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Wochen-Rückblick 29.07. - 04.08.2012

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Vergangene Woche beherrschte ein Thema aus der 1:1-Welt die Diskussionen im Forum. Nein, nicht Olympia, nicht die Waldbrände in Spanien oder die Dürre in den USA, nicht mal die Finanzkrise ist gemeint, sondern etwas anscheinend viel Weltbewegenderes: die dräuende Vorstellung eines neuen Kompaktklasse-Automobils von einem großen niedersächsischen Autohersteller mit einem Wolf im Wappen. Wie das mit den Produkten dieses Herstellers schon immer war, so war es auch diesmal: die einen finden's toll, die anderen öde. Mehr hätte man dazu eigentlich nicht schreiben müssen, was aber viele Teilnehmer nicht davon abhielt, genau das zu tun. Aber erfreulicherweise hat dieser "Strudel im Golfstrom" nicht alle erfasst, so dass es auch diesmal wieder reichlich zu berichten gibt – nach Meinung des Wochenberichts-Teams alles toll und kein bißchen öde!

  Irgendwo in der undankbaren Grauzone zwischen aktuellen LKW und historischem Kraftverkehr, da wo bei den PKW die "Youngtimer" zuhause sind also, bewegte sich dieses Mal unser polnisches Mitglied Michał Miękiszak. Sowohl sein MAN F90 als klassischer Planen-Hängerzug aus der Ukraine als auch sein DAF 95 SSC mit Planenauflieger aus Rußland zeigen zweierlei: Was der Formenbau bei Herpa damals schon alles draufhatte, und dass mit liebevoller Superung, gekonnter Alterung und phantastischer Fotografie auch aus solchen ganz normalen Arbeitstieren echte Schmuckstücke werden. Besonders die Wiederholung des Kennzeichens in großen weißen Buchstaben auf der Planenheckseite des Aufliegers ist bemerkenswert – hat das vorher schon mal jemand nachgebildet? Nicht minder gelungen die noch schemenhaft an der Stirn des MAN zu erkennende Anschrift der Spedition Maisel, die den F90 vorher gefahren hat. Toll!

  Von den Youngtimern aus dem Osten bewegen wir uns nun wieder in die hiesigen Gefilde. Rainer Haas wünschte sich einen Menck 154. Da Kibri diesen nicht umsetzen wollte, war Eigeninitiative gefordert. Getreu dem Motto "was es nicht gibt, baue ich mir eben selbst" begann er aus einem Menck 152 von Kibri sein Wunschmodell zu fertigen. Viel ist vom Ursprungsmodell nicht übriggeblieben. Das Ergebnis nach nicht-enden-wollenden Profil- und Plattenbearbeitungen ist eine Augenweide geworden, wie Rainer in der vergangenen Woche bewies.

  Und kaum wurde es in den hiesigen Gefilden vergangene Woche etwas sommerlicher, sorgte Uli Slovig mit zwei Löwenbräu-Bierlastern für willkommene Erfrischung im Mo87-Forum. Während der große Sattelzug mit Saurer-Zugmaschine größere Getränkemärkte und Supermarktketten mit der goldig schimmernden Flüssigkeit versorgt, beliefert der kleine Mercedes-Benz LN 814 eher die Kneipe um die Ecke. Verteilerverkehr ist Schwerstarbeit, das sieht man dem kleinen Laster an, denn der Fahrer muss die Kisten und Fässer, die von Uli auf den kleinen Verteiler geladen wurden, ohne die Hilfe einer Ladebordwand mit reiner Muskelkraft an ihrem Bestimmungsort wieder abladen. Doch nicht nur an die Ladung, auch an viele andere Details hat Uli gedacht, und so haben sich nicht nur die Fahrer, sondern auch Uli nach getaner Arbeit ihr Feierabendbier redlichst verdient.

  Bleiben wir gleich beim erfrischenden Nass. Was aus einer Schnapsidee im besten Sinne alles werden kann, zeigt der Bresina-Thread seit ziemlich genau einem Monat. Ausgehend von der Überlegung, dass es im Sinne der Lizenzkostenvermeidung für Logos wie das von C*ca-C*la immer noch sinnvoller sei, eine fiktive Limonadenmarke zu entwerfen wie einst Wiking mit WIMO-SIP, statt nur generisch "Cola" auf die Modelle zu drucken wie jüngst Brekina, entstanden in schneller Folge der Name "Bresina", einige Logo-Entwürfe und viele Foto- bzw. Zeichnungsmontagen möglicher so beschrifteter Modelle. Und in der vergangenen Woche kam das erste leibhaftige Modell dazu – ausgerechnet ein moderner Herpa-Lastzug mit Gardinenplane, gebaut und gezeigt von Detlef Rattei. Tja, Ideen sind wie Kinder: einmal geboren und ins Freie gelassen, gehen sie oft andere Wege, als die Eltern erwartet haben. Wir sind gespannt, wo Bresina einst ankommen wird – vielleicht ja sogar im Brekina-Modellprogramm?

