Startseite Wochen-Rückblick

BuZ Vorstellung Buchvorstellung

Forum Termine

Impressum Datenschutz

 Kein Kommentar  4805 Aufrufe

  Vor 100 Jahren gab es nicht nur mutige Flugpioniere, sondern offenbar auch ganz exzellente Photographen. Anders ist nicht zu erklären, wie seinerzeit - ohne Verwacklungsschutz und digitale Bearbeitungsmöglichkeiten - gestochen scharfe Bilder eines Flugs des Regierungsbaumeisters und Konstrukteurs Friedrich Harth mit seinem Hanggleiter möglich gewesen sein könnten. Im Januar 1914 (damals lag - anders als auf diesem Bild - allerdings tatsächlich Schnee) begann Harth mit seinen Flug- respektive Gleitversuchen, und Alfred Werner erweist ihm passend zum runden Jubiläum mit einer erneut grandiosen Miniatur, die zumindest auf Fotos dank perfekter Illusion richtig gleiten kann, die Ehre. Alfred schreibt im Mo87-Forum also weiterhin Fluggeschichte.

  Eine perfekte Illusion ist auch das Foto von Holger Hanke, der scheinbar über Silvester in Japan war und in Kyoto vor dem 1397 erbauten goldenen Pavillon Kinkaku-ji sein neuestes Modell aufstellte. Dieses besagte Modell ist ein 1967er Suzuki Fronte 360 des Herstellers Model Planning, das Holger im Oktober letzten Jahres in Fulda erstand. Dass der kleine Japaner dabei als „Unfallwagen" verkauft wurde, sieht man nach der Reparatur und anschließenden dezenten Aufhübschung durch Holgers Oldtimer-Werkstatt nicht mehr. Das Modell wurde dann in typischer Holgerweise fotografiert. Als Model stand dafür diesmal natürlich eine Geisha vor der Kamera.

  Für seinen Kurztrip ins Land der aufgehenden Sonne hat Holger mit Sicherheit auf einen schnellen Flieger gesetzt. Und hier kommt abermals Alfred Werner ins Spiel. Einen schnellen Flieger hat er sich für ein weiteres Bauprojekt auserkoren. Neben der interessanten Vorbildwahl, hier die Heinkel He-64B aus den 1930er Jahren, ist vor allem die Herangehensweise für deren Umsetzung interessant. Da die Modelle von Alfred aus dem Nichts entstehen, ist hier die Ingenieurskunst des Modellbauers gefragt – und er enttäuscht die Leser nicht.

  Mit einer ähnlich akribischen Art setzt Michael Stegman seine Projekte um. Ein Modell, der Gläser SSK, ist gerade fertiggestellt, da zaubert Michael schon die nächsten Baustellen hervor, die uns Leser in Staunen versetzen. Die Arbeiten an einem Bugatti T13 Bresica sowie einem Rumpler Tropfenwagen zeigen auf, wie man mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln in unserem Maßstab kleine Preziosen erstellt. Michael greift hier auf 3D-Druck und Ätztechnik zurück, erstellt eigene Werkzeuge, um komplizierte Biegearbeiten zu erleichtern. Auch hier ist die Ingenieurskunst im Modellbau auf einer hohen Ebene angesiedelt.

  Akribie, gepaart mit Geschwindigkeit, und große Spachtelkleckse zeichnen die Bastelarbeiten von Andreas Kaluzny aus. Lange Planungen vorausgesetzt, werden Projekte des Öfteren mit einer grandiosen Geschwindigkeit umgesetzt. Die Hamburger Bergzeige, die farbmäßig eher ein Schweinchen sein könnte, hatte Andreas auch bereits vor Längerem geplant und dann für andere Projekte doch wieder auf die Seite gelegt. Nun kletterte die motorisierte Gämse wieder auf den Basteltisch und wurde ordentlich bearbeitet. Die Spachtelmassen-Industrie freut sich jedes Mal auf neue Projekte im Hause Kaluzny. Wie ein guter Bildhauer schleift Andreas dann von dem Klumpen alles, was nicht nach Automobil aussieht, weg. Das Ergebnis ist mittlerweile fertig lackiert und wartet auf die Vollendung.

  Längst vollendet ist hingegen der nun folgende LKW. Nachdem sich in Andreas Plogmakers Nutzfahrzeugwerkstatt eine Diskussion über die im kleinen Maßstab umgesetzten Mercedes NG-Kabinen entwickelte, die ihren eigenen Thread erhielt, startete Andreas ein weiteres Thema zum Vergleich der MAN F7/F8/F9-Fahrerhäuser. Passend dazu kramte Rainer Beckemeyer ein von ihm gebautes Kibri-Modell hervor. Eigentlich hat Rainer sich immer an den Modellfotos auf den Kibri-Verpackungen gestört, aber sein zwar nicht lackierter, dafür jedoch sehr schön und mit feinen Details gestalteter MAN 14.192 U in den Farben der Spedition Schenker beweist, dass man sich von so etwas nicht abschrecken lassen sollte.


- Hermann Becker, Thomas Leuchtmann und Michael Scheel

 Kein Kommentar  4805 Aufrufe