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Wochen-Rückblick 03.10. - 09.10.2010

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  und   Die Letzten werden die Ersten sein, könnte man sagen. Den Anfang dieses Wochenberichts macht quasi das späteste Modell der Foren-Woche, denn 33 Minuten vor deren Ende präsentierte Andreas Kaluzny den letzten Wagen aus der Reihe "Ungeliebter Bastelkram wegen verunglückter Lackierung". Der Laie sieht von „verunglückt“ 'mal wieder gar nix, sondern staunt: Wow, ein Aston Martin DB9 als Straßenfahrzeug in wunderschöner Farbgebung, entstanden aus dem bekannten Spark-Rennwagenmodell DBR9. Die völlig unnötige Ankündigung, dieses Modell fliege „in den Müll“, falls Spark doch noch Aston Martin Straßenfahrzeuge realisiere, hat jedenfalls schon einen kleinen Abnehmer-Wettstreit im Forum ausgelöst. „So ein echter Kaluzny in der Vitrine hätte schon was...“ gab es da beispielsweise zu lesen. Aber 'mal ehrlich, wollen wir wirklich, dass Andreas Kaluzny künftig – bei welchem Foren-Mitglied auch immer – in einer Vitrine hockt? Der Mann gehört weiterhin an seinen Basteltisch und auf den Hof seiner Werkstatt, denn dort ist er am besten aufgehoben. Und hin und wieder lässt er uns ja auch an seinen Frühwerken teilhaben. Diesmal zeigte er aus gegebenem Anlass einen Rallye-Porsche 959, bei dem ich den Rothmans-Schriftzug besonders charmant finde. Thomas Leuchtmann legte nach und zeigte ebenfalls einen Porsche 959, den er vor etwa 15 bis 20 Jahren gebaut hat.

  Den eben erwähnten gegebenen Anlass lieferte übrigens Paul Arens, der auf Basis eines weißen Herpa-Modells – wie nicht anders zu erwarten war – eine perfekte Miniatur-Ausgabe des besagten Rothmans-Porsche auf die Räder gestellt hat: 1A-Lackierung, 1A-Decals, 1A-Modell. Paul hat sich für seine Nachbildung ein Sieger-Fahrzeug ausgesucht. 1986 gewannen die Franzosen René Metge und Dominique Lemoyne auf jenem Porsche 959 mit der Startnummer 186 die Rallye Paris-Dakar, die übrigens von einem Absturz des Organisations-Helikopters überschattet wurde, bei dem der Gründer der Rallye Dakar, Thierry Sabine, und vier weitere Personen ums Leben kamen. Neben dem Porsche zeigte Paul Arens zudem einen Fiat Abarth 695 Tributo Ferrari, der Begehrlichkeiten weckt, dass Norev künftig nicht mehr in China, sondern in Düsseldorf fertigen lässt. Bei den in Arbeit befindlichen BMW Alpina B6 GT3 und Mercedes 450 SLC AMG gibt es erhebliche Fortschritte zu verzeichnen, und als wäre all dies nicht bereits mehr als genug, erlaubte Paul auch noch einen Blick auf ein Modellauto, von dem wohl nicht nur er schon lange träumt. Ich bin mir ganz sicher, dass sein Alfa Spider Duetto demnächst an dieser Stelle zu sehen sein wird. Ähm... Paul, und wovon träumst Du dann?

  Viele der im Forum präsentierten Modelle sehen wie aus dem Ei gepellt aus. Überraschenderweise gibt es dort seit einiger Zeit jedoch auch Modelle zu sehen, deren Existenz quasi in jedem siebten Ei begonnen hat. Nachdem Michael Blass neulich schon einen schicken 1940er Lincoln Continental gezeigt hat, folgt nun Thomas Leuchtmann mit der beeindruckenden Town-Car-Variante. Fertige Modelle schauen immer so schön fertig aus, aber Thomas hatte uns in den letzten Wochen zum Glück an der Entstehung des Lincoln teilhaben lassen. So bekommt auch der Nicht-Modellbauer zumindest eine kleine Ahnung davon, wieviel Detail-Arbeit in einem solchen Modell steckt. Zudem lieferte Thomas einen Hinweis auf ein Foto des Vorbilds und stellte sich sich damit dem unmittelbaren Vergleich. Im Forum wurde zu Recht applaudiert und angemerkt, dass besonders die schräg heruntergekurbelten Seitenfenster klasse sind. Lediglich die Tatsache, dass dieses imposante Gefährt – ausweislich der Bilder – im Kreis Unna unterwegs sein soll, sorgte für ein wenig Verwunderung. Wieso eigentlich, wenn dort manchmal sogar ein weißer BMW E30 herumfährt...

  Das anstehende Fulda-Treffen wirft auch im Forum schon lange sein Licht voraus. Da kann die Tageslichtlampe von Jens Müller zwar irgendwie nicht mithalten, doch seine Modelle gehören in Fulda sicherlich wieder zu den Highlights. Mit dem Cadillac Eldorado und dem Saab 9-5 sind in der vergangenen Foren-Woche zwei weitere Modelle fertig geworden, die bei tatsächlicher Inaugenscheinnahme wohl einen noch besseren Eindruck machen werden als bereits auf den Fotos. Die Lackierungen der beiden Modelle sind Ergebnisse der „blauen Phase“ des Modellier-Künstlers. Wer solche Phasen hat, braucht sich allerdings über blaustichige Bilder nicht mehr zu wundern...

