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Wochen-Rückblick 17.11. - 23.11.2013

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  Niemand, wirklich niemand, konnte so unnachahmlich die Augenbrauen hochziehen wie Roger Moore als James Bond. Diese Mimik wurde nur noch durch das Zwirbeln der Finger übertroffen, mit dem er einen Fisch aus dem Fenster des Lotus Esprit fallen ließ, als er mit diesem am Strand aus dem Wasser fuhr. Und niemand, wirklich niemand anderes, konnte auf die Idee kommen, den Lotus Esprit von 87RPM in der Ausführung „James Bond unter Wasser“ auf die ... ähm ... Tiefenruder zu stellen, als Thomas Leuchtmann. Wir werden die Fortsetzung der Arbeiten im Auge behalten. Dumdudlumdum-dumdumdum Dumdudlumdum-dumdumdum Dumdudlumdum-dumdumdum Dumdudlumdum-dumdumdum Dumdudlumdum-dumdumdum ...

  Auf eine Fortsetzung darf man auch bei Daniel Damjanovic gespannt sein. Er zeigte uns in den letzten Wochen den Bau eines Mack nach Vorbild aus den '80er Jahren, wie er bei der Spedition Autoprevoz Mostar im Einsatz war. Sein Fahrzeug wurde entsprechend gealtert und bekam natürlich auch noch einen passenden Auflieger spendiert. Daniel beweist aber nicht nur beim Modellbau seine Kreativität, sondern auch beim Fotografieren. Okay, sein Fotodiorama an sich ist schon gelungen, aber was nutzt das schönste Diorama, wenn es vor einer kalten Kellerwand steht? Daniel dachte sich, dass auch der Hintergrund eine wichtige Rolle spielen sollte, und stolperte quasi beim Jogging über einen geeigneten solchen. Ein Erdhaufen bot sich an. Also das Diorama davor positioniert und stundenlang auf dem Boden gelegen, und schon hatte Daniel Fotos, auf denen man das Modell nicht mehr von einem echten Truck unterscheiden kann.

  Kurt Hofmeyer braucht sich nicht auf den Boden zu legen, um seine Trucks abzulichten. Er hat sich die Berge längst ins Haus geholt. Flach zwar, weil nur zweidimensional, aber durchaus wirkungsvoll. Sein jüngster Sattelzug erstreckt sich selbstverständlich über drei Dimensionen, und für den Auflieger gilt dies auf besondere Weise. Es handelt sich dabei nämlich um einen sogenannten 3D-Druck, und zwar einen einzigen. Egal, ob Leitungen, Kotflügel oder Räder – alles ist schon dran am Eutertank, und so oblag es Kurt, dafür zu sorgen, dass sein Modell so ausschaut, als handele es sich insoweit um separate Teile. Dies ist bestens gelungen, auch wenn nur eine eingeschränkte Bearbeitung des Trailers möglich war, da ein Verschleifen der Schichtkanten des Rapid Prototyping-Ergebnisses aufgrund der „Alles-in-Einem“-Bauform keine Option darstellte. In Kombination mit der Volvo-Zugmaschine ist der Fuhrpark von Kurts fiktivem Transportunternehmen TransGlobal Logistics aber auf jeden Fall um einen wunderschönen Zug reicher.

  Bevor das nächste Modell vor Bergen fotografiert werden kann oder überhaupt erst einmal ordentlich ausschaut, ist bei diesem 3D-Druck noch reichlich Vorarbeit zu leisten. Von Michael Scheel eigentlich nur als Anschauungsobjekt für die Arbeitsweise mit 3D-Daten gedacht, geriet der Tata Nano recht schnell in Vergessenheit. Nicht so bei Christoph Zinn, denn erinnerte sich des kleinen Inders und reanimiert das Projekt nun. Den Fehler der zu breiten Karosse rückte er bereits mit beherzten Schnitten und Sägeaktionen wieder gerade.

  Andreas Kaluzny setzte ebenfalls die Säge an. Nicht in der Breite, sondern in der Länge musste sein Patient ein wenig Material abgeben. Starmadas Mercedes 600 ist eines der schönsten Modelle, die es derzeit auf dem Markt gibt. Mit den vor Kurzem ausgelieferten Landaulet-Versionen erhält die Baureihe nun weitere Varianten. Es gibt noch weitere 600er, deren künftige Umsetzung innerhalb der Großserie aber wohl wenig Chancen hat. Die kurze Limousine soll es daher nun bei Andreas werden. Wir sind gespannt, wie diese Baustelle sich weiter entwickelt, und ob es demnächst noch weitere Umbauten zum Thema Mercedes 600 geben wird.

