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  Nur Autos, LKW, Boote oder Flugzeuge sind nicht mehr ausreichend für den Bastler in unserem Maßstab. Andere Themen müssen her, und sei es auch nur, um die zuvor genannten Modelle schöner zu präsentieren. Markus Bräuninger entschied sich für einen Ausschnitt einer Boxengasse, um Motorsport und sportlich angehauchte Modelle besser in Szene setzen zu können. Der Aufbau der Szenerie erinnert ein wenig an Hollywood, alles nur Kulisse, zeigt so aber sehr anschaulich, wie man ohne großen Aufwand ein schönes Umfeld für Modelle schaffen kann. In der vergangenen Woche wurde weitergearbeitet. Eine Mauer und ein wenig Struktur am Gebäude werten die zukünftige Fotokulisse weiter auf.

  Lange war es still im Reloaded-Thread von Uli Busse. Zum 24. Dezember erschien dann nicht nur der Weihnachtsstern, sondern gleich eine ganze Armada an Opel-Modellen. Die Ahnengalerie aus Rüsselsheim wird langsam aber sicher von Uli komplettiert. Neben den Modellen mit dem Blitz musste aber auch noch ein typisches Uli-Modell her. Tiefer, matt und irgendwie aus dem Milieu des Zwielichtigen … Ein Starmada 450er wurde dieses Mal einer Radikalkur unterzogen. US-Reimport, zurückgebaut für die deutsche Straßenverkehrsordnung, tiefergelegt, matter Lack, schwarze Felgen, und fertig ist der Dienstwagen des örtlichen Frauenaufpassers.

  Busse und Dienstfahrzeug kann man thematisch natürlich auch auf völlig andere Art und Weise kombinieren, wie die nächsten beiden Beispiele zeigen. Andreas Konz wartete mit dem aus zwei Kleinserienmodellen entstandenen Nachbau eines Prototyps auf. Der Steyr SG 250 mit Heckunterflurantrieb (HUA) wurde einst in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz gefahren. Als potentielles Dienstfahrzeug hat sich dieser Gelenkbus dann allerdings wohl nicht durchgesetzt, denn wegen nicht zufriedenstellender Fahreigenschaften blieb eine weitere Vermarktung aus, wie Andreas in seinem Forenbeitrag mitteilte.

  Dieses Problem hatte das Vorbild von Markus Brauels Miniatur offenbar nicht. Ab 1938 konnten die Busfahrer der Dresdner Verkehrsbetriebe ihre Fahrgäste mit Omnibussen des Typs Büssing-NAG 900 N chauffieren. Die Fahrzeuge mit Aufbauten der Waggon- und Maschinenbau AG (WUMAG) aus Görlitz boten 28 Sitz- und 55 Stehplätze, bewegt von Sechszylinder-Dieselmotoren mit dreizehneinhalb Litern Hubraum. Markus griff für seine wunderschöne Nachbildung nicht (wie man vielleicht annehmen könnte) auf die H0-Miniatur von VV Model zurück, sondern bediente sich eines Bausatzes von PM-Modellbau.

  Rund dreißig Jahre später dürfte auf den Dresdner Straßen der eine oder andere Volvo F88 der Spedition Deutrans zu sehen gewesen sein, und vor der orangenen Farbrevolution seinerzeit noch im grau-/blauen Erscheinungsbild. In dem Volvo F88 Hängerzug von RK-Modelle mit der letztjährigen Formneuheit der dreiteiligen Pritschenaufbauten samt neuer Planen mit ausgesprochen gelungen nachgebildetem Faltenwurf fand Ingo Härich die geeignete Basis, um sich wieder einmal dem Thema Deutrans zu widmen. Nach einigen Anpassungen an den AWM-Fahrgestellen lackierte Ingo Motorwagen und Anhänger in der für ihn typischen Perfektion, und nach dem Aufbringen der Decals von TL-Modellbau konnte der prächtige Lastwagen blitzsauber in die Vitrine rollen.

  Wenn hingegen in der Vitrine Bauarbeiten im Gange sind, kann es zwangsläufig nicht ganz so blitzsauber zugehen. Der Mercedes Pritschenwagen hat gerade eine Fuhre Sand gebracht, und man kann dem kleinen Düsseldorfer mit Doppelkabine nicht mehr ansehen, dass er einst in Diensten des THW stand. Nikola Pavic lackierte das blaue Preiser-Modell in klassischem Resedagrün, setzte die Blinker und Scheibenwischer farblich ab und sorgte in seinem Glasschrank für eine hübsche kleine Baustelle. Dem Arbeiter wäre es aber womöglich lieber gewesen, der Chef hätte ihm einen Kipper zur Verfügung gestellt.

