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Wochen-Rückblick 29.04. - 05.05.2012

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  Auch letzte Woche zeigte uns Michal Miekiszak wieder wunderschöne Lastwagenmodelle. Und was für "Folterkammern" er sich da diesmal ausgesucht hat! Gut, über den Iveco EuroTech kann man ja noch geteilter Meinung sein; des Rezensenten Abneigung gegen diesen LKW-Typ ist zwar weitverbreitet, aber sicher nicht universell, und der Auflieger hat zwar auch schon mal bessere Zeiten gesehen, aber abgesehen von einigen auffallenden Reparaturstellen scheint er noch einigermaßen beieinander. Aber Michals anderes Vorbild möchte man seinem schlimmsten Feind nicht als Arbeitsplatz zumuten! Wohlgemerkt nicht, weil der MAN F8 Unterflur ein so schlechtes Auto sei, im Gegenteil ... aber wer je in einen Topsleeper krabbeln musste, der weiß, was Klaustrophobie ist. Dessen ungeachtet sind die Modelle aber mal wieder vom Allerfeinsten, gerade dank ihrer gelungenen Patina und der Normalität ihrer Vorbilder. Die ein weiteres Mal fast perfekten Bilder tun ein Übriges, um auch diese Folterkammern zu einem Highlight der Woche werden zu lassen -- und immer dran denken: ein Preiserlein kennt keinen Schmerz!

  Aus Andreas Kaluznys Oldieschmiede "Haube auf" rollten auch diese Woche einige Exoten auf die Modellstraßen dieser Welt. Einer davon ist der im Vorbild in nur 395 Exemplaren entstandenen Bitter CD. Seine Anzahl im Maßstab 1:87 dürfte noch deutlich geringer sein, was das elegante, italienisch angehauchte Coupé auch als Modell zu einem absoluten Exoten macht. Die Kombination aus Braunmetallic mit beigem Innenraum war in den Siebzigern absolut "in" und ist auch heutzutage wieder stark im Kommen. Andreas' Bitter rollt, wie auch das Vorbild, auf Felgen vom Opel Senator, der große leiht sich die Technik jedoch vom Opel Diplomat V8. Das Modell kommt freilich ohne Diplomat-Technik aus, zeigt dafür aber, dass Andreas mit der Technik des Modellbaus bestens vertraut ist. Haube auf ist daher ein Dauerbrenner im Forum, und das völlig zu Recht.

  In den Wochenberichten haben wir in der Vergangenheit schon des Öfteren über Uli Slovigs neustes Modell berichtet. Nun ist es endlich fertig – der Bedford J2 Tourbus aus dem Terence Hill / Bud Spencer-Film "Das Krokodil und sein Nilpferd", der die beiden Protagonisten durch die afrikanische Savanne beförderte. Uli hat besonders viele Details umgesetzt und dabei selbst an die Vorhänge gedacht. Ein Movie Car, an das man nicht unbedingt sofort denkt, das aber doch fast jeder kennt.

  "Gestatten? Mein Name ist Nash." Was den Filmkenner an den ersten (und einzig wahren) "Highlander"-Film erinnert, löst beim Freund klassischer Automobile stattdessen ein unwillkürliches Grinsen aus, erinnert er sich doch meist an den Nash Metropolitan, jenes immer irgendwie ein bisschen nach Comic aussehende knuffige kleine Autochen, das wohl der Welt erster Premium-Kleinwagen überhaupt gewesen sein dürfte. Nash hat aber auch "richtige" Autos gebaut – und eins davon rollte letzte Woche aus den Koehliman Works. Christian Koehlen hat das zeittypisch etwas pummelig wirkende Modell eines 1950er Nash Ambassador aus einem Stoney-Mountain-Vollgussmodell hohlgefräst, lackiert, verglast und mit Busch-Baugruppen komplettiert.

