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Wochen-Rückblick 12.02. - 18.02.2012

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  Der Wunsch, die sieben Baggerseen zu erobern, scheint ansteckend zu sein, denn nun ist auch noch Holger Hanke klar bei Anker. Naja, wenigstens hat sein Boot Räder. Holger hat sich das sehr gelungene Saller-Kleinserienmodell des Schwimmwagens Amphicar 770 für seine Aufhübschungen hergenommen und darüber hinaus doch noch ein wenig Bedarf für eine Verbesserung gefunden. Es galt den fehlenden Rahmen der Frontscheibe zu ergänzen. Holger hat den Scheibenrahmen eines Herpa 3er E30-Cabriolets in vier Segmente geschnitten, an die Scheibe des Amphicar geklebt und die Stoßstellen gespachtelt. Selbstverständlich musste für die Lackierung auch noch der richtige Farbton angerührt werden. All dies ist derart perfekt gelungen, als sei das Modell-Wasserfahrzeug bereits auf diese Weise in den Handel gekommen. Und da mag sich dann das halbnackerte Preiserlein trotz passender Badehose noch so sehr in Pose werfen, wir haben natürlich nur Augen für das nun noch gelungere Amphicar.

  Auch wenn es zwar von Ricko und Masterpiece einige wenige Nachbildungen gibt, so sind Automobile der Epoche 1, also der Zeit bis 1920, im kleinen Maßstab nach wie vor Mangelware. Klaus Dörfer greift daher schon seit einer Weile auf Modelle zurück, die vor rund vierzig Jahren als kleine einfarbige Bausätze unter dem Namen Aurora Snap-a-roos verkauft wurden. Diesen Morris Oxford, mit dessen Vorbild die von William Morris gegründete Morris Motor Company im Jahr 1913 den Autobau begann, hatte Klaus in bereits montiertem Zustand erworben. Nunmehr spendierte er seinem „Bullnose“ – diese Bezeichnung erhielten die Morris-Typen der frühen Jahre wegen des oben abgerundeten Kühlers – eine Pinsellackierung und verwandelte ihn damit in ein höchst ansehnliches Modell.

  Die Koehliman Works sind zwar in erster Linie für die Produktion von US-Trucks bekannt, aber auch amerikanische PKW-Klassiker sind in den Werkstätten des fiktiven Unternehmens gut aufgehoben. In der letzten Woche fuhr Firmenchef Christian Koehlen einen viertürigen DeSoto Custom Sedan zur Präsentation vor das Betriebsgebäude. Im Jahr 1928 hatte Walter P. Chrysler die Marke DeSoto gegründet, deren Modelle im mittleren Preissegment angesiedelt waren. Die Wirtschaftskrise gegen Ende der fünfziger Jahre traf die Marke, deren Absatz ohnehin schon unter der zunehmenden Konkurrenzsituation innerhalb des Chrysler-Konzerns litt, so stark, dass sie mit dem Modelljahr 1961 eingestellt wurde. Bei der Miniatur des 1949er Sedans handelt es sich um einen Weißmetallbausatz von Alloy Forms. Christian hat das gebraucht erworbene Modell komplett neu aufgebaut und mit einem Rädersatz von Busch versehen.

  Aktuell ist ein weiteres LKW-Modell von Christian Rathmanners Basteltisch in seine Vitrine gerollt. Aus der Bauphase erinnern wir uns, dass die Herpa-Basis des MAN TGA Abrollmulden-Hängerzuges im Wesentlichen von rotem Plastik dominiert wurde. Da das Fahrzeug jedoch für den Umweltdienst Burgenland (UDB) im Einsatz ist, durfte dies natürlich nicht so bleiben. Um dem Vorbild zu entsprechen, standen vor dem Lackieren zudem kleinere Umbaumaßnahmen an den Fahrgestellen an, aber nun kann der Fahrer die erste Fuhre Abfall entsorgen.

  Lange Zeit war es still um "Doc Evergreen" Stefan Marciniak. Doch was er uns in dieser Woche zeigte, ließ bei den Lesern einmal mehr Mund und Augen weit offen stehen. Angelehnt an ein Vorbild des Finnen Mika Auvinen, das aus dem Magazin "Fernfahrer" bekannt ist, enstand ein Truck, dessen Umbau zeigt, was man alles machen kann, wenn man das Händchen dafür hat. Allein der mächtige Bullbar und das Ziergitter an der Frontscheibe des Scania sind eine Augenweide, von der Gestaltung der Heckbereiche ganz abgesehen. "Ist halt nur ´n Transmar" – aber was für einer! Stefan, bei solchen Modellen verzeihen wir gerne die lange Abstinenz!

  Auf den ersten Blick scheint es, als sei die abgelaufene Woche von PKW beherrscht worden. Es war aber auch die Woche der geradezu fotorealistischen LKW-Miniaturen. Nach Christian und Stefan hielt auch Michal Miekiszak ein entsprechendes Fahrzeug bereit. Der Volvo FH16 700 Viehtransporter, für den derzeit auch ein Hänger in Arbeit ist, trifft sich hier gerade zum Fototermin mit dem FH16 600 Koffersattelzug, den Michal uns bereits im letzten November mit wunderbaren Herbstbildern präsentierte. Auch wenn das liebe Preiser-Vieh letztlich natürlich nichts mehr davon hat, so schick ging es bisher noch nie zur Schlachtbank. Und in dieser Hinsicht erscheint die schwarze Lackierung dieses Viehtransporters denn auch recht passend. Ein weiteres grandioses Modell der Woche also, optisch zudem kongenial dargeboten – Modellfahrzeug-Herz, was willst Du eigentlich mehr?

