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Wochen-Rückblick 04.11. - 10.11.2012

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  Die LKW des italienischen Herstellers Iveco sind in Fernfahrerkreisen nicht gerade die beliebtesten Fahrzeuge und stehen seit jeher im Schatten der Topmarken Scania, MAN und Mercedes-Benz. Viele Fahrer fahren Iveco, weil sie müssen, nicht weil sie möchten, und als wäre das nicht genug, gibt es oft hämische Kommentare und Schmähungen der Kollegen. Der Begriff "Pizzablech" ist da wohl der am häufigsten Verwendete. Selbst Stefan Willaczek nutzt ihn für seine Modelle, dabei haben diese die Schmach gar nicht verdient. Vielmehr gerät man bei Stefans Ivecos doch ins Schwärmen, der Detailreichtum seiner Modelle ist beeindruckend, so auch beim vergangene Woche vorgestellten Iveco EuroStar. Das Grundmodell von AWM wurde in zahlreichen Details aufgehübscht und verbessert, die Wirkung ist enorm. Da bleibt dann doch der ein oder andere Schmähname im Halse stecken.

  Sicherlich ebenfalls mit Kommentaren von Kollegen müssen die Fahrer rechnen, die hierzulande einen US-Truck durch die Straßen steuern, auch wenn die Reaktionen sicherlich genau das Gegenteil von dem sind, was ein Iveco hervorruft. In den USA hingegen würde sich sicherlich niemand nach dem Mack Vision im Outfit von Allied umdrehen, und das trotz der auffälligen Farbgebung. Christian Koehlen präsentierte vergangene Woche seinen knallorangen US-Truck, der aus Resin- und Herpa/Promotex-Teilen besteht und einem konkreten Vorbild nachempfunden wurde, welches Christian in Denver fotografieren konnte.

  Auffällige Farbgebungen ist man auch von Stefan Marciniak gewohnt. Lackiert er seine Showtrucks in knalligem Candy-Lime-Green, zeigte er uns mit seinem aktuellen Beitrag, dass er auch anders kann. Seine Version des Finkl-Viehtransporters, der von Joachim Mathe und Kollegen bereits vor einiger Zeit hier im Forum vorgestellt wurde, rollt in Mattgrau von Tamiya daher, Dach und Chassis-Bereich sind in blutigem Mica-Red abgesetzt. Diese Farbgebung ist zwar ungewohnt für Stefans Modelle, aber das Modell fällt durch den starken Kontrast von dunklem Grau zu intensivem Rot mindestens genauso auf, wie die restliche TRANSMAR-Flotte. Als Fahrerhaus diente Stefan das Bigspace-Fahrerhaus des neuen Actros. Auch wenn Stefan, vermutlich aus beruflichen Gründen, nicht mehr ganz so oft im Forum Umbauten präsentiert, sind die wenigen Modelle, die wir dann zu Gesicht bekommen, immer Eye-Catcher. Wir freuen uns auf weitere TRANSMAR-Modelle.

  Wo wir bei auffälligen Erscheinungen sind, darf der Daimler DS 420 natürlich nicht unerwähnt bleiben. Royale Ausmaße und ebensolche Ausstattung prädestinieren für eine Verwendung durch gekrönte Häupter. Wobei "die" Königin seit je her Rolls Royce den Vorzug gibt. Ihre Mutter hingegen hat sich dann doch lieber mit der exklusiven Version des Jaguars 420 chauffieren lassen. Ob seiner voluminösen Erscheinung allerdings auch kein Vertreter klassischen britischen Understatements, was er allerdings mit einer weiteren Nutzerin, der ersten britischen Premierministerin, gemeinsam hat. Jens Müller hat, nach Vorarbeit durch Nick Voges, den Daimler auf die Räder gestellt und lässt ihn in dezentem Rot im Forum vorfahren.

  Doch was „eben noch in bunt lackiertem Bleche, schon morgen rostend auf der Halde ruht“, wusste bereits der bekannte Ostfriese Otto Waalkes. Nachdem Jochen Spier, Markus Tiedemann und Thomas Weber ihre Vereinigten Staaten von Dreimetersechzig in Fulda abgebaut hatten, zog es sie von Hessen ins benachbarte Niedersachsen nach Hannoversch Münden zum 25-jährigen Jubiläum des örtlichen Modellbauclubs. Jochen brachte von dort Fotos eines Schrottplatzes im kleinen Maßstab ins Mo87-Forum mit. Das von Michael Beuermann gebaute Diorama ist in den siebziger Jahren angesiedelt, und entsprechend rosten an diesem Ort schöne alte Autos vor sich hin. Es gibt folglich viel zu entdecken, und so lädt die mit viel Liebe zum Detail gestaltete Szenerie ein, die Blicke schweifen zu lassen.

  Vielleicht könnte ja auch dieser Cadillac von Thomas Leuchtmann dort seine letzte Ruhestätte finden. Auf kaltem grauem Marmor (letzten Ruhestätten eigentlich ja durchaus würdig) wirkt er eben doch ein wenig deplatziert, aber zumindest können sich die Augen hier einzig und allein auf diesen Schrotthaufen konzentrieren. Soviel ist klar – der Lack ist ab, doch um dies darzustellen zu können, tauchte Thomas den Station Wagon zunächst in Tamiya-Rot, um die Farbschicht dann mit Schleifpapier zu bearbeiten. Dem Caddy einen Motor einzupflanzen, erscheint hingegen fast ein wenig paradox, denn die drei verbliebenen Reifen tragen das Elend keinen Meter mehr weit. Aber die Optik ist derart gelungen, dass die schlafende „Schönheit“ geradezu nach einem passenden Bierdeckeldiorama schreit, sofern sie doch nicht irgendwann auf Michael Beuermanns Diorama abgeladen werden sollte.

  Abgeladen werden müssen auch noch die Maschinenteile, die sich unter der Plane dieses Schwerlastzugs befinden. Aber bis es soweit ist, wird sich der MAN TGX zunächst seinen weiteren Weg durch die Schweiz bahnen müssen. Und damit dürfte deutlich geworden sein, dass Timon Bohler ein neues Modell fertiggestellt hat. Immer wieder findet er bei eidgenössischen Transportunternehmen interessante Vorbilder, deren Nachbau lohnt, und entsprechend dem Logo der in Ecublens im Kanton Waadt beheimateten Spedition Matthey Transferts SA, für die dieser Schwertransport unterwegs ist, heißt es natürlich auch diesmal „Daumen hoch“ angesichts einer derart perfekten Gestaltung.

– Robert Schiller, Hermann Becker, Andreas Kaluzny und Thomas Leuchtmann
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Update: 24.05.2021
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