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Wochen-Rückblick 16.06. - 22.06.2013

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  Ist der Jäger einmal schneller als ein fixes Känguru, liegt es abends auf dem Teller oder in der Tiefkühltruh'. Doch an ungewohntem Orte – und wer hätte dies gedacht – hüpft ein zweites von der Sorte, bis, ja, bis die Büchse kracht. Und wohl mit einiger Gewähr, falls der Schuss getroffen hat, springt es nun nicht mehr umher in der größten Hansestadt. Denn tatsächlich totgeschossen liegt auch dieses Beuteltier nun bei seinem Artgenossen auf 'nem Toyota, Typ J4. Gebastelt hat dies der Kaluzny, und wir fragen uns zum Schluss, ob auch wohl noch anderes Nutzvieh bald in Deckung gehen muss.

  Selbstverständlich ist Andreas aber durchaus auch um die Hege und Pflege wilder Tiere bemüht; so hat er ganz maßgeblich zum Erhalt der Miniatur-Spezies Jaguar E-type Series III beigetragen. Diesmal war es an Thomas Weber, das 2+2 Coupé in ein ebenso typisches wie klassisches Rot zu kleiden. Erstaunlicherweise suchte sich Thomas ausgerechnet die Serie Drei für seinen ersten Versuch mit dem Wunderzeugs Bondic aus; dabei verfügen die späten Varianten des E-type ab Werk gar nicht über Abdeckungen für die Scheinwerfer. Aber natürlich gibt es nichts, was es nicht gibt. Der Designer Stefan Wahl bietet beispielsweise Nachrüstsätze für solche Scheinwerfer-Abdeckungen an, damit Modelle der Series III optisch an die erste Serie des englischen Sportwagens angeglichen werden können. Und um ein solches Exemplar handelt es sich dann wohl bei Thomas' schicker Nachbildung.

  Eine weitere Raubkatze des amerikanischen Kontinents ist der Puma, englisch auch Cougar genannt. Unter beiden Bezeichnungen vermarktete Ford in den Jahren von 1997 bis 2002 zwei unterschiedlich große Coupés. Seit 2008 gibt es wieder einen Ford, der ['ku:gɑ] ausgesprochen wird. Allerdings ist er derart harmlos und handzahm, dass man sich wohl nicht traute, ihn ebenfalls nach dem Berglöwen zu benennen. Der kleine SUV heißt nun – ein wenig albern – Kuga, aber vielleicht ist dies ja auch nur die kinetische Schreibweise zum kinetischen Design. Jenes der aktuellen zweiten Generation fing natürlich Jens Müller – wer auch sonst?! – gleichermaßen kunstvoll und präzise ein, und seine ausgesprochen hübsch gestaltete Miniatur zeigt wieder einmal, dass manche Fahrzeuge maßstäblich verkleinert deutlich interessanter sind als im Original. Doch bevor es hier nun zu brav wird, geht’s vom Streichelzoo direkt wieder in die Wildnis, …

  ... wo bereits ein Leopard auf der Lauer liegt. Gerard Gielis konnte nämlich mit einem ganz besonderen Exemplar aufwarten. Panzer, sonst eher nur in Grünoliv bekannt, gibt es tatsächlich auch in Rot. Verschiedene Firmen rüsten die militärischen Großgeräte zu Arbeitsgeräten für Feuerwehren um. Als Löschpanzer mit großem Tank können diese bei Waldbränden in Bereiche vordringen, die mit normalen Einsatzfahrzeugen nicht erreicht werden können. Für sein Modell ritzte Gerard ein wenig an dem Bausatz herum und verpasste ihm anschließend eine Lackierung per Pinsel und Spraydose. Derzeit sucht er nach einer passenden Transportmöglichkeit für den roten Riesen.

  Vollkommen zivilen Charakter hat hingegen der Ford Taunus von Nick Voges. Das Magic-Modell scheint einen Tag der offenen Tür zu haben, denn Nick hat – abgesehen vom Tankdeckel – alles geöffnet, was sich öffnen ließ. Da sich „unser“ Maßstab ansonsten eher geschlossen präsentiert, sind offene Türen, Motorhauben und Heckklappen schon ein echter Hingucker, aber das war Nick noch nicht genug. Natürlich bekam die Motorhaube einen Verschluss und die Streben an der Unterseite verpasst. Selbstverständlich sind auch Türinnenverkleidungen vorhanden, und eine Motornachbildung fehlt ebensowenig. So ist aus dem eher schlichten Magic ein echtes High-End-Modell geworden.