  Eine neue Woche, ein neuer Actros – und wieder einmal ist es einer, von dem es zumindest zweifelhaft ist, ob sowas beim Vorbild schon existiert. Sei's drum: Alexander Dosenbergers Teerkocher-Hängerzug auf aktuellem Actros-StreamSpace-Chassis ist jedenfalls etwas ganz Besonderes! Sauber zusammenkomponiert aus Fahrwerksteilen von Herpa und Aufbauten von Wiking zeigt er, was bei Alexanders fiktiver Firma "Erdbewegung" unter Fahrzeugpflege verstanden wird: ein Teerkocher mit spiegelnd glänzenden Chromfelgen wird sicherlich auch in ein paar Jahren, wenn der neue Actros allgegenwärtig sein wird, eine Ausnahmeerscheinung bleiben.

  Einen derartigen Seltenheitswert mag der Actros, mit dem Jens Röhle im Forum debütierte, dann womöglich nicht haben – minder beeindruckend ist sein Sattelzug dennoch nicht. Dies liegt jedoch nicht allein an der imposanten Erscheinung der Kombination aus Actros GigaSpace und fünfachsigem Meusburger-Gardinenplanenauflieger, sondern auch an den Details, die Jens dem kleinen schwarzen Riesen spendierte. So verfügt die Kabine nun über eine Lederausstattung, und der Auflieger erhielt eine vorbildgerechte Reserveradhalterung samt Kran.

  Und vor lauter Actros kommt auch sein Haubenkollege, der Zetros, nicht zu kurz; immer mal wieder bereichern Umbauten des (im Modell etwas zu) gewaltigen Mercedes-Geländehaubers das Mo87-Forum. Neuester Zugang ist Max Faßrainers freie, aber realistisch anmutende Version eines Baustellen-Sattelkippers mit Allradantrieb, kompletter Singlebereifung und grobstolligen Geländereifen. Ein mächtiges Gerät, fürwahr – schade, dass der Zetros in 1:1 ein so seltener Anblick geblieben ist, aber dafür haben wir ja die 87-fach verkleinerte Entschädigung.

  Wiking wird nicht müde, alte Modelle aus der Versenkung zu holen, um sie aktuell zu vermarkten. So ist erst Ende April die überarbeitete MAN Pausbacke erschienen. Markus Weinig hat gleich zweimal zugegriffen, doch eine seiner beiden Neuerwerbungen fiel bei der Demontage der modernen Modellauto-Pest namens Klebstoff zum Opfer. Leider wurde die Kabine dabei unwiederbringlich zerstört. Wir haben es zwar schon oft gesagt, aber wir sagen es an dieser Stelle auch gerne noch einmal: Liebe Hersteller, bitte erspart den Sammlern und insbesondere auch den Modellbauern diesen Unfug. Es gibt genügend Beispiele, dass es für eine stabile Konstruktion keines Klebers bedarf. Dieser Appell nützt der kaputten Pausbacke natürlich nichts mehr, und so machte Markus aus der Not eine Tugend und verwendete die noch intakte Pritsche für den Bau eines passenden Hängers, Und dann folgte Markus der Wiking'schen Philosophie: Er holte einen alten Thread aus der Versenkung. Nach mehr als drei Jahren erlebt das Thema „Pausbacke, Büssing 8000 & Co“ mit der Vorstellung des MAN-Hängerzugs nun also eine kleine Renaissance.

  Kinder, wie die Zeit vergeht. Mittlerweile ist es schon etwa anderthalb Jahre her, dass Ronny Briesemeister auf der Basis des Opel Rekord Coupé von Drummer/Brekina einen Dodge Charger gebaut hat, der sich in Kooperation mit den Herren Scheel, Kaluzny und Kujer dann zu einer Art Gemeinschaftsprojekt entwickelte. Und dieses trägt immer noch Früchte, wie wir jetzt auf dem (Marmor?-)Basteltisch von Thomas Leuchtmann sehen konnten. Zwar hat auch Thomas den aus den „Dukes of Hazzard“ bekannten General Lee in Arbeit, aber zunächst wurde die zivile Version fertig. Diese ist in eine auffällige Kombination aus Rot und Schwarz gekleidet, rollt auf BMW-Rädern und verfügt übrigens über etwas Ausgefallenes, denn hier dient das Barthaar einer Katze als Antenne. Doch keine Sorge: no animals were harmed in the making of this model car.

– Erik Meltzer, Robert Schiller, Hermann Becker, Michael Scheel

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