  "Same procedure as last week, Mr. Scheel?" – "Same procedure as every week, Markus!" So oder ähnlich könnte ein Gespräch zwischen unserem Administrator und dem Porsche-der-Woche-Erfinder, Markus Weinig, abgelaufen sein, denn auch in dieser Woche zeigte er uns einen aufgewerteten Sportwagen aus Zuffenhausen. Diesmal ist es ein 911 Turbo von Herpa, der mit ein wenig Farbe und einem Satz anderer Felgen auf PC-Niveau gebracht wurde. Man fragt sich langsam wirklich, wie viele Porsche Markus noch so auf Lager hat.

  Nico Raupach ist ein Umbauer, der immer wieder exotische Modelle zeigt. Diesmal ist es ein Mercedes-Benz 190E, den er zu einem "Baur-Top-Cabriolet" umgebaut hat. Hierzu hat er den Heckbereich des Daches komplett ausgeschnitten und hinter den weiterhin existierenden Türen ein Cabrioverdeck angedeutet.



Schon lange hat kein Modell so sehr polarisiert wie die beiden Volkswagen B1-Modelle von Brekina. Die Sammler sind enttäuscht, dass Brekina den Modellen nicht mehr "Liebe" hat angedeihen lassen. Die Bastler sind sich indes noch nicht ganz sicher, was man mit den beiden anstellen kann. Diese Woche zeigten sich gleich drei verschiedene Ansätze, was sich aus den Modellen machen lässt.

  Uli Slovig wählte den behutsamen und dezenten Weg: Ein paar Farbtupfer hier und da, um Lüftungseinlässe und andere Kleinigkeiten hervorzuheben. Bemalte Spiegel und montierte Kennzeichen vervollständigen das Modell. So sah man sie wohl zu Beginn der siebziger Jahre vermehrt im Straßenbild.


  Ähnlich zivil ist der Umbau des Passat Variant von Michael Scheel ausgefallen. Noch nicht ganz fertig, zeigt er aber schon eine wesentliche Verbesserung, nämlich die Felgen vom Brekina-Golf 1, die beim Audi nicht unbedingt nötig sind, dem Passat aber eine gleich schon viel volkswagenmäßigere Optik verleihen. Ein wenig Tieferlegung komplettiert das mit (bisher) wenig Aufwand schon deutlich verbesserte Modell.

  Tobias Hartmann ging genau den entgegengesetzten Weg. Brutal und auffällig kommen die beiden Probanden aus seiner Werkstatt. Tief, tiefer, Tobias Hartmann lautet das Motto. Große Puschen aufgezogen, und die beiden sonst eher bieder wirkenden Fahrzeuge sind der Hingucker auf jeder Tuning-Messe. Da im Forum bereits von anderen Bastlern an Passat und Audi geschraubt wurde, dürfen wir uns in nächster Zeit mit Sicherheit auf weitere Umbauten freuen. Tobias beließ es aber nicht nur bei den beiden deutschen Autos, sondern nahm sich auch noch den kleinen Dodge A-100 von Brekina vor. Der wurde operativ in einen Pick-up verwandelt und bekam einen Motor, den die Entwickler so eigentlich nicht für dieses Fahrzeug vorgehen hatten. Bremsfallschirm sowie Keilfahrwerk sorgen für den martialischen Look des Drag Racers.



  Wir sehen, es lässt sich etwas aus den Modellen machen. Also wehe, es behaupte jemand, der Audi 80 von Drummer sei Schrott. Obwohl... bei Tobias ist er auch das, allerdings erst nach eingehender Bearbeitung. Wir wussten schon immer, dass die Tieferlegungen das Fortkommen erschweren. Und hier hat es auch einen weiteren Dodge A-100 erwischt. So traurig die beiden Rostlauben nach all dem Stillstand ausschauen mögen, die von Tobias dargebotene Szenerie beeindruckt mit liebevollen Details. Beinahe möchten wir ausrufen: Bitte mehr von dem Schrott!

  Einen – wie er selber schreibt – "Standard-Volvo" der Spedition Barth aus Schwendi zeigte uns Ralf Klipp. Und wenn das "Standard" ist, alle Achtung! Ob man in die Kabine, auf die Kabinenrückseite oder aufs Zugmaschinenheck blickt: alles drin, alles dran, alles sauber gebaut. Und für die Vegetarier unter unseren Lesern, die von der Sache mit der Schlachtbank im vorigen Beitrag vielleicht noch ein flaues Gefühl haben, sei besonders noch der Blick aufs Trailerheck empfohlen: "Tiere achten statt schlachten!" ist da zu lesen, vielleicht ein Lichtblick ...

– Hermann Becker, Erik Meltzer, Thomas Leuchtmann, Michael Scheel

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