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Wochen-Rückblick 27.10. - 02.11.2013

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  Daniel Damjanovic, der uns in letzter Zeit oft in Richtung Orient mitgenommen hat, bleibt diesmal eher in heimischen Gefilden. Inspiriert durch die vielen PKW-Modelle beim Mo87-Modellbautreffen in Fulda, wagte er sich nun auch einmal auf ein für ihn eher ungewohntes Terrain und nahm sich ein PKW-Modell von Herpa vor. Zeitlich bleibt er dabei in den 80ern, denn es handelt sich um einen Ford Capri der zweiten Generation. Daniel spendierte dem betagten Herpa-Modell, das die Vierzylinder-Basisversion darstellt, eine Doppelrohr-Auspuffanlage und deutet damit die größere V6-Maschine an. Die Sportlichkeit wurde zudem noch durch seitliche Zierstreifen, einen Heckspoiler und Leichtmetallfelgen unterstrichen. Daniel schuf sich mit diesem Modell eine bleibende Erinnerung, da er einen solchen Capri selbst einmal fuhr.

  Sportlichkeit, zumindest in der Form, war auch der Anspruch des Rolls-Royce Camargue, den eine erstmals nicht im eigenen Hause, sondern bei Pininfarina kreierte Hülle kleidete. Extrem teuer, sich von den sonstigen barocken Formen aus gleichem Hause völlig unterscheidend, aber mit gehobener Laufkultur ausgestattet und entgegen dem üblichen Ruf der Marke qualitativ nicht immer überzeugend. Analog zum Original muss auch bei den Modellen von Miber und Walldorf erst des Bastlers Hand die Larve zum Schmetterling werden lassen. Uli Slovig stellte sich dieser biologischen Herausforderung und zauberte aus den beiden leider nicht perfekten Miniaturen sehr ansehnliche Vitrinenstücke.

  Weniger Laufkultur, dafür aber deutlich mehr Rumms, über den man, anders als beim Rolls-Royce, auch sprechen darf, hat das Triebwerk der Me-109G4, die Andreas Lietzau auf seinem Diorama einer Flugschau ausstellt. Und damit dieser Rumms der 1475 PS des V12-Motors auch beim Betrachter ankommt, lud Andreas noch eine Datei mit den Anlassgeräuschen desselben auf einen MP3-Spieler, die simultan zum elektrisch drehenden Propeller abgespielt werden kann. Somit ist dieser historische Flieger mit Diorama und beweglichen Teilen (damit sind neben dem Propeller auch die Härchen auf den Unterarmen und im Nacken der Betrachter gemeint) ein Gesamtkunstwerk geworden, für das sich nicht nur eingefleischte Flugfans werden begeistern können.

  Flugfan muss man allerdings beim nächsten Beitrag sein, zumindest, wenn man die gezeigten Moto-Cross-Mühlen adäquat durch die dafür vorgesehene Landschaft bewegen will. Jens Röhle belebt das Thema Motorräder in 1:87 neu und bereichert den Horizont der staunenden Mitleser um ein Modell, das wohl kaum einer auf dem Schirm hatte, so auch nicht der Autor. Interessantes Maschinchen, das den zwar schmalen, aber durchaus vorhandenen Fuhrpark der Halbnull-Zweiräder um eine Variante erweitert. Wir sind gespannt auf die Fortschritte.

  Gespannt sein darf man auch auf das, was Martin Mayer noch zeigt. Begann er seinen Thread mit gebrauchten Steyr-Fahrzeugen, die gekonnt gealtert wurden, hat sich das Ganze mittlerweile zu einem Schrottplatz mit Gebrauchtwagenhandel gemausert. Und da auf einem Schrottplatz ziemlich viel herumsteht und -liegt, gibt es auch ausreichend Material, das es umzusetzen gilt. Unter anderem stellte Martin einen ausgebrannten LKW auf Halde. Bei der Umsetzung von Unfallfahrzeugen ist immer viel Phantasie und modellbauerisches Können gefragt, gilt es hier doch, Formen abseits der normalen Fahrzeugsymmetrien umzusetzen. Martin bildete auch die Karkasse der verbrannten Reifen sowie die Reste der Sitze nach und setzte die Fahrzeuginnereien, die normalerweise hinter dem Grill nicht sichtbar verbaut sind, um. Im weiteren Verlauf der Woche durften wir noch weitere Schmuckstücke des kleinen Dioramas bestaunen. Ein Besuch lohnt auf jeden Fall.