  Beim Scania R'09 Highline aus der Flotte von Ronny Ceusters wurde diesmal nichts geöffnet, doch bei früheren Präsentationen zeigte Thomas Anic, dass auch er diese Technik beherrscht. Dennoch wurde hier nicht nur lackiert und mit Decals hantiert, sondern Thomas modifizierte ein dreiachsiges Fahrgestell eines Mercedes SK und fertigte Seitenverkleidung sowie das Heck mit Staukiste und Stoßstange im Eigenbau. Natürlich spielten am Ende neben viel Lack für das attraktive Mehrfarbschema auch Decals eine Rolle, dazu viele Kleinigkeiten wie fotogeätzte Begrenzungsleuchten von DS-Design, Michelin-Männchen und Antennen.

  Zahlreiche Kleinigkeiten fügen sich auch beim Modell von Jens Löffler zu einem großen Ganzen zusammen. Das war zwar in Form von Herpas Mercedes-Benz Actros Streamspace Tanksattelzug „Total“ grundsätzlich schon da, aber die gezielte und umfassende Überarbeitung zeigt doch enorme Wirkung. Insbesondere fällt dabei der plastikgraue Kontrast am unteren Kabinenteil ins Auge, aber dieses sollte auch Blicke für die kleinen Details innen wie außen übrig haben, seien es Warnweste, Frachtschein, Feuerlöscher oder auch die vielen Farbtupfer.

  Farben machen auch einen Teil des Reizes der folgenden Miniatur aus. Bei Kurt Hofmeyer gab es natürlich wieder Lastwagen auf Amerikanisch, und er tauchte seinen Freightliner M915A2-Sattelzug in gleißendes Licht, wodurch sich auch hier die vermeintlichen Kleinigkeiten gut erkennen lassen. Kurt lackierte die Zugmaschine und den Auflieger, beide von Trident, in gut ausgewählten matten Farben und alterte den Container von AWM dezent, aber ausgesprochen wirkungsvoll, weshalb ein solcher Alltagsgegenstand nun eben doch ein Eyecatcher ist.

  Einblicke in den American Way of Drive bietet regelmäßig auch Markus Meier, und bei seiner jüngsten Bastelei ist Farbe ebenfalls ein Thema. In den fünfziger Jahren waren mehrfarbige Lackierungen in den USA keine Seltenheit, und die Formgebung des ausschließlich im Modelljahr 1955 produzierten Studebaker President Speedster lud geradewegs zu Kontrastlackierungen ein. Markus entschied sich für eine Kombination aus Pink und Weiß, und mitsamt Chrom und Silberungen verwandelte er den Bausatz von Lion Models in ein zeitgenössisches Prachtstück.

  Noch 'n Ami – wenn auch nur namentlich. Und sowieso, en France sind Autos weiblich, und sprachlich wird aus Citroëns L'Ami 6 passenderweise „La Missis“, das Fräulein. Michael Blass befand, dass die im kleinen Maßstab von Norev verfügbare Limousine einer Auffrischung bedurfte. Kurzerhand verheiratete er also Fräulein Norev mit Fräulein Herpa, was in aufgeklärten Zeiten ja auch gar kein Problem mehr darstellt (selbst wenn manche lautstark protestierende Franzosen dies anders sehen mögen). Interessanter- aber auch notwendigerweise kam hier bereits vor der Vermählung das Splitting-Verfahren zur Anwendung; Herpas Break gab mit Ausnahme der A-Säule das Dach ab und erhielt dafür das sich exakt einfügende Pendant von Norev samt Mitgift der Kofferraumklappe -- und so bewahrheitet sich wieder einmal, dass auf jeden Pott ein Deckel passt.

  Ganz in Weiß, wie es ausschaut aber wohl ohne Blumenstrauß präsentiert sich nun folgend ein Einzelgänger und schräger Typ. Seit März 2011 befindet sich der jungfräulich weiße Setra mit dem Kennzeichen „KI-AK 194“ in Diensten des norddeutschen Verkehrsunternehmens Autokraft und ist dort, so Lothar Kesseböhmer, der einzige S415 UL mit schräger Front. Beim Basismodell von AWM musste der Fensterausschnitt der hinteren Einzeltür verschlossen und diese zudem verdoppelt werden; außerdem galt es, einzelne Gravuren zu verspachteln und neue zu ziehen. Einige dezente Decals sowie die optische Hervorhebung von Leuchten, Reflektoren und Griffen machen den vermeintlich schmucklosen Bus dann zu einem ebenso schlichten wie schönen Schmuckstück.


- Hermann Becker, Michael Scheel, Marc Schmidt und Robert Schiller

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Update: 24.05.2021
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