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Das “fette” Gespann
Pionier-Set von Arsenal M
Text von Andreas Plogmaker , Bilder von Andreas Plogmaker und Jan-Peter Ungelenk  2 Kommentare  4864 Aufrufe
Der Kleinserienhersteller Arsenal M ist unter den Militärmodellbauern eine feste Größe und bekannt für Detailtreue und Kundennähe. Dass es in diesem militärischem Segment durchaus Fahrzeuge gibt, die zivil nutzbar sind, wird gerne übersehen.

Das limitierte Pionier-Set besteht aus auch drei separat lieferbaren Grundmodellen:
  • Faun L912 /45 A Zugmaschine mit Vielstoffmotor
  • Kässbohrer 25 to Tieflade-Anhänger
  • Kaelble PR660 Planierraupe (160 PS)
Alle Fahrzeuge gehörten zur Erstausstattung der Bundeswehr. Dieses Set löste die geerbten Diamond T M19-Gespanne der alliierten Streitkräfte ab. Während die Faun-Zugmaschine selbst nach der Ausmusterung eher zum Kipper oder Kran umgebaut wurde, sind Kässbohrer-Tieflader und Kaelble Planierraupe keine speziellen Bundeswehr-Entwicklungen und damit echte Zivilfahrzeuge. Die Faun wurden bis ca. Mitte der 70er Jahre ausgemustert. Wie lange Kaelble und Tieflader im Einsatzbestand waren, ist leider nicht bekannt.

Faun L912/45 A
Das Modell des mächtigen Faun mit luftgekühltem12-Zylinder Deutz-Motor hat es bereits früher von Arsenal M gegeben. Seinerzeit wurde allerdings die Dieselvariante mit geschlossenen Motorblechen realisiert. Nun wurde im Rapid Prototyping-Verfahren eine komplett neue Kabine entwickelt, die bereits beim Gleitkipper zum Einsatz kam. Sie zeigt die Vielstoffmotor-Variante mit typisch offenen Motorblenden (zwecks besserer Motorkühlung vom Fahrpersonal entfernt) an den Seiten, die Einblick auf den recht detailliert gravierten Motor zeigen. Sofort ins Auge stechen beiliegende Ätzteile, die für filigrane Anbauteile wie Trittstufen, Außenspiegel, Ersatzradhalter etc. stehen. Und, man staune, auch ein Kühlergrill liegt zur Optimierung bei, damit der versierte Bastler den integrierten Grill der Kabine durch ein noch feineres Bauteil ersetzen kann. Die Resin-Bauteile sind, wie nicht anders gewohnt, sauber gegossen und müssen von Gießästen befreit werden. Das Grundoliv vereinfacht eine Lackierung zu Bundeswehr-Zwecken. Die Plane verfügt über einen schönen Faltenwurf, und auf der Pritsche können Sitzbänke Einzug halten. Der Gussast der Bereifung befindet sich noch auf der Profilfläche, wobei ggf. gegen noch stimmigere Bereifung aus dem Minitanks-Programm nachgedacht werden könnte. Alles in allem ein erfreulich schöner Bausatz, dem insgesamt 44 Grundbauteile plus Ätzteile beiliegen, die sicher nicht nur für einfache Kurzweil sorgen.

Kässbohrer Tieflade-Anhänger 25 t
Der ebenfalls im Rapid Prototyping-Verfahren entwickelte Tieflader sollte jeden Schwertransport-Fan begeistern. Die ersten Fotos eines fertig montierten Modells lassen viel Freude aufkommen. Klein fällt die Zahl der Grundbauteile mit knapp 20 aus. Die in hellem Grauoliv gehaltenen Resin-Bauteile mit Gießästen und Schwimmhäuten sind auch hier detailreich graviert. Die Gießäste der Bereifung befinden sich hier auf der Innenseite der Reifen, was den Erhalt des dargestellten Profils ohne Nacharbeiten ermöglicht. Trotz der Komplexität des Vorbilds ist es gelungen, die kleinen und großen Merkmale ins Modell zu übertragen. Der Kässbohrer-Typ ist im Modell zweifelsfrei erkennbar. Sicherlich werden die Superbastler noch weiter optimieren, jedoch erscheint mir schon der bloße Zusammenbau zu einem gelungenen Modell zu führen, auf dem eine Planierraupe gerne Platz finden will.

Kaelble PR660 Planierraupe
Neben der kleinen Deutz Frisch DK60, ebenfalls im Programm von Arsenal M, orderte die Bundeswehr die größere Kaelble PR660. Auch bei diesem Bausatz zeigen sich die Vorteil des RapidPro-Modellbaus, wenn die Technik sinnvoll angewendet wird. Die Kaelble-Raupe, bestehend aus Grundkörper (Motor/Fahrgestell als Basis-Einheit), ist fein graviert einschließlich des Kaelble-Schriftzugs auf dem Frontgrill. Die offenen Motor-Seitenwände geben den Blick frei auf den umgesetzten Antrieb. Anbauteile wie Planierschildrahmen, Hubzylinder und natürlich das geniale Kettenfahrwerk fehlen nicht. Die gelbgrauen Resin-Teile, insgesamt knapp 20 Grundelemente, müssen natürlich erneut entgratet und von Schwimmhäuten befreit werden. Aber Laune macht die Raupe bereits in der Tüte. Als Heckbestückung ist eine Seilwinde zu finden.

Fazit
Ein lohnenswertes Set für die Sparfüchse, denn in Summe sind die Einzelmodelle teurer. Allerdings ist das Komplettset nur in einer kleineren Auflage erhältlich. Die typisch mageren Bauanleitungen lassen Spielraum für eigene Recherchen, was sich durchaus als lehrreich herausgestellt hat. Arsenal M macht nach Abverkauf der Erstauflage Hoffnung auf die Kaelble-Planierraupe mit Dach und anderer Heckbestückung wie Reißzähne zu zivileren Einsätzen. Der Kässbohrer-Tieflader ist für die Schwerlast- und Baumaschinen-Bastler ebenfalls ein echtes Muß. Und am mächtigen Faun kann zumindest ich mich nicht sattsehen.

Unbedingt empfehlenswert ist übrigens das Tankograd-Heft Nr. 5009 von Heinz Peters „Schwere Haubenzugmaschine und Schwertransporter der 1. Fahrzeuggeneration der Bundeswehr“ mit vielen Informationen und aufschlussreichen Bildern u.a. zum Faun und Tieflader Kässbohrer, erschienen bei Tankograd Publishing.

Bereits direkt bei Arsenal M erhältlich:
  • 111200113 Pionierset komplett (79,90 EUR) bestehend aus …
  • 111200112 Faun L912/45 A Vielstoff (Einzelpreis: 25,90 EUR)
  • 111300501 Kässbohrer 25 t Tiefladeanhänger (Einzelpreis: 35,90 EUR)
  • 111203481 Kaelble PR660 schwere Planierraupe 160 PS (Einzelpreis: 29,90 EUR)

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Update: 24.05.2021
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01.12.-07.12.2013
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