo87-Forums war die Schneefallgrenze in der abgelaufenen Woche übrigens noch nicht erreicht. Allerdings hätte wohl auch der Unimog von Gerard Gielis kein nennenswertes Problem mit der weißen Pracht, fährt er doch schließlich auf Schienen. Der Rüstwagen-Schiene (RW-S) auf Unimog U1250L entstand aus zwei Roco-Modellen. Gerard fügte eine Doppelkabine samt Fahrgestell mit den Rädern und dem Aufbau eines Zweiwege-Turmwagens zusammen und ergänzte den „Zwitter“ noch um Kleinteile von Kibri und Busch. Die nötigen Lackierarbeiten verwandelten das Universal-Motor-Gerät dann vollends in ein sehr schönes Feuerwehrfahrzeug, das zumindest auf der Schiene nicht so leicht vom Weg abzubringen ist.

  Dass ein Motorrad mit Beiwagen wie auf Schienen fährt, ist womöglich keine Selbstverständlichkeit. Beim diesjährigen Mo87-Modellbautreffen stand die Indian Four des Jahres 1947 mitsamt Streamline Sidecar daher einfach nur in Holger Hankes Ausstellungsvitrine. Wer dort hinreichend gut aufgepasst hat, konnte sie also bereits live und in Farbe bewundern. Holger paarte ein Resin-Motorrad des tschechischen Kleinserienherstellers Davo mit einem Weißmetall-Seitenwagen der US-amerikanischen Firma JL Innovative Design, und wir sind selbstverständlich nicht überrascht, dass dieses präzise lackierte und bemalte Gespann so ausschaut, als habe es schon immer so zusammengehört.

  Letzteres lässt sich von der wuchtigen Haube und der vergleichsweise schmächtigen Kabine des nun folgenden Lastkraftwagens nicht so ohne Weiteres behaupten. Ursprünglich war eine solche Kombination vermutlich wohl auch gar nicht vorgesehen. Der Renault CBH ist ein Ableger des sogenannten Viererclub-LKW, einem in den siebziger Jahren von Magirus-Deutz, DAF, Saviem und Volvo gemeinsam entwickelten Frontlenker. Die Hauber-Mutation taugt vermutlich nicht für einen Schönheitspreis, sieht dafür aber ziemlich interessant aus. Bernhard Rauch griff für seine 87-fache Verkleinerung auf eine Resinkabine von MEK zurück, brachte diese mit einem Roco-Fahrgestell sowie mit einer Kipperpritsche von Herpa zusammen und sorgte mit einer sauberen Lackierung (Verschmutzung der Kippbrücke inklusive) für einen im kleinen Maßstab sehr besonderen und zudem höchst gelungenen Haubenlastwagen.

  Haubenlaster, das ist in Europa fast ein Synonym für Scania, die bei ihren Fernverkehrsmodellen am längsten am klassischen Layout festhielten. LS 76 oder später LS 110 hieß der ab 1963 angebotene schwere LKW mit kantiger Haube, den Abbi Schwarz nach neunmonatiger Schweigephase zunächst noch zögerlich mit einem einzigen Foto, rasch aber mit weiteren sechs Bildern vorstellte. Und was für Fotos! "(Vermutlich) nicht reproduzierbare Zufallsergebnisse mangelhafter Beleuchtung" nennt sie der Schöpfer, was doch sehr schade wäre, denn das filigrane Epoche-Modell wirkt dezent-realistisch aufgehübscht und solcherart in Szene gesetzt so richtig echt. Der bereits angekündigte Anhänger fehlt gar nicht – aber über die Fortsetzung dieser gelungenen Präsentation freuen wir uns dennoch zu gegebener Zeit!

  Krasser ginge der Gegensatz kaum mehr, jedenfalls nicht, wenn man im Feld der nicht mehr ganz taufrischen europäischen Nutzfahrzeuge bleiben möchte: München statt Södertälje, Frontlenker statt Hauber, Basteltisch mit Farbdosen statt Speditionshofdiorama. Und doch weiß Marcus Böchers MAN F8 Absetzkipper mindestens ebenso zu gefallen wie der zuvor genannte Schwedenhappen, überzeugt selbst im noch präfinalen Zustand dank ansehnlicher Verranztheit und feinster Details wie Hydraulikleitungen aus Bindfäden (vermuten wir jedenfalls) am Hiab-Kran oder einer Absetzmulde, die offensichtlich nur noch von Rostschutzfarbe zusammengehalten wird. Mehr geht natürlich immer. Mehr Fotos etwa. Dringend!

  Krasser ginge der Gegensatz kaum mehr – äh, pardon, falscher Film. Der Titel Zweiohrhase lockte aber auch auf die falsche Fährte. Dabei geht's hier doch eindeutig um's P der Woche, diesmal in Gestalt des himmlischen, teuflischen Porsche Carrera GTS, vulgo Typ 904. Und nicht nur bauen kann Klaus Syroff ganz offensichtlich ganz exzellent, sondern unterlegt die Fotostrecken dazu mit wenigen launigen Worten. Das nennen wir einen Präsentationseinstand. Den Nixitalia, pardon: AC Ace 2.6 Ruddspeed-Zephyr von 1961 mit AC-Body kriegen wir hoffentlich demnächst in ähnlicher Form zu sehen. Wir sind nämlich eindeutig auf den Geschmack gekommen.

  Bleiben wir sportlich, wechseln den Kontinent und das Jahrzehnt. Markus Meier hat ein Faible für den amerikanischen Markt automobiler Fortbewegungsmittel. Er wechselt dabei die Spielarten von Familienwagen, Oldtimer bis hin zu Sportwagen. Letzteren hat er sich nun eingehender vorgenommen und die Corvette der Baureihe C6 nicht nur für sich gebaut, sondern gleich einen Kleinserienbausatz konzipiert, der unter Zuhilfenahme verschiedener Experten aus der Community ein wundervoller Bausatz geworden ist. Das erste Modell stellte er nun im Forum vor. Die Besteller des Bausatzes können es mit Sicherheit kaum erwarten, endlich selbst Hand anzulegen.

  Wieder zurück in Europa und auch beim P der Woche. Im offenen Porsche-Thread stellte Michael Bautor seine beiden Porsche 911 GT1 vor. Er fand diese vor bereits längerer Zeit gebauten Modelle beim Aufräumen wieder. Bei solchen Fundstücken möchte man Michael am liebsten gleich auffordern, bitte weiter aufzuräumen. Er zeigt uns die Versionen von 1996 und 1997, die aus einem Le Mans-Bausatz bzw. dem Trumpeter-Modell entstanden.


  Das A der Woche hat nichts mit einem Körperteil zu tun und steht auch nicht für den Modellbauer (wobei es passen würde), sondern für den Aston Martin, der derzeit bei Andreas Kaluzny auf dem Basteltisch so mancherlei Umbaumaßnahmen über sich ergehen lassen muss. Andreas kommt an keinem Aston in „unserem“ Maßstab vorbei. Aber nur Sammeln ist ihm nicht genug. Da werden dann auch Modelle zerlegt, die die Zwanzig-Euro-Marke locker reißen. So nun auch das neueste Modell aus dem Hause Neo, das zuerst seines Lackes und seiner Anbauteile beraubt wurde. Hier und da ein kleines Profil und zum guten Schluss ein ordentlicher Schlag Spachtelmasse, von dem alles, was nicht nach Auto aussieht, weggschliffen wird.



- Thomas Leuchtmann, Hermann Becker, Marc Schmidt und Michael Scheel

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Update: 24.05.2021
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