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Ein echter Kaventzmann
MAZ 537 mit Auflieger TschMZAP-5247 von Arsenal-M
Text von Andreas Plogmaker , Bilder von Andreas Plogmaker und Michael Scheel  4 Kommentare  2922 Aufrufe
Der Kleinserienhersteller Arsenal-M, seines Zeichen eher dem Militärmodellbau zugetan, hat sich mit erstklassigen Bausätzen einen Namen gemacht und glänzt mit steter Verbesserung und Einbeziehung der Modellbauer bei der Modellentwicklung. So verleitet das Öffnen der Packung sofort zum „Ohooo“.

Das Vorbild gehört zu den ganz schweren Brocken des ehemaligen Ostblocks. Nicht nur die Ostblockarmeen schworen auf diesen Koloss mit 50-Tonnen- Sattelauflieger; auch Pipelinebauer und angeblich sogar die russische Raumfahrtbehörde hatten und haben diese Kaventzmänner im Einsatz. Die Nutzung im Feuerwehrdienst ist ebenfalls bekannt. Bei knapp 40 Litern Hubraum und 525 PS verwundert der Spritverbrauch des MAZ 537 von 125 Litern auf 100 km nicht. Das Modell frisst es nicht, nichtmals Brot.



Der Bausatz

Gleich nach dem Öffnen erstaunen die in zwei Tüten eingepackten knapp 77 Einzelteile. Die Teile für den Auflieger und die Zugmaschinen befinden sich in Einzeltüten. Daher sind die Hauptbestandteile des schweren Lastzugs eindeutig zuzuordnen, was einen Zusammenbau wesentlich erleichtern wird. Zusätzlich befinden sich darin jeweils kleine Tütchen, in denen die Kleinstteilen verpackt sind. Wie bei Arsenal-M üblich, ist das Resin olivgrün gehalten.
An sämtlichen Bauteilen befinden sich noch die Gussblöcke, was vor allem die filigraneren Einzelteile schützt. Diese Reste des Gießprozesses können ohne weiteres entfernt und verschliffen werden.

Das Tütchen der Zugmaschine lässt die gewaltigen Ausmaße des Vorbilds auf den ersten Blick nicht erahnen. Erst nach Identifizierung des extrem langen Bauteils als Chassis wird dem Modellbauer bewusst, welch riesiges Modell die Kombination mit den übrigen Bauteilen entstehen lassen wird. Die großen Räder mit fein graviertem Pfeilprofil der Reifen und Felgen reichen Brekinas VW T2b noch über die Gürtellinie hinaus. Zwei Vorder- und zwei Hinterachsen prägen das Bild des Fahrwerks. Interessant dürfte der Bau der Kardanwellen und Gelenke werden, die bei dieser Sattelzugmaschine voll sichtbar sein werden.

Die große Fahrerkabine beherbergt im Heckbereich auch die Antriebstechnik und ist dort voll mit Resin ausgefüllt, was ihr ein relativ hohes Gewicht gibt. Nach Entfernen der Schwimmhäute aus den Fensteröffnungen präsentiert sich eine sauber gravierte Kabine, die dem Vergleich mit Vorbildfotos standhält. Das Material zum Verglasen kann der Bastler aus einem beiliegenden Klarsichtteil zuschneiden.

Auch die Dimensionen des Aufliegers werden beim Anblick durchbrochenen Rahmens erst nach dem Entfernen der Gießhäute so recht bewusst. Der Schwanenhals zum Sattelteller ist höher als besagter VW Bus. Natürlich ist die Bereifung kleiner als bei der Zugmaschine. Immerhin vier Räder pro Achse, die für sich ebenfalls über ein sauber graviertes Profil verfügen, bilden mit den eingegossenen Felgen (Trilex-ähnlich) ein stimmiges Gesamtbild. Auch Ersatzräder für Zugmaschine und Auflieger wurden nicht vergessen. Viele Kleinteile erfordern sicherlich Geschick und auch häufigen Vergleich mit den Vorbildfotos in der Bauanleitung. Unter Umständen lassen sich die separat anzubringenden Auffahrrampen sogar klappbar verbauen. Auch die Kleinteile wie Keile, Handräder und spontan noch nicht identifizierbare Teile des Aufliegers sind äußerst feine Resinkomponenten, die einen Vergleich mit geätzten Messingteilen aus dem Zubehör nicht zu scheuen brauchen.

Üblicherweise beschränken sich Bauanleitungen der Bausätze von Arsenal-M auf ein Mindestmaß. So befindet sich in der Schachtel ein doppelseitig kopiertes Blatt mit Bildern eines fertig montierten Modells, an dem mittels Strichen und Zahlen die Zuordnung der Bauteile zum Modell markiert ist. Echte Bauschritte finden sich nicht, lassen sich aber mit ein bisschen Nachdenken sicherlich zuordnen.

Der Bausatz ist in einer limitierten Auflage erschienen. Neuauflagen nach Abverkauf der Erstproduktion wird es erst geben, wenn genügend Nachfrage besteht. Weitere (eher militärische) Aufbauten sind angedacht.

Das Fazit

Der Bausatz ist eine echte Herausforderung, die sich lohnen wird. Sehr fein graviert, bietet er nach Studium von Vorbildfotos trotzdem noch Potential zu Superungen. Die Bauanleitung alleine wird nur erfahrenen Bastlern zum Ziel verhelfen und ist leider sehr knapp gehalten. Eine dringende Empfehlung ist deshalb das Tankograd-Heft Nr. 2005 aus dem Tankograd Publishing Verlag Jochen Vollert, das sich intensiv und mit vielen Detailbildern ausschließlich dem MAZ 537 und seinem Auflieger widmet. Sehen wir es als Bastelspaß. Nach dem Blick in den Kasten macht der MAZ durchaus Laune.

Der Bausatz ist für 69,90 Euro bei Arsenal M erhältlich:
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Update: 24.05.2021
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