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Wochen-Rückblick 24.07. - 30.07.2011

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Sch... Ferienjob. Das ist so ein großer Laden hier, und nur weil draußen einmal die Sonne scheint, bleibt wieder alles am Hiwi vom Dienst hängen. Und dann muss ich auch noch über die wichtigsten Dinge haarklein berichten. Also die Chefs, die sind ja eigentlich ganz nett. Der Herr Schmidt und der Herr Scheel, die schauen hin und wieder vorbei und sagen, was zu tun ist und wo es lang geht. Es gibt noch einen dritten Chef, aber den habe ich hier in letzter Zeit nicht gesehen. Ist wohl im Urlaub, so wie einige der vielen Abteilungsleiter. Moderatoren heißen die hier. Also ich habe inzwischen mitbekommen, was der Kaluzny so macht. Der hat wohl auch mehr zu sagen als die anderen. Ist wohl so eine Art Hauptabteilungsleiter. Und dann gibt es hier noch den Leuchtmann und den Voss. Tja, aber die anderen? Obwohl...

  ...in der letzten Woche hat der Markus Tiedemann das Modell eines Audi A1 Cabrios präsentiert. Anscheinend gehört er zu den Abteilungsleitern, die auch selbst Hand anlegen. Ich habe ja nicht viel Ahnung von so etwas, aber für mich sieht diese Studie schlicht perfekt aus. Mit dem offenen Modell umgeht der Tiedemann übrigens geschickt die Frage, wie man einen silbernen Dachbogen auf ein Stoffverdeck aufnäht. Jetzt heißt es: Daumen drücken. Mit ein bisschen Glück übernimmt Audi das Konzept, und dann bekommt dieser Laden ordentlich Lizenzgebühren.

  Dieser Laden ist übrigens auf ziemlich vielen Gebieten tätig, und zwar international. Die haben mit Roland Hasslinger beispielsweise einen Österreicher, der sich seit einiger Zeit verstärkt mit Abfall- und Brennstofflogistik beschäftigt. Er hat dafür eine Scania R `09 Highline-Zugmaschine und einen Schmitz Schubbodenauflieger angeschafft. Die Plane des Aufliegers wurde extra aus einem schwarzen Müllsack gefertigt. Und während der Roland sich mit diesem Sattelzug nur innerhalb Europas bewegt, macht dieser Laden auch jenseits des Atlantiks Geschäfte.

  Für US-Trucks ist nämlich unter anderem Kurt Hofmeyer zuständig. Dem ist das hier immer zu dunkel, und daher sorgt er manchmal auch bei den Kollegen für mehr Helligkeit. Wundert mich jedenfalls nicht, dass sein neuer Truck weiß ist. Und weil ich nichts davon verstehe, habe ich mir eigens aufgeschrieben, dass das ein Peterbilt 389 ist. Der Hofmeyer sagt, dass er eine ganze Menge an dem Sattelzug gemacht hat, auch wenn es auf den ersten Blick wohl nicht auffällt. Dann wollen wir mal hoffen, dass wir von den Amis auch die Kohle dafür kriegen...

  „K.I.T.T., ich habe Angst. Amerika geht vor die Hunde.“ „Hab` keine Angst, Michael, ich bin bei Dir. Und Amerika ist das großartigste Land der Welt.“ „Ja, aber alles ist so anders als damals.“ „Was meinst Du, Michael?“ „Ich weiß nicht... die wirtschaftliche Lage... der Präsident...“ „Was ist mit dem Präsidenten, Michael?“ „Er ist schwarz!“ „Na und, Michael? Das bin ich auch!“ „Sorry, Kumpel, Du hast ja recht. Wieso ist es hier eigentlich nicht heller?“ „Ich weiß es nicht, Michael. Frag` Christoph Schiefelbein.“ Tja, und wo ist der Hofmeyer, wenn man ihn mal braucht?

  Warum wundert es mich nicht, dass diese beiden Kätzchen... ääh... Schätzchen sich in Polen befinden? Nun ja, Michal Urban ist eben ein ziemlich begabter Modellbauer und stellt dies mit zwei Umbauten auf Wiking-Basis unter Beweis. Für den Jaguar E-Type und den Jaguar Mk II gibt es von Automobilia in Kleinserie hergestellte Transkits mit filigranen fotogeätzten Teilen, Gummireifen sowie Speichenrädern. Michal hat die Aufwertung der beiden Engländer mittels dieser Teile sehr akribisch umgesetzt und präsentiert perfekte Ergebnisse.

  Schon mal Motorpsycho aus Trondheim (Norwegen) gehört? Die gibt es nun auch schon seit mehr als zwanzig Jahren. Und was kommt dabei heraus, wenn man Motorpsycho hört? Na, so ein Bulli zum Beispiel. Nico Raupach hat „in echt“ einen entsprechenden T3, allerdings in grau. Doch während das Modell der Form des Originals nachempfunden wurde, wird die Farbe des Originals demnächst der Farbe des Modells angeglichen. Fehlen also nur noch Außen-Lautsprecher, damit auch die übrigen Verkehrsteilnehmer in den Genuss von Motorpsycho kommen können.

