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Wochen-Rückblick 18.08. - 24.08.2013

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  Was sich im Juli 2012 als Idee für eine hauseigene Getränkemarke (und damit für eine mögliche neue Serie im Sinne der Brauereimodelle aus Teningen entwickelte) und im letzten Jahr in Fulda schließlich in einem streng limitierten Sondermodell gipfelte, führte Markus Bräuninger auf seinem Basteltisch fort. Die Getränkefirma Bresina bekam nun auch einen Heimbringdienst in den Fuhrpark gestellt. Markus nahm hierfür allerdings keine Brekina-Miniatur, sondern griff auf das gute alte Wiking-Modell des Bedford Blitz zurück. Er lackierte es in Lichtgrau, Stoßstangen und Radkappen wurden – gemäß der ursprünglichen Farbvorlage von Michael Scheel – in Rot abgesetzt. Das Logo entstand als Decal. Das Modell gefällt, wie man den ersten Reaktionen im Mo87-Forum entnehmen konnte, und der Ruf nach entsprechenden Decals zum heimischen Selbstbau wurde wieder größer. Wir dürfen gespannt sein, ob dieser Ruf erhört wird und es demnächst weitere Bresina-Varianten geben wird.

Wer hingegen nicht auf Decals steht, mag sich für das erste und einzige Bresina-Sondermodell interessieren, das Brekina aus Anlass des zehnten Fuldaer Mo87-Modellbautreffens im vorigen Oktober in kleiner Auflage von 156 Exemplaren produzierte. Einige Restexemplare des kieselgrauen Mercedes L 319 Pritschen-LKW sind noch erhältlich und fahren Werbung für die fiktive Limonadenmarke.

  Statt Bresina Club-Cola, statt Mercedes Volvo. In der Tätärä war eben einiges anders. Um einerseits die Herrschaften der Regierung nicht im Trabbi zum Staatsbesuch zu schicken, aber andererseits auch nicht auf ein Fahrzeug des Klassenfeindes zurückgreifen zu müssen, bediente man sich des neutralen Handelspartners aus dem Norden und veränderte für die Spitzen des Staates Volvo-Limousinen zu standesgemäßen Lang-Karossen mit entsprechendem repräsentativen Erscheinungsbild, um den offiziellen Terminen der Regierenden dann doch einen entsprechenden Rahmen zu verleihen. Den gleichen Weg geht Thomas Sabotka, indem er das schon etwas in die Jahre gekommene Modell von Wiking zu einer Lang-und-offen-Version umrüstet. Wir werden die weitere Fortschritte mit Interesse beobachten.

  Apropos umrüsten, apropos Tätärä, apropos Rahmen. Das an sich schon schöne Modell des Herpa-Framo weist an selbigem gewisse Unterschiede zu jenem Fahrzeug aus dem unbekannten Land hinter den sieben Türmen auf. Daraufhin hat sich Christian Schulz dieses Themas angenommen und nicht im, sondern quasi am Untergrund gearbeitet, was ihn bzw. die Felgen des Modells, wenn auch langsam, aber doch immerhin ins Rotieren gebracht hat. Mit allerlei Material aus dem Bereich Immergrün ist dabei ein echtes Schmuckstück entstanden.

  Nicht Immer-, aber trotzdem viel Grün präsentierte Thomas Balzer vergangene Woche. Er zeigte uns einen Setra S 215 RL, einen Mercedes-Benz SK mit Kran und Ladebordwand, einen Mercedes-Benz NG 1017 Pritsche/Plane mit Ladebordwand und einen Sattelzug mit vielen Fenstern. All diesen grünen Fahrzeugen gemein ist der Staatsdienst bei der sächsischen Polizei. Damit es aber nicht zu eintönig grün wird, gab es auch noch einen aus einem MEK-Bausatz entstandenen Wasserwerfer WAWE 10000 „SN 1“ zu sehen. Sämtliche Detailarbeiten der einzelnen Modelle hier zu benennen würde den Rahmen bei Weitem sprengen. Daher sei empfohlen, sich selbst einen Eindruck von den schönen Modellen zu verschaffen.

  Ebenfalls durch Detailreichtum besticht der Scania 112 von Daniel Damjanovic. Der nach Vorbild der makedonischen Spedition Transkop gestaltete LKW gibt sich keine Mühe zu verstecken, dass er einen harten Alltag hat. Die Verschmutzungen sind ebenso realistisch dargestellt wie die restliche Ausgestaltung der Details. Und sollte das harte Leben den Scania einmal außer Gefecht setzen, steht schon ein Mercedes-Benz NG bereit, um den Kühlauflieger zu übernehmen.

  Bleiben wir bei alten Lastwagen. Richtung Orient sind die LKW-Modelle von Norbert Kurtz unterwegs. Der MAN F8 hat seine Heimat jedoch im United Kingdom und gehört der Trans UK Continental. Das umlackierte und in vielen Kleinigkeiten aufgehübschte Herpa-Modell beeindruckt durch seine schlicht-schöne Farbgebung und nette Hingucker wie das Schild an der Dachkante, welches das Motto "You call – we haul" durch die Länder trägt. Wenn man bedenkt, dass die Fahrer von Trans UK Continental im kleinen Fahrerhaus des F8 bis nach Pakistan fahren mussten, merkt man erst einmal, wie gut es die heutigen LKW-Chauffeure in Sachen Komfort doch haben.

