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Wochen-Rückblick 04.08. - 10.08.2013

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  Mo87 ist nicht nur Modellbau, manchmal kann man auch richtig etwas lernen. Michael Kunkel spielte den Lehrer und zeigte uns bereits vor geraumer Zeit einen IFA-Lastwagen, der eigentlich ein Mercedes-Benz LN 2 ist – oder umgekehrt. Fakt ist, IFA experimentierte mit Fahrerhäusern europäischer Hersteller auf eigenen Fahrgestellen. Neben dem erwähnten Mercedes-Benz, der übrigens ein Einzelstück blieb, griff man auch auf Hütten von Volvo zurück. Von diesen Fahrzeugen entstanden immerhin drei; eines davon präsentierte Michael in der vergangenen Woche. Der weiße, extrem geländegängige LKW kommt mit einer leichten Verschmutzung und vielen Details daher. Toll, wieder haben wir etwas gelernt. Toll, wieder ist ein schönes, ungewöhnliches und absolut gelungenes Modell entstanden.

  Immerhin drei Fahrzeuge – und das nach langer Schaffenspause – zeigte Thomas Lehndorff. Wir waren versucht, die Einleitung mit dem schönen Bild vom weißen Adler auf weißem Grund zu beginnen, aber das täte diesen Baustellen unrecht. Zeigen sie doch den Materialmix und die Detailfreude, für die Thomas längst bekannt ist. Ralph Ratcliffe lieferte den Basisbausatz des Mack DM800, doch das Fahrgestell entstand teilweise im Eigenbau, was auch für den Tiefladeauflieger gelten wird. Alloy Forms wiederum inspirierte den Autocar DC200, und Athearn sowie Evergreen haben wir den Mack B61 zu verdanken, die alle ganz gemächlich ihrer Fertigstellung entgegensehen. Gut Ding will eben Weile haben, um noch ein Klischee zu verwenden – wir freuen uns über die Fortsetzung an gleicher Stelle.

  Haubenlaster, wenngleich ganz andere, mag auch Peter Aschauer, und auch hier freuen wir uns über die nach mehr als halbjähriger Forenabstinenz gezeigten Modelle: Scanias schon etwas betagter 143er entstand als dreiachsiger LKW mit schwerem Loglift-Holzladekran in Peters Hausfarben Orange und Silber und gefällt nicht nur durch den detailreichen Modellbau, sondern auch die gekonnte Präsentation auf einem Diorama, für das die Worte „täuschend echt“ erfunden worden sein könnten. Natürlich erlaubt das im Schweizer Stil mit viel Riffelblech ausgerüstete Nutzfahrzeug viele Spielfunktionen in Form von klapp- und ausziehbarem Kran und Stützen.

  „Täuschend echt“ gilt auch für diesen Müll. Und natürlich auch für den beinhaltenden Container. Es ist zwar so, dass die Modellzubehörhersteller schon einiges realisieren, was zum Straßenbild dazugehört, leider aber mitunter doch stark stilisiert. Um eine dem Diorama angemessene Qualität zu erreichen, ist also Nacharbeit gefragt. Den dabei beeindruckend vorbildgetreu geschaffenen Absetz-Container platzierte Michael Stegmann zudem passend zu diesem Randthema. Die Möwe, die den Container als Toilette missbraucht und selbstverständlich nicht anschließend gereinigt hat, wird passend zu einem anderen Beitrag im Mo87-Forum vom Hofhund ordnungsgemäß verbellt.

