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Wochen-Rückblick 24.02. - 02.03.2013

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  Die Bundestagswahl im September dieses Jahres wirft ihre Schatten voraus. Bald beginnt der große Wahlkampf und ebenso bald werden uns wieder diverse Politikergesichter mal mehr, mal weniger freundlich von hunderten Wahlplakaten entgegenlächeln. Auf Andreas Kaluznys Mercedes-Benz O 305 hat die Wahlwerbung längst Einzug gehalten – doch halt, wer ist eigentlich dieser Kiep, der uns da anstarrt und minimalistisch um Stimmen bittet? Google... Wiki... aaaaaah! Walther Leisler Kiep, Kandidat der Hamburger Bürgerschaftswahl 1982, hat also mit der aktuellen Wahl nichts zu tun. Da hätte man aber auch gleich drauf kommen können, hat das aufgemöbelte Sondermodell im Outfit der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein doch kein aktuelles Vorbild. Egal, welchem politischen Lager man nun angehört – Zustimmung, dass Andreas' Veränderungen dem Brekina-Modell gut zu Gesicht stehen, bekomme ich bestimmt lagerübergreifend.

  Der große Machtkampf ist in den USA erst einmal wieder vorbei, also kann man sich auch wieder anderen Dingen zuwenden, die sonst in der Wahlberichterstattung wohl untergegangen wären. Die Koehliman-Works von Christian Koehlen haben zum Beispiel einen weiteren LKW fertiggestellt. Der Fahrer stellt seinen Patriotismus auf dem Freightliner FLD120 offen zur Schau. Das kann er auch, denn als Owner Operator ist er, wie der Name schon sagt, sein eigener Chef. Die Kombination aus HighSpeed-Fahrgestell, Resin-Kabine und Auflieger von Bowser wirkt wie aus einem Guss. Durch die schlichte weiße Farbgebung fallen die vielen schönen Details besonders ins Auge. Ein einfach schöner und imposanter Sattelzug aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

  Und zu diesen gehören dann wohl auch besondere Farbkombinationen bei PKW. In dem Prospekt „1974 Buick Exterior Colors“ wird die Verbindung von Burgundy Metallic mit einem in Arctic White lackierten Dach respektive einem weißen Custom Vinyl Top durchaus empfohlen. Was für ein klassisches amerikanisches Coupé der siebziger Jahre auch noch nachvollziehbar erscheinen mag, wirkt bei einem Sedan doch eher ein bisschen befremdlich, aber gerade deshalb hat Markus Meier bei seinem Buick Regal von JMK ein gutes Gespür für das Besondere bewiesen. Entsprechend lackiert, zudem hübsch dekoriert und mit passenden Rädern versehen, schaukelt die eigentlich unauffällige Mittelklasse-Limousine nun als kleiner Blickfang durch Markus' US-amerikanische Provinz.

  Von dort lohnt selbstverständlich auch ein Abstecher nach Kanada. Von einem östlich von Montreal gelegenen Örtchen aus bietet das Transportunternehmen St-Germain Express nach eigenem Bekunden Coast to Coast Services und deckt dabei mit seinen grell lackierten LKW die 48 Kontinentalstaaten der USA und auch die meisten kanadischen Provinzen ab. In einer Dekorationsvariante dieser Spedition gibt es das Tonkin-Modell eines Kenworth W900L mit 53-Fuß-Kofferauflieger von Trucks`N`Stuff. Kurt Hofmeyer findet zwar, dass der kleine Sattelzug ob seiner Farbgebung bereits in der handelsüblichen Umsetzung recht gut ausschaut, aber Kurt wäre natürlich nicht Kurt, wenn er die Miniatur am Ende nicht doch umfassend und detailreich überarbeitet hätte.

  Mit feinsten Details geizt auch Ingo Härich nicht, so dass seine H0-Fahrzeuge regelmäßig mit dem Verweis auf vermeintlich größere Maßstäbe im Mo87-Forum kommentiert werden. Dies war aktuell nicht anders. Ingo war im Internet auf Fotos eines Bergefahrzeugs des LKW-Vermieters PEMA aufmerksam geworden, für dessen Umsetzung sich ein passendes Herpa-Modell mit Volvo-Kabine und Empl-Aufbau anbot. Der virtuelle Rundgang um den fertigen Wrecker sowie eine Großaufnahme des Hecks mit Bergearm und Hubbrille offenbaren erneut höchste Lackier- und Modellbaukunst, und ergänzt um vorbildgerechte Decals von TL-Modellbau und Decalprint weckt die perfekte Nachbildung des PEMA-Volvo somit unweigerlich die Assoziation an größere Maßstäbe.

