Die Roaring Twenties verlangten noch tollkühne Automobilisten, erst recht, wenn das Fahrzeug Mefistofele hieß. Dem italienischen Wort entspricht das deutsche Mephistopheles – so hieß der Teufel in Goethes Faust. Damit wäre das Wichtigste gesagt. Denn teuflisch war der Mefistofele allemal, als er 1924 den Geschwindigkeits-Weltrekord aufstellte. Der Brite Ernest Eldridge baute dafür einen Fiat SB4 aus dem Jahr 1908 um, ersetzte den schmächtigen 18-Liter-Vierzylinder durch einen fast 22 Liter großen Sechszylinder, der eigentlich für ein Flugzeug gedacht war. 320 PS müssen damals schier unglaublich gewesen sein, schon die 175 PS des Ausgangsmodells waren weit, weit mehr, als selbst sportliche Modelle damals auf die (schlechte) Straße brachten.

Michael Stegmann wollte solch einen roten Renner im Maßstab 1:87 haben. Doch es gab ihn nicht, nicht in Groß- und nicht in Kleinserie. Also baute er ihn selbst, mit 3D-Drucken, Fotoätzteilen, Plastikprofilen und allerlei weiteren Materialien, viel Geduld und noch mehr Geschick, bis er seinem Qualitätsanspruch genügte. Sicherheitshalber fertigte er alle Teile mehrfach an, falls bei Montage, Lackierung oder sonstwann etwas schiefgehen sollte. Alles ging gut, und so eroberte der Fiat Mefistofele beim Mo87-Meeting in Fulda den ersten Platz bei den PKW vor 1970.

Genau dieses Modell kommt nun zur Versteigerung für den guten Zweck. Bis 14. Dezember läuft die eBay-Auktion, deren Erlöse dem Kinder-Hospiz Sternenbrücke in Hamburg zugute kommen werden. Wir finden das grandios und möchten die Benefizauktion mit diesem Hinweis und dem [ebay]331408299807,Direktlink,a[/ebay] unterstützen.

Foto: Michael Stegmann