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Wochen-Rückblick 25.08. - 31.08.2013

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  Markus Meier, der uns sonst eher mit amerikanischen PKW-Modellen versorgt, zeigte uns in der Berichtswoche zur Abwechslung mal wieder einen Truck. Ausgangsbasis war ein White Freightliner von Athearn, den Markus, auch nach Anregungen aus dem Forum, mit diversen Zurüstteilen aufwertete. So bekam das Modell jeweils aus Draht selbst angefertigte Spiegel und Scheibenwischer, und die serienmäßigen Scheinwerfer wurden abgeschliffen und durch kleine Strass-Steinchen ersetzt. Zusätzlich wurden noch ein Motor eingebaut und diverse Leitungen angebracht. Zum Schluss bekam das Modell ein entsprechendes „Weathering“, damit man dem Truck auch seine Alltagsnutzung ansehen kann.

  Stärker mitgenommen sieht der betagte Büssing 8000 aus, den Hanns Widl aus seinem Archiv kramte. Betagt ist in diesem Fall aber relativ, den eigentlich war das Fahrzeug noch gar nicht sonderlich alt, als es Anfang der sechziger Jahre durch persische Wüsten rollte. Offenbar zeigte sich der LKW aber widerstandsfähig gegenüber Sand und Hitze und bot in seinem Kofferaufbau immerhin Platz für so manchen Teppich, mit dem der gemeine wirtschaftsgewunderte Westeuropäer sein Wohnzimmer schmücken wollte.

  Norbert Kurtz schickte in der abgelaufenen Woche gleich drei weitere Lastwagen Richtung Orient. Wir empfehlen, Norberts Mercedes-Benz NG und DAF 2800 im betreffenden Thema im Mo87-Forum anzuschauen, und werfen an dieser Stelle einen Blick auf den Volvo F89 Hängerzug der ehemaligen schweizerischen Spedition Wüthrich. Diese zählte einst zu den Pionieren in Sachen Transporte in den nahen und auch nicht ganz so nahen Osten. Norbert kam es natürlich gelegen, dass TL-Modellbau Wüthrich-Decals im Rahmen seiner Orienttransport-Reihe anbietet. Er lackierte seinen Albedo-Lastzug vorbildgetreu, verfeinerte ihn mit Kibri-Teilen und kann ihn nun dem Sonnenaufgang entgegen schicken.

  Den Kanadier Christophe Culis zieht es im Kleinen meist auch gen Osten, nämlich nach Westeuropa und dabei vornehmlich nach Frankreich. Diesmal aber blieb er in heimischen Gefilden, auch wenn es ähnlich wie in der Vorwoche um den Bau und die Instandhaltung von Schienenanlagen ging. Auf dem Bauhof befinden sich zwei LKW vom Typ Mack CL, die jeweils zu sogenannten Hi-Rail-Fahrzeugen umgebaut sind. Der Begriff setzt sich aus Highway und Rail zusammen und macht deutlich, dass es sich dabei um schienentaugliche Straßenfahrzeuge handelt. Interessante Neuzugänge in Christophes Fuhrpark, wie immer von ihm schön in Szene gesetzt.

  Für die Nutzung im täglichen Einsatz wurde auch bei der Firma RS-Transporte ein neues Fahrzeug angeschafft. Es handelt sich dabei um das neueste Modell aus dem Hause MAN, einen TGS 18.480 4x2 Euro 6 mit Carnehl-Kippsattelauflieger. Dieses Fahrzeug wurde vom Firmengründer Robert Schiller optisch ein wenig aufgehübscht, indem er das vordere Design-Element in der Stoßstange, das werksseitig schwarz ausgeführt ist, in Wagenfarbe lackieren ließ. Diese Veränderung steht dem MAN recht gut. Für die Firmenchronik wurde das Fahrzeug natürlich vor seinem ersten Einsatz bei schönem Wetter fotografiert, da es in Zukunft wohl nicht mehr unbedingt so sauber aussehen wird.

  Ebenfalls optisch und in der Ausführung der Bastelarbeit blitzsauber ist dieser Sattelzug von Sven Ackermann; dies scheint also womöglich ein hessisches Phänomen zu sein. Und wenn er nicht gerade „Auf Achse“ oder auf der Insel Borkum gestrandet ist, scheint Sven noch Zeit für den Bau themenfreier Modelle zu finden. So unterzog er einen MAN F2000 Evo von Herpa einer umfangreichen Überarbeitung, von der Neulackierung bis zur Verstrebung des Dachspoilers und der Windleitbleche. Etwas Verfeinerung möchte Sven auch dem mit frischer Farbe und Decals von TL-Modellbau versehenen Auflieger noch gönnen, aber bereits jetzt ist dies ein feiner Zug -- auch wenn er nicht auf Borkum auf Achse ist.