  Solch ein in Brand geratener Lastwagen ist natürlich ein Fall für die Feuerwehr, der Einsatzleitwagen von Olaf Monitzkewitz allerdings eher etwas für Oldtimertreffen oder Jubiläumsveranstaltungen. Die Freiwillige Feuerwehr Peine-Kernstadt feierte ihr 150-jähriges Jubiläum im Jahr 2002, zu dessen Anlass Brekina Sondermodelle eines VW 1500 Variant fertigte, optisch angelehnt an einen Einsatzleitwagen des Baujahres 1967, der von 1973 bis 1978 seinen Dienst in der niedersächsischen Stadt versah. Olaf unterzog eines der vergleichsweise sparsam dekorierten Sondermodelle einer grundlegenden Superung. Nun kommt der kleine Volkswagen dem großen Vorbild ganz nah und beweist, welche tolle Wirkung eine Miniatur mit geeigneten Anbauteilen wie Blaulichtern, Presslufthörnern, Außenspiegeln und Lautsprecher sowie nicht zuletzt mit ein wenig zusätzlicher Farbe erzielen kann.

  Jürgen Mischur hingegen scheut Farbe wie der Feuerteufel das Löschwasser; umso faszinierender ist es natürlich, dass seine Einsatzfahrzeuge ein ums andere Mal aussehen wie gemalt. Dies gilt selbstverständlich auch für das vor einigen Jahren entstandene beeindruckende Großflugfeldlöschfahrzeug-Doppel, von dem wir hier stellvertretend „Foxtrott 8“ zeigen. Der Preiser-Bausatz des Mercedes-Haubers mit Metz-Aufbau wurde um eine nahezu unendlich scheinende Liste von Einzelteilen verschiedener Modellhersteller ergänzt, und trotzdem vermittelt das Modell den Eindruck, als gehöre es schon immer genau so zusammengebaut. Ein bisschen Silberfarbe fand dann doch noch Verwendung, und so ist dieses GLFL ebenso einsatzbereit wie der eineiige Zwilling.

  Ein Einsatzfahrzeug anderer Art schickte Christian Koehlen beim Mo87-Modellbautreffen in den Wettbewerb und in der abgelaufenen Woche auch vor das Firmengebäude der Koehliman Works. Nicht spritzen, sondern saugen soll der Mack Granite mit leicht zurückgesetzter Frontachse (set-back axle – SBA). Für seinen Saugwagen kombinierte Christian eine Mack-Kabine aus Resin mit einem von ihm verlängerten Herpa-Fahrgestell sowie einem über das Internet erstandenen Aufbau, und dann war wohl auch noch ein bisschen Schwarz-Weiß-Malerei vonnöten. Tja, und falls es also einmal ganz dicke kommen sollte, saugt der blitzsaubere Super Sucker 2000 den Kanal „volles Rohr“ wieder frei.

  Das Ladegut von Joachim Mathe ist ganz bewusst nicht blitzsauber gehalten; „etwas patiniert und verzurrt“ schreibt er lediglich dazu. So bescheiden dies klingen mag, der Schwerlastzug mitsamt Ladung ist den zweiten Blick absolut wert. Joachim brachte hier die beiden Herpa-Modelle 278676 und 152655 zusammen. Der Mercedes-Benz Actros mit Goldhofer Tieflader nach Vorbild der Wacker GmbH aus Filderstadt schultert den Longfront-Abbruchbagger Liebherr Litronic R954, dessen Original zum Maschinenpark des Unternehmens FWA Fischer Weilheim Abbruch im nicht weit entfernten Weilheim an der Teck gehört. Mit starker Verschmutzung des Raupenfahrwerks sowie dezenter gehaltener Verschmutzung des Baggerarms und der Karosserieteile wird die Miniatur zu einem höchst ansehnlichen Arbeitsgerät, das auf dem Tieflader in Ketten gelegt nun mit dem Actros auf Reisen gehen kann.

  Und „Reisen“ ist natürlich das passende Stichwort für den Bus, mit dem wir diesen Wochenrückblick abschließen. Tief im Süden der Republik warf jemand ein fachmännisches Auge auf einen hoch im Norden mit dem Kennzeichen WTM- J 536 zugelassenen VanHool Astromega TX27. Markus Hölzl realisierte den Wagen 39 des im ostfriesischen Wittmund ansässigen Unternehmens Janssen Reisen detailgetreu im kleinen Maßstab. Als Basis stand ein VanHool T927 von Holland Oto zur Verfügung, der für die Verwandlung zum TX27 verschiedene Anpassungen benötigte. Selbstverständlich lackierte Markus das Modell vorbildgerecht, und mit Decals wurden nicht nur die Schriftzüge, sondern auch die veränderten Scheinwerfer nachgebildet. Als weiteres Highlight erhielt der Bus zudem einen Miniatur-Skikoffer. Dieser stammt von AWM und wurde von Markus durch Spachteln und Schleifen von Setra in VanHool umgestaltet. Am Ende all dieser Maßnahmen steht nun ein phantastischer Nachbau des bequemen Bistro-Liners von Janssen Reisen.


- Thomas Leuchtmann, Andreas Kaluzny, Michael Scheel und Hermann Becker

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