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RMM Bausatz 05.003.039
Text von Michael Scheel , Bilder von Michael Scheel und RMM Kein Kommentar  3070 Aufrufe

Dem Blaulichtbastler im Maßstab 1:87 ist Reinhard Merlau ein Begriff. Über kurz oder lang landet man bei dem reichhaltigen Angebot des Urgesteins unter den Kleinserienherstellern. Neben der Verwendung von Resin als Material für die Bausätze wurde schon früh mit der Erweiterung auf Weißmetallgussteile, Großserientechnik und Ätzbleche begonnen. Rapid Prototyping (oder auch 3D-Druck) wird mittlerweile immer erschwinglicher, und so verwundert es nicht, dass auch der Kleinserienbereich diese neue Fertigungstechnik nutzt.

Das vorliegende Modell ist eines der ersten aus dem Hause Merlau, das mittels dieser Technik entstanden ist. Die kleine Verpackung enthält neben der Bauanleitung, die zudem Angaben zum Vorbild sowie Hinweise zur Verarbeitung und Farbangaben für die Gestaltung enthält, Bauteile aus verschiedenen Materialien.

Die gegossene Karosserie ist vorversäubert. Dass das Urmodell für dieses Bauteil im Rapid Prototyping entstanden ist, sieht man lediglich an den Aussparungen für die Rollladen. Hier sind noch klar die Stufungen des Schichtverfahrens erkennbar. Die Außenwände sind dagegen glatt und überzeugen durch ein perfektes Finish. Die Gravuren sind gut getroffen, und auch die Türgriffe, die Blinker sowie der Grill sind akkurat ausgeführt. Im hinteren Bereich des Daches ist die Riffelblech-Verkleidung dargestellt. Hier sind kleine Gussfehler erkennbar, die jedoch durch eine Grundierung verschlossen werden. Für die Dachgalerie sind kleine Löcher vorgesehen. Weist die Nachbildung des Riffelbleches auf dem Dach eine maßstäbliche Größe auf, so ist an beiden Seiten der Karosserie im Heckbereich ein anderes Format verbaut, das für meinen Geschmack etwas zu groß geraten ist.

Das Fahrgestell stellt eine Kombination aus Gussteil und Herpa-Großserie da. Achsen und Räder sowie der Leiterpark entstammen ebenfalls dem Herpa-Programm. Wurden die Karosserie in grauem Resin und das Fahrgestell und die Inneneinrichtung in der Farbe Schwarz gegossen, so sind die Kotflügel aus weißem Resin gefertigt. Für die spätere Lackierung ist dies mit Sicherheit eine gute Ausgangsbasis. Die Vorbaupumpe und die Rollladen sind ebenfalls in Weiß gehalten. Dachgalerie, Außenspiegel und Heckleiter sind als 3D-Druck-Elemente beigelegt. Alle Bauteile sind an einem Rahmen befestigt, der ihre Reinigung erleichtert. Da die Drucktechnik Reste in Pulver- sowie flüssiger Form auf den Bauteilen hinterlässt, sollten diese immer vor dem Verbauen gereinigt werden. Eine anschließende Lackierung könnte sonst womöglich nicht gelingen. Die Liste der Einzelteile wird durch die Tiefziehverglasung komplettiert. Diese muss noch groß zugeschnitten werden und passt sehr genau in die Karosserie.

Die auf dem Vorbildfoto abgebildeten Ausstattungen wie Nebelscheinwerfer, Astabweiser für die Blaulichter, Arbeitsscheinwerfer sowie Teile der Dachbeladung liegen dem Bausatz nicht bei. Der Bastler muss hier auf seinen Fundus zurückgreifen.

Man bekommt für den geforderten Preis einen Bausatz geboten, der zu überzeugen weiß. Die Passgenauigkeit der einzelnen Bauteile ist hervorragend, und aufgrund der Vorversäuberung benötigen die Gussteile nur minimale Nacharbeit. Grobe Gussfehler sind nicht vorhanden. Die kleinen Makel sind dem Material geschuldet und mit Sicherheit nicht exemplarisch für den Bausatz. Dieser ist aufgrund seiner wenigen Bauteile und der unkomplizierten Montage auch für Einsteiger in den Kleinserienbereich geeignet.


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