  Wenn ich ehrlich bin, kann ich mit Tuning wenig anfangen. Für mich sollten Autos möglichst unverändert und original erhalten werden. Tobis Tuning Umbauten machen trotzdem Spaß, auch wenn die Modelle manchmal ganz schön arg tiefergelegt sind. Wer braucht schon Reifen, wenn man Schrumpfschläuche haben kann?! Getreu dem Motto „Besser flott als Schrott“ hat Tobias Hartmann offenbar so manchen Golf II vor der Abwrackprämie gerettet. Allerdings sollte er seine getunten Brot-und Butter-Autos nicht in die Hände von Führerschein-Neulingen geben, sonst bewahrheitet sich das mit dem Schrott doch noch. Neben zwei Golf II-Modellen gab es noch einen Mini-Pickup, einen Renault Clio 16V und einen Golf III VR6 zu sehen. Der heimliche Star unter Tobis Umbauten war diesmal jedoch ein Bulli vom Typ T2. Der ist zwar ein wenig restaurierungsbedürftig und zum größten Teil von einer Plane verdeckt, aber von Tuning gibt es hier außer einer größeren Bremsanlage kaum etwas zu sehen. Na also, es geht doch!

  Ich bin immer wieder über den Boom im Speditionsbereich überrascht. Kreditklemme? Nein, danke! Dies gilt inzwischen wohl auch in Österreich, denn nach mehr als einem Jahr hat der Fuhrpark des fiktiven Unternehmens von Erich Hammerschmied diverse Zugänge zu verzeichnen. Erich zeigte in der vergangenen Woche einige Scania, Volvo und DAF und wies darauf hin, dass vor kurzem Fahrzeug Nr. 95 (!) fertiggestellt wurde. Alle Achtung, wer hätte gedacht, dass Österreich überhaupt groß genug ist, um 95 Lkw zu beherbergen.

  Apropos, wie viele Lkw hat Mario Wolf eigentlich inzwischen? Ich jedenfalls komme mit dem Zählen nicht mehr nach. Dennoch sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass seine fiktive Spedition Herotrans mit der Firma Hasentritt wiederum einen neuen Kooperationspartner gefunden hat. Mario wäre aber nicht Mario, wenn er nicht großen Wert darauf legen würde, dass die Subunternehmer über adäquate Transportfahrzeuge verfügen. Da hat Juniorchef Johannes Hasentritt Schwein gehabt, dass seine Firma einen schmucken Scania R 500 V8 aus dem Baujahr 2009 in Kupferbraunmetallic mit schwarzen Airbrushmotiven samt Tankauflieger der Marke Gofa besitzt, denn sonst hätte er den Auftrag für den Chemietransport wohl nie bekommen.

  Auch Tobias Lorenz zeigte in der vergangenen Woche einen ausgesprochen schönen Scania-Sattelzug. Die Fachleute werden erkannt haben, um welches Scania-Modell es konkret sich handelt und welche Arbeiten durchgeführt wurden. Als Nicht-Modellbauer würde ich mir diesbezüglich zumindest einige wenige Informationen wünschen. Tobias lässt hingegen die Bilder sprechen, und die zeigen ein detailverliebtes Modell in einer schön inszenierten Landschaft.

  Hartz IV-Sätze? Stuttgart 21? Laufzeitenverlängerung für AKW? Wir sollten uns auf mehr gefasst machen, denn irgendwann wird es auf dieser Welt Auseinandersetzungen um so etwas scheinbar Profanes wie Wasser geben. Da kann es gar nicht schaden, wenn man dies – auf ein Siebenundachtzigstel verkleinert – schon 'mal probt. Aber so richtig ist die Wasser-Diskussion mit Blick auf Alexander Dosenbergers Erdbewegungs-Diorama dann doch nicht in Gang gekommen, und Wasser-Knappheit wäre ohnehin nicht das Thema gewesen. Zumindest gab es aber für die Gebäude, die Landschaft und die stimmungsvolle Fotografie des interessant gestalteten Betriebsgeländes einhellige Zustimmung.

  Sollte Wasser tatsächlich 'mal so richtig knapp werden, braucht man vermutlich auch keine Gummi-Enten mehr. Hoffentlich ist es also kein schlechtes Omen, dass Ronny Briesemeisters Mack Truck aus dem Film „Convoy“ (noch) ohne „Rubber Duck“ auskommen muss. Und dann steht der Truck auch noch mitten in der Wüste... Aber ansonsten gibt es hier selbstverständlich nix zu meckern. Ronny ist ein wirklich schönes Fahrzeug mit feinen Details und sauberen Decals gelungen. Wenn er nun noch den (Ricko) E-Type Roadster von Ali McGraw auf die Straße stellt und in der Rubrik „Ich höre gerade...“ auf den Titelsong von C.W. McCall hinweist, ist die Eröffnungsszene des Films fast komplett. „Breaker 1-9, Breaker 1-9...“

  Von Truck ist es nicht weit bis zu Truck Stop, und von Truck Stop ist es nicht weit bis zu Uli Slovig. Er präsentierte einen Chevrolet Tilt Cab mit Stakebed-Aufbau der fiktiven Spedition "Cunnigham Transportation". Die Entstehung des Modells beschreibt Uli am besten selbst: „Der Stakebed Aufbau war von einem Athearn Modell übrig und das Chassis stammt von einer Herpa Feuerwehr. Desweiteren bekam das Modell noch selbstgebaute Spiegel, Blinker, Positionsleuchten und Scheibenwischer.“ Daneben zeigte Uli noch seinen Chevrolet Silverado und den in Arbeit befindlichen Pontiac Bonneville, der bei den Modellbauern im Forum inzwischen richtig Furore macht.

Auch in Fulda werden deshalb wohl einige Pontiac Bonneville zu sehen sein. Ich möchte jedenfalls an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und wünsche allen Machern, Teilnehmern und Besuchern viel Freude bei Eurem Treffen am nächsten Wochenende.

– Hermann Becker

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Update: 24.05.2021
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