  Wenn die Großserie nicht mitspielt, muss eben das Bastelmesser ran. Oder die Kleinserie. Wie im Fall des Schweden, den Christian Stoye unter dem Titel „Heute mal zwei Italiener" vorstellte. Des Rätsels Lösung: Die Volvo FH16 Schwerlastzugmaschine fährt wie der im gleichen Thread gezeigte Mercedes-Benz/Titan Actros MP2 SLT für das Unternehmen Tiroltrans aus Südtirols Landeshauptstadt Bozen; in beiden Fällen sorgte TL-Modellbau für Decals, beim Volvo zusätzlich für den Schwerlastturm. Der Rest stammt wie gewohnt von Herpa, und ebenfalls wie gewohnt führte Christian den Bau sehr sauber aus. Da sollte der prompt vorgeschlagene Iveco Stralis AS doch nur mehr eine Fingerübung sein, getreu dem Motto „Gewährt mir die Bitte, lasst mich sein in Eurem Bunde der ...

  ... Vierte.“ Oder so ähnlich. Von Schweden, die eigentlich Italiener sind, ist auch hier die Rede, doch mit deutsch-niederländisch-französischen Wurzeln macht es der Viererclub noch etwas komplizierter, zumal wir gerade fünf Teilnehmerländer aufgezählt haben. Von den Marken ganz zu schweigen. Und weil der Viererclub sich europaweite Harmonisierung auf die Fahnen geschrieben hatte, nimmt es nicht Wunder, dass ein Modell exklusiv für die Schweiz produziert wurde. Noch etwas klar? Dabei hatte Janic Ruhl ganz Einfaches im Sinn: ein Volvo CH 230 sollte es sein, der Lastwagen (nur) für die Schweiz mit langer, breiter Viererclubkabine. Die Länge passt dank zweier Roco-Viererclub-Kabinen schon, vom Landaulet-LKW scherzt der Erbauer, aber dabei soll es nicht bleiben. Wir sind jedenfalls neugierig auf weitere Puzzlestücke.

  Klaus Syroff hat in seinen Schubladen jede Menge Puzzlestücke, und natürlich weiß auch er sie passend zusammenzusetzen. Bevor dies jedoch geschieht, muss bei ihm ebenfalls so manches Teil mit Rücksicht auf das Gesamtbild Veränderungen oder Anpassungen über sich ergehen lassen. So schliff Klaus bei der Shelby Cobra von Monogram die Kotflügel flach, denn bevor die Schlange eine solche wurde, war sie eigentlich ein As. Der durch und durch britische und deutlich schlankere AC Ace bildete zu Beginn der sechziger Jahre nämlich die Basis für die wesentlich berühmtere und von einem US-Ford-Motor angetriebene AC Cobra. Da die mit Wiking-Rädern ausgestattete wunderschöne Miniatur – wie es sich für einen britischen Klassiker nun mal gehört – wohl auf der falschen Straßenseite rollen soll, platzierte Klaus das Lenkrad selbstredend auf der richtigen Seite. Tja, wieder ein Puzzle fertig.

  Ein viel seltenerer Zeitgenosse des schon seltenen AC Ace war der ebenfalls offene und zweisitzige Enzmann 506. Im Jahr 1953 entwarf der Schweizer Dr. Emil Enzmann den kleinen Sportwagen und puzzelte dessen türlose Polyesterharz-Karosserie von 1956 bis 1968 rund einhundert Mal mit Fahrgestellen des VW Käfers zusammen. Wer braucht schon Türen, wenn man Trittstufen haben kann? Über Nachbildungen derselben verfügt natürlich auch die H0-Miniatur von United Collectors, für die mit Markus W. Studer ebenfalls ein Schweizer verantwortlich zeichnet. Paul Arens fand für sein Exemplar eine interessante Vorlage in klassischer „Gulf“-Rennwagenoptik, und seine detailgetreue Nachbildung ist selbstverständlich über jeden Zweifel erhaben.

  Ein bisschen (gedanklich) puzzeln war auch bei Jens Löffler angesagt, als er eines „Ege Trans“- Pritschenaufliegers von Herpa habhaft wurde. Für die Zugmaschine fiel die Wahl auf einen DAF XF, wohl nicht zuletzt, weil ein solcher just vorhanden war. Dieser erhielt eine lenkbare Vorderachse, wurde zudem grundiert und weiß lackiert. Den Auflieger wiederum glich Jens mit diversen Umbaumaßnahmen optisch näher an das Original an. Nach der Tieferlegung des gesamten Zuges erhielt dieser eine dezente Verschmutzung mit Wasserfarben. Da passt es gut ins Bild, dass die Aufnahmen des schlichten Arbeitsgerätes draußen bei Wind und Wetter entstanden.


- Andreas Kaluzny, Thomas Leuchtmann, Hermann Becker, Michael Scheel und Marc Schmidt

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Update: 24.05.2021
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