  Achse ist natürlich genau das richtige Stichwort für ein Modell von „Mr. Vorlaufachse“ Stephan Schmidt. Nachdem er im weltweiten Netz auf ein Mercedes NG-Militärfahrzeug mit eben einer solchen gestoßen war, ging es ausnahmsweise an die Umsetzung einer gelboliven Miniatur. Da Stephan gerne größere Malerarbeiten meidet, mussten zunächst farblich passende Teile gefunden werden. Die Wahl fiel auf einen Pritschen-LKW von Herpa/Maag; Stephan kürzte dessen Fahrgestell und kombinierte es mit einem Doppelachsaggregat eines Volvo von Albedo. Ein bisschen Farbe musste dann doch noch auf die Arbeitsplattform (gelboliv) eines Scania von AWM sowie einen Iveco V8-Motor (resedagrün) von Rietze aufgebracht werden, und am Ende präsentiert sich der Teilemix als einheitliches Ganzes, das so einst auch aus der Packung gerollt sein könnte.

  Aus der Packung gerollt sind die Modelle von Aleksandar Jovic hingegen so auf keinen Fall. Seine Modelle sind „Krawallschüsseln“, die teilweise erhebliche Umbauten über sich ergehen lassen mussten – angefangen von überdimensionalen Heckspoilern über selbsterstellte Alu-Tiefbettfelgen bis hin zu kräftigen Karosserie-Modifikationen. Dazu spendierte er seinen Modellen teilweise auffällig grelle Lackierungen. Auch wenn sie nicht unbedingt jedermanns Geschmack sind, Eye-Catcher sind seine Kreationen auf jeden Fall, und wir sind gespannt, welche Exoten aus Aleks Tuning-Schmiede noch so auf den Präsentierteller gestellt werden.

  Ohne grelle Lackierung, Tiefbettfelgen und Riesenheckspoiler muss dagegen der Renault Trafic der ersten Generation auskommen. Allerdings würde diese Art der Ausstattung auch gar nicht zu dem graumäusigen Alltagsfahrzeug aus Frankreich passen. Mehr als zwanzig Jahre lang brachte Renault es ab 1980 unauffällig in den Verkehr, bevor der (ein wenig) gewagter gestylte und von Rietze verkleinerte Opel Vivaro-Zwilling gleichen Namens für die Nachfolge bereit stand. Hartmut Zacher wusste die Form des ersten Trafic auf ein Siebenundachtzigstel zu reduzieren und stellte ihn entsprechend schlicht, aber an den erforderlichen Stellen auch hübsch dekoriert auf die kleinen Räder.

  Über noch kleinere Räder im H0-Maßstab verfügt der Kompaktlader von Bernhard Rauch. Bei dessen Vorbild ist aufgrund starrer Achsen an klassisches Einlenken nicht zu denken. Kurvenfahrten sind dennoch möglich, da die Räderpaare jeder Seite sich unabhängig voneinander und bei Bedarf auch gegenläufig bewegen lassen. Dieses Prinzip erklärt denn auch den englischen Begriff Skid Steer Loader. Bernhard wurde für sein Exemplar in Lenni's Modelshop bei Shapeways fündig. Der 3D-Druck-Bausatz ist jedoch äußerst filigran, so dass er besonders behutsamer Bearbeitung bedurfte. Trotz kleiner Widrigkeiten ist Bernhards gelb-schwarzer Zwerg bestens gelungen, womit sich wieder einmal feststellen lässt, dass der 3D-Druck interessante Bastelalternativen liefert.

  Zum Basteln gab es für Tobias Benzinger auch keine Alternative. Ein Setra S120 von „Ebert's Reisen“ sollte her, und der ist weder im Laden noch im Online-Shop zu bekommen. Immerhin bot sich mit einem alten Stettnisch-Modell des S150 eine geeignete Basis an; Tobias kürzte diese und versetzte die Radkästen. Danach konnte er sich der farblichen Gestaltung des Innenraums und der Karosserie widmen, und die am Ende aufgebrachten Decals weisen den Setra als Fahrzeug des gewählten Reiseunternehmens aus. Dessen Kunden ist zu wünschen, dass bei der Urlaubsfahrt mit dem hübschen Bus dann auch noch das Wetter mitspielt.

  Schönen Wetters bedarf es ebenfalls bei der Nutzung des Babys der Familie Grunau mit dem poetischen Zunamen 2b. Na ja, immer noch besser, als R2D2. Alfred Werner erweist sich zum wiederholten Male als Meister der Sparte Luftfahrzeuge in 1:87. Sein Segelflugzeug ist bis in die kleinsten Details ein Abbild der Vorlage, die in den 30er und 40er Jahren manchem späteren Piloten die ersten Erfahrungen abseits des Bodens ermöglichte. Bleibt zu hoffen, dass der Wind Nordost kein Regenwetter bringt, sonst müsste Alfred in der Luftaufsichtsbaracke weiterbasteln. Aber da gäbe es immerhin Kaffee.


- Thomas Leuchtmann, Hermann Becker und Andreas Kaluzny

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