  „Täuschend echt“ zum Dritten. In der Werft „Klar bei Anker“ von Andreas Kaluzny können wir Motorboote sehen, die mit diesen Worten beschrieben werden können. Zur Zeit entsteht gerade wieder ein solch täuschend echtes Modell. Und wiederum hat Andreas sich ein Boot von Chris Craft ausgesucht, dass er in den kleinen Maßstab überträgt. Beeindruckend sind hierbei zum einen die Holzverkleidung des Aufbaus, die natürlich aus Echtholzfurnier entstand, sowie zum anderen die vielen kleinen Details, wie Anker, Klampen, Ansaugöffnungen für den Motor und Tankstutzen. Nicht zu vergessen, die aus Draht und Evergreenstreifen entstandene Dachreling. Den Transporter, mit dem dieses Boot später dann zum Meer verbracht wird, werden wir sicherlich auch bald zu sehen bekommen, da sich das Boot bereits auf der Zielgeraden befindet.

  Ein Boot spielt für einen kurzen Moment auch eine tragende Rolle in dem französischen Film „Die Abenteuer des Rabbi Jacob“ aus dem Jahr 1973. In einer Szene schultert es nämlich eine DS von Citroën auf einem See, ansonsten wird es aber von derselben transportiert, mit der – wie recht häufig in Filmen – nicht sonderlich sorgsam umgegangen wird. Ein Tauchgang sowie die zunehmende Anzahl an Lack- und Blechschäden lassen dem DS-Liebhaber das Herz bluten, und die ewige Grimassenschneiderei eines Louis de Funès macht's natürlich nicht besser. Dieser verkleidet sich in der aber-(aber nur mäßig)-witzigen Verfolgungs- und Verwechslungskomödie als (falscher) Rabbi. In Paris angekommen, gerät er mit der DS eher zufällig in eine Parade, und jene Szene stellte Martin Klinger mit einem DS Pallas-Modell von Wiking, einem Boot von Busch sowie umgestalteten BMW-Motorrädern von Preiser auf hübsche Weise nach. Und zwar im Breitwand-Format – angesichts des Sujets verständlich, aber in dieser Größe letztlich nicht wirklich mit dem Mo87-Forum und dem Wochenbericht kompatibel, so dass wir hier nur einen Ausschnitt zeigen können. Ungeachtet dessen hoffen wir, dass Martin nun aber auch noch die Szene nachbildet (und präsentiert), in der das Boot die Göttin über das Wasser trägt.

  Wasser ist übrigens ein gutes Stichwort für das nächste Schaustück, genauer gesagt Löschwasser. Jürgen Mischur suchte für die Werksfeuerwehr seiner fiktiven Lumbermill GmbH einen Tankanhänger und wurde – sozusagen – in alten NVA-Beständen fündig. Die Wahl fiel auf einen HL 50.45/2 aus dem Jahr 1972, und es ließ sich auch eine Gestaltungsvorlage finden, die bis 2006 in Diensten der Freiwilligen Feuerwehr Deetz stand. Die Information aus dem Mo87-Forum zum Radstand des als Fahrgestell gewählten landwirtschaftlichen Anhängers HW 80 von Espewe passte, zudem ließen sich weitere Bauteile von Modelltec und Preiser finden. Dennoch war viel Um- und Eigenbau erforderlich; so enststand beispielsweise der Löschwasserbehälter in der erfoderlichen Länge aus zwei kurzen Tanks von Modelltec. Der Aufwand hat sich jedenfalls gelohnt, kann sich die Lumbermill GmbH nun doch über einen blitzsauberen und besonders gelungenen Anhänger freuen.

  Quasi auch einem Armeefundus entnommen ist dieses Modell von Peter Pichl, denn der Dodge Ramcharger 4x2 stammt aus dem weitgehend militärischen Programm von Kniga Modelle aus München. Aber auch bei Peter kommt für solch ein Auto – ähnlich wie bei Jürgen und seinem Anhänger – eigentlich nur eine Verwendung als Feuerwehrfahrzeug in Betracht. Als Vorlage diente ein einst dem Fuhrpark des Amsterdamer Flughafens Schiphol angehörender Einsatzleitwagen, den Peter bis zum Kennzeichen „31 UG-69“ vorbildgetreu in den H0-Maßstab übertrug.


- Robert Schiller, Marc Schmidt, Andreas Kaluzny, Thomas Leuchtmann und Hermann Becker

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