  Einsatzfahrzeuge werden zwar immer mal wieder bei Mo87 gezeigt, der große Schwerpunkt liegt aber eher bei dem großen Rest. Diese Woche hingegen ist es recht blaulichtlastig. – Jürgen Mischur ist bekannt dafür, dass er seine Modelle ohne großen Einsatz von Farbtöpfen baut. Wie er es dennoch schafft, dass die Fahrzeuge einen einheitlichen Farbton haben, bleibt dem Verfasser schleierhaft. Die meisten seiner Modelle stellt er in seinem eigenen Forum vor, aber inspiriert durch den G5-Abschlepper von Ulrich Heyer entschloss er sich, sein bereits vor einiger Zeit gebautes Halbkettenabschleppfahrzeug hier vorzustellen. Wie immer ist der Detailreichtum überwältigend, und man wartet eigentlich nur, dass die Tür aufgeht und der Fahrer aussteigt oder die Qualmwolke beim Starten aus dem Auspuff quillt.

  Die Feuerwehr ist nicht nur bei Jürgen ein beherrschendes Thema, sondern auch bei Peter Pichl. Für sein Interesse an Blaulichtautos sowie Fahrzeugen aus dem Osten Deutschlands bildet Herpas IFA G5 eigentlich bereits eine schöne Kombination. Dennoch spricht ja nichts dagegen, das Modell inklusive einer kompletten Lackierung zu überarbeiten. Peter orientierte sich dabei an einem Vorbild der Freiwilligen Feuerwehr Hermsdorf in Thüringen, wie es auf Fotos aus dem Jahr 1974 zu sehen ist. Das Original-TLF dient dort übrigens auch heute noch als Traditionsfahrzeug.

  An das brandneue G5-Modell von Herpa hat Peter also bereits Hand angelegt, während ein Bausatz eines Land Rover-TLF von FMB-Unicorn unverändert auf seiner „To do“-Liste steht, wie er verriet. Ein anderes Forenmitglied konnte letzte Woche allerdings Vollzug melden, und wir sind überrascht, dass es sich dabei nicht um Gerald Blümer handelt. Er hatte aber seine Finger im Spiel, so dass Gerard Gielis sich des Bausatzes annehmen konnte. Herausgekommen ist ein besonderes Fahrzeug, welches aber – typisch britisch eben – auch ein wenig archaisch wirkt.

  Manchmal mag man kaum glauben, dass es in Great Britain auch moderne Fahrzeuge gab. Und doch, es gab sie tatsächlich. Erinnert sich noch jemand an den Austin Maestro, der von 1983 bis 1994 gebaut wurde und anfangs über digitale Instrumente und gar einen Sprachcomputer verfügte? Peter Rings hat ein Modell aufgetan, das, von Paul Burkitt-Gray konstruiert, als 3D-Druck bei Shapeways zu bekommen ist. Peter musste zwar in erheblichem Maße nacharbeiten, aber derart geschliffen und geglättet macht der verkleinerte Maestro nun eine richtig gute Figur.

  Und weil 3D gerade ziemlich angesagt ist, sowohl im Modellbau als auch im Kino, entführte uns Kurt Titzler in der vergangenen Woche auf seinem Basteltisch wieder einmal in eine weit, weit entfernte Galaxie. Erneut zeigte er uns einen zweibeinigen Maschinenläufer, diesmal allerdings den Vorgänger des vor einiger Zeit vorgestellten AT-ST, den All Terrain Recon Transporter, kurz AT-RT. Auch dieses Modell wurde größtenteils von Shapeways hergestellt, zusätzlich kam jedoch bei einigen Teilen auch das Schrumpfverfahren zum Einsatz. Kurt zeigt mit seinen Modellen einmal mehr, wohin der Trend im Modellbau gehen kann. Möge die Macht mit ihm sein, auf dass wir noch viele weitere Star Wars-Modelle in 1:87 zu Gesicht bekommen.

  Bei dem Begriff „West Garage“ liegt der Gedanke an Holgers Oldtimer Werkstatt geografisch gar nicht fern, und auch optisch fühlt man sich ein wenig an die Präsentationen von Holger Hanke erinnert. Dessen Applaus verwunderte angesichts der sympathischen Referenz also nicht, als Thomas Sieben einfach mal so ins Blaue hinein seinen kleinen Goliath GP900 vorführte. Gebastelt aus einem Bausatz von HsA, dabei Bondic für die Scheinwerfer sowie Räder von Eko verwendet, ist hier ein hübsches Wägelchen aus der Zeit des Wirtschaftswunders entstanden.

  Wolfgang Maass und sein Team bauen wieder, und diesmal bauen sie unter anderem, wie Leute bauen. Das Thema Architektur ist aber nur einer der Bereiche, die es in Form von insgesamt sieben Schaudioramen darzustellen gilt. Daneben beinhaltet das derzeitige Großprojekt auch Aufgabenstellungen mit den Schwerpunkten Pharma und Gesundheit, Textil und Bekleidung, Sport und Spiel, Papier und Verpackung sowie Automobil. So bietet sich im Mo87-Forum wieder einmal eine spannende Gelegenheit, anderen Leuten bei der Arbeit zuzuschauen. Wir bleiben dran!

– Erik Meltzer, Michael Scheel, Robert Schiller, Thomas Leuchtmann, Tobias Voss und Hermann Becker
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