  Der historische Kraftverkehr erlebte in der abgelaufenen Woche einen wahren Boom im Mo87-Forum. Norbert bot neben dem alten MAN nämlich auch noch einen bulgarischen Volvo F89 auf, und Bernd Wiecken hatte es nur eine Nummer kleiner (sozusagen). Ohne konkretes Vorbild ist sein mit Sonnenblende und Dachgepäckträger ausgerüsteter F88 von Albedo allerdings nicht im Osten, sondern in Finnland beheimatet und fährt mit einem Pritschenauflieger als Polar-Express schlicht und schön durch die einsame Weite des hohen Nordens.

  Für manche sind weite Fahrten und Reisen Arbeit, für andere Urlaub, Freizeit und Vergnügen. Wie wäre es da – auch ohne Wohnwagen oder Wohnmobil – mit einer Rundreise ohne Hotelwechsel? Das Rotel, also das rollende Hotel, macht's möglich – Gruppencamping mit dem Charme einer L(i)egebatterie. Diese kann sich in einem Bus, einem LKW oder auch in einem von derlei gezogenen Anhänger befinden. Stefan Frey entschied sich für die Nachbildung eines Setra 411 HD mit Rotel-Anhänger. Dafür lackierte er einen Bus von AWM entsprechend um und versah ihn mit den passenden Decals. Die Bauteile für den Anhänger ließ Stefan bei einem Fräser herstellen, verbaute sie dann auf einem Fahrgestell von Herpa und schuf damit einen ebenso interessanten wie gelungenen „Reisezug“.

  Rotel-Reisen werden unter anderem auch für Nordamerika angeboten, aber den Kanadier Christophe Culis zog es modellbauerisch erneut nach Europa. Dem französischen Konzern Eurovia-Vinci gehört mit dem Unternehmen Eurovia Travaux Ferroviaires ein Spezialist für den Bau und die Instandhaltung von Schienenanlagen an. En miniature nehmen die Arbeiter von ETF gerade eine Baumaßnahme für eine Gleiserneuerung in Angriff. Die Fahrzeuge vom Typ Mercedes-Benz Actros sind bereits mit Gleisbaumaterial sowie Baumaschinen beladen, und Christophe lieferte wieder hübsche Eindrücke seines wunderbar gestalteten Dioramas.

  Einige schöne Eindrücke eines Dioramas bot auch Marco Becker. Manchmal kann schon das Überqueren eines Bachs problematisch sein, denn ausgerechnet über eine altersschwache Brücke muss der Transport eines großen Turbinenteils führen, welches Marco vom Herpa-Schwerlastzug der Spedition W. Mayer aus Zweibrücken verbringen lässt. Aber für solche Fälle gibt es natürlich Lösungen, zum Beispiel in Form einer Überfahrrampe – auch Fly-Over-Brücke genannt. Deren Segmente wurden bereits von einem Kran ausgelegt, und die Überfahrt stellt eine tolle und detailreiche Miniatur-Szene dar.

  Ob Christof Fischers Schwertransport ebenfalls über nicht ausreichend tragfähige Bauwerke rollen muss, ist uns nicht bekannt. Aber falls dies nötig sollte, hat er die Sache für die Transportfirma zumindest nicht leichter gemacht. Er widmete nämlich einen Bagger des Maßstabs 1:76 in einen solchen des Maßstabs 1:87 um, womit nicht auszuschließen ist, dass dessen Gewicht (virtuell) zugenommen hat. Christof befand, dass das Modell von Corgi durchaus für die Größe H0 durchgehen könne – aber selbstverständlich erst nach einigen Anpassungen, zum Beispiel durch Änderung der Fensteraufteilung. 1:76 ist für diesen Bagger damit also nun passé und „unser“ Maßstab um ein gelungenes Modell reicher.

  Eigene Modelle des Maßstabs 1:87 lassen sich auf unterschiedlichste Weise erreichen, beispielsweise also per Umwidmung, durch Schrumpfen, als Scratchbau oder aber mit Zeichnen und Drucken. Das klappt inzwischen ja auch dreidimensional schon recht gut, und was gerade eben nur virtuell auf Dirk Gumperts Rechner existierte, lieferte Shapeways sodann auch zum Anfassen. Für Dirk musste es der Mobilkran der Berufsfeuerwehr Frankfurt sein – bei dem es sich eigentlich um einen Krupp KMK 3045 handelt, der aber wegen einer von 45 Tonnen auf 30 Tonnen reduzierten Tragkraft durchaus auch als KMK 3030 bezeichnet wird. Für das Modell entstanden per 3D-Druck nach und nach mehr als zwanzig Einzelteile in Frosted Ultra Detail, und das nun daraus zusammengestellte Fahrzeug ist bereits jetzt wahrlich ein kleiner Blickfang.


- Thomas Leuchtmann, Andreas Kaluzny, Robert Schiller und Hermann Becker

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