  Dafür gab es an anderen Stellen im Mo87-Forum diverse Kipper zu sehen. So hielt zum Beispiel Dieter Folland zwei voll beladene Fahrzeuge bereit, einen Sattelzug mit einem zur Zugmaschine umgebauten Iveco-Hauber von Herpa sowie einen Hängerzug mit Iveco-Frontlenker-Kabine, den wir hier stellvertretend zeigen. Dieter kombinierte hierfür ein Kibri-Modell aus der Bastelkiste mit einem EuroTech-Fahrerhaus, und da seine Baustellen-Kipper als echte Arbeitstiere ohne Schnickschnack auskommen, sind beide LKW entsprechend schlicht gehalten.

  Weitere Kipper gab es dann auch noch aus Italien. Simone Torselli debütierte allerdings mit ganz unterschiedlichen Modellen. So bot er neben einem mit Beleuchtung ausgestatteten Bus des Typs Setra S 315 HDH nach Vorbild des Unternehmens Lazzi aus Florenz und einem zur Schwerlastzugmaschine umgebauten Iveco eben auch einen Iveco 190 Kipper mit Kran sowie den hier abgebildeten Mercedes-Benz SK auf. Der schön gestaltete Youngtimer durfte bei dieser Gelegenheit seine Kippfähigkeiten vorführen, wenn auch nur im Leerzustand.

  Leer sind auch die beiden Kipper von Andreas Plogmaker. Noch und schon wieder, könnte man sagen, denn irgendwie mochte Andreas sich wohl nicht so recht zwischen „gerade vom Werk abgeholt“ und „schon länger im Einsatz“ entscheiden. Deshalb baute er zwei Mercedes-Benz NG, und für einen der beiden sind Bau, Steine und Erden wohl das täglich Brot. Dass die „Neue Generation“ nicht nur Erdreich, sondern auch die Bastler und Sammler bewegt, zeigte sich während der Bauphase der Modelle. Daher gibt es mittlerweile auch einen Thread, in dem die Unterschiede der NG-Kabinen verschiedener Modellhersteller herausgearbeitet werden.

  Wenn es sein muss, arbeitet Jens Müller aus einem Cabriolet auch schon mal ein Kombiheck heraus. Bevor es im folgenden Absatz mit ganz viel Sand weitergeht, sei daher ein Blick auf Jens' Chevrolet Corvette Nomad gestattet. Der Erbauer ließ sich während der Schaffensperiode ausgiebig über die Schulter schauen, und wenn man miterleben darf, wie die Formgebung eines besonderen Vorbilds kunstvoll mit Resin, Polystyrol und Spachtel nachgebildet und durch Zersägen, Zusammenfügen sowie weiteres Zersägen und Zusammenfügen auf den Punkt gebracht wird, ist das Ergebnis um so beeindruckender. Fertige Modelle sehen eben immer so schön fertig aus, sodass man die Mühen auf dem Weg dorthin manchmal nicht so recht einzuschätzen weiß.

  Wo ein Nomade ist, kann die Wüste ja eigentlich nicht weit sein (Autsch!). Wenn die Piste nur noch aus Unmengen von Sand besteht und alsbald zwischen Fata und Morgana verschwimmt, können sich die Ereignisse schon mal überschlagen. Wie bei diesem Range Rover, der vielleicht besser in Paris geblieben wäre, anstatt sich auf den Weg nach Dakar zu begeben. Immerhin war bei dem havarierten Rallye-Fahrzeug ein Feuerlöscher zur Hand, um der Hitzeentwicklung im Motorraum nachhaltig zu begegnen. Klaus Syroff blätterte in seinem Fotoalbum und kramte zu unserem Vergnügen Bilder dieses faszinierend realistisch in Szene gesetzten Totalschadens hervor.

  Ein Schicksal, dass den „Bergziegen“ von Ulrich Heyer bei ihren Kletterpartien hoffentlich erspart bleibt, insbesondere wenn gerade kein Bergefahrzeug in der Nähe ist. Kranlos im Gelände, sozusagen, denn Ulrich hängte den Haken vorübergehend an den Nagel, um uns sein 4x4 beizubringen. Das Allrad-Fieber fing er sich einst bei der Bundeswehr ein, und nun kuriert er es miniaturistisch aus. Auf Ulrichs Bildern geht es daher zum Teil auch in Olivgrün über Stock und Stein. Jetzt braucht der Virus also nur noch überzuspringen; das Thema ist jedenfalls eröffnet.

  Die Allradler hätten sicher auch bei dichtem Schneetreiben ihren Spaß. Berufspendlern hingegen vergeht dieser zumeist, wenn die weiße Pracht mit aller Macht Einzug hält. Die Autofahrer auf Erich Hammerschieds Diorama können angesichts der Schneemassen ein (Klage-)Lied davon singen. Hilfe ist aber bereits im Einsatz, wie Erich mit schönen Impressionen seiner kleinen Winterlandschaft belegt. Mit dabei sind auch einige Fahrzeuge seiner sehr beeindruckenden Modell-Spedition, die Erich an anderem Orte im Mo87-Forum zeigt.


- Michael Scheel und Hermann Becker

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