  Apropos höchste Modellbaukunst: Was macht eigentlich Michael Stegmann derzeit? Bereits seit einer Weile dürfen wir ihm beim verkleinerten Nachbau eines besonderen Mercedes-Benz SSK aus dem Jahr 1931 mit einer Karosserie des Kölner Karosseriewerks Papler zuschauen. Was vor Monaten mit 3D-Grafiken und -Drucken begann, ist mittlerweile deutlich fortgeschritten. Und immer, wenn wir annehmen, eine Vorstellung davon zu haben, wie Michael seinen Modellbau betreibt, weiß er uns zu überraschen. Nun klebt er also 0,2 mm Kupferdraht mit Sekundenkleber an die geschwungenen Kotflügel der Miniatur. Dies muss so sein, da die Kotflügel des Vorbilds am Außenrand nun mal eine erhabene Zierleiste aufweisen. Um kreative Ideen ist Michael eben nicht verlegen, und wir lassen uns natürlich auch weiterhin gerne von ihm überraschen. Basteln at its best, sozusagen.

  Und bei einem solchen Stichwort muss ebenfalls der Name von Holger Hanke fallen. Gerade erst brachte dieser uns mit einem ausführlichen Bericht das ganz wunderbare Volkswagen Hebmüller Cabriolet von High Tech Modell samt Vorbild näher, und nur wenige Tage zuvor tauchte mit dem NSU Sportprinz eine weitere Kostbarkeit des Albstädter Kleinserien-Künstlers Martin Taxis in Holgers Oldtimer-Werkstatt auf. Auch in diesem Fall entstand das Modell auf Basis eines Weißmetall-Bausatzes und überzeugt wiederum mit liebevollem und makellosem Finish. Dies haben wir auch gar nicht anders erwartet; statt dessen sorgt die von Holger ausgesuchte Farbe für einen Aha-Effekt, denn das klassische, aber vielleicht allzu offensichtliche Rot kam nicht zu Zug. So schön kann also Vanillepuddinggelb sein! Angesichts solcher Klasse trauen wir uns daher kaum, Herpas Maki zu erwähnen, aber Ehre, wem Ehre gebührt – er steuerte hier immerhin die rot-transparenten Rückleuchten bei. So ist der Maki am Ende also doch noch zu etwas gut.

  Was denn, kein Fiat von Holger?! Dann springt eben Oliver Servan in die Bresche. Passend zu den ersten Sonnenstrahlen (seit gefühlt wievielen Monaten?) verbreitet er mit dem ausgesprochen offenen Fiat 600 Multipla Jolly südländisches Flair. Ende der fünfziger bzw. Anfang der sechziger Jahre verwandelte die Karosseriefirma Ghia wenige Exemplare des Fiat Multipla in sogenannte Strandwagen. Oliver folgte mit seinem Umbau nun diesem Beispiel, beraubte das Brekina-Modell wesentlicher Teile und fing damit die Leichtigkeit des (automobilen) Seins treffend ein.

  Schweres Gerät gab es hingegen bei Peter Pichl. Leider hatte es dem Bastler mit der Vorliebe für Einsatzfahrzeuge bei der Präsentation seiner drei Modelle irgendwie die Sprache (oder auch nur die Tastatur) verschlagen. So war im Nachhinein lediglich zu erfahren, dass die Bausätze des tschechischen Herstellers SDV Model sich ohne viel Nacharbeit bauen ließen, wie zum Beispiel dieser beeindruckende Kettenschlepper vom Typ Mazur D-350. Manchmal muss es eben reichen, dass Modelle für sich selbst sprechen.

  Etwas schreibseliger zeigte sich dagegen Stephan Schmidt mit Blick auf seinen Sattelzug von P&O Ferrymasters, bei dem es sich um ein bereits in den achtziger Jahren erschienenes Herpa-Modell handelt. In Anlehnung an ein Vorbild erhielt die Mercedes-Zugmaschine ein angepasstes Fahrgestell mit Vorlaufachse, und zudem verbaute Stephan den V8-Motor eines Iveco Eurostar von Rietze. Offenbar weckte der LKW nostalgische Gefühle, denn im Anschluss an dessen Vorstellung kramten einzelne Forenmitglieder in ihren Erinnerungen, und es ergab sich ein reger Austausch.

- Robert Schiller und Hermann Becker
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