  Der Markus Weinig, der hat hier auf dem Betriebsgelände seine eigene Bastelbude. Aber wie es scheint, macht er sie nun bis auf Weiteres dicht. Und dabei hat er gerade erst ein ganz tolles Karmann Ghia Cabriolet fertiggestellt. Er hat dazu das Dach eines Wiking-Coupés abgesägt, die Inneneinrichtung mattschwarz und die Karosserie in Champagner-Metallic lackiert. Der Markus hat erzählt, dass die cremefarbenen Felgenringe von einem seiner Kumpel gestaltet wurden. Der war auch mal bei diesem Laden, hat sich dann aber wohl selbständig gemacht.

  Naja, bei so einem großen Laden gibt es eben auch Fluktuation, oder wie das heißt. Keine Ahnung, wie ich es in diesen Laden geschafft habe, denn eigentlich nehmen die hier nur qualifiziertes Personal, aber es ist ja auch nur ein Ferienjob. In der LKW-Sparte werden immer gute Leute gebraucht. Der Christian Jürgens ist ziemlich neu hier und kümmert sich um Agrartransporte. Das macht er übrigens mit einem aus Herpa- und Kibri-Teilen gebauten MAN F2000 Dreiseiten-Getreidekipper-Hängerzug. Zwei Achsen vorne, drei Achsen hinten. Glaube ich zumindest.

  Der Sven Lorry ist auch neu hier, und es gibt Namen, die sind einfach Programm. Der Sven muss britische Lastwagen bauen, oder? Hat er übrigens tatsächlich vor, ebenso den Bau eines britischen Dioramas. Aber zuvor zeigt der Sven einige seiner fertigen Modelle, und zwar Nachbildungen von LKW der nicht mehr existierenden Firma Baum aus Köln-Deutz. Vergleicht man die Modelle mit Vorbildfotos, kann man sehen, wie detailgetreu der Sven gearbeitet hat. Einige Kollegen hier sind auch schon darauf aufmerksam geworden.

  und   Die LKW-Sparte in diesem Laden ist übrigens riesig. Da gibt es alles, vom leichten Kommunalfahrzeug bis hin zu Schwersttransporten. Der Stuart Bork beschäftigt sich zur Zeit mit einigen LKW von Scania. Da ist einmal einmal ein weiß-blauer Vierachser, für den der Stuart einen passenden Auflieger von Dirkzwager gefertigt hat. Daneben gibt es noch einen Scania Hauber Langholztransporter sowie einen Fünfachser-Schwertransport von "Grollitsch". Der Stuart ist so eifrig. Manche Leute können einfach keine Pause einlegen.

  In diesem Laden läuft zwar gerade eine kleine Aufräumaktion, aber grundsätzlich mögen die hier nichts wegschmeißen. Sogar dieser olle Bagger steht hier noch herum, und so wie der aussieht, gehört der doch eigentlich längst auf den Schrott, oder? Oliver König möchte diesen Menck-Bagger der Firma Held & Francke aber in genau diesem Zustand erhalten. Ich glaube, der Oliver hat ganz gute Kontakte zu einem der Chefs, und deswegen darf der das. Und Schrott hin oder her, so ein rostiger Bagger hat durchaus einen gewissen optischen Reiz.

  Die kümmern sich in diesem Laden aber auch wirklich um alles, selbst um Flugzeuge, Boote und Landschaftsbau. Und in der eigenen Entwicklungsabteilung werden manche Modelle von Grund auf neu gebaut. Michael Stegmann hat hier einen Basteltisch für Klassiker und Exoten und baut from scratch – so heißt das hier – einen Bugatti T32. Der Michael hat kein Problem damit, wenn man in seine Werkstatt kommt, um zu sehen, wie weit er mit seiner Arbeit vorangekommen ist. Ich verstehe zwar nichts davon, aber das Zuschauen macht trotzdem Spaß.

Zum Glück habe ich am Wochenende frei. Da soll hier so ein Stresstest stattfinden, und dabei wäre ich nur im Weg. In Vorbereitung darauf haben die hier in den letzten Wochen einige nicht mehr benötigte Akten und Dokumente vernichtet. Ich bin ja mal gespannt, ob alles gut geht, und ob der Laden hier am Montag wieder läuft. Wahrscheinlich ist es wie bei allen großen Firmen, und bei dem Stresstest kommt nur heraus, dass die hier trotz der Größe des Ladens auf die Hälfte der Abteilungsleiter verzichten könnten. Das muss aber unter uns bleiben, man darf hier nämlich keine Interna ausplaudern. Also, pssst!

– Hermann Becker
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Update: 24.05.2021
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