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Wochen-Rückblick 22.04. - 28.04.2012

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  Mo87 ist schon lange nicht mehr nur PKW-, LKW- und Bus-Modellbau. Auch Boote, Flugzeuge, Zeppeline und Klärwerke zählen zum Repertoire. Was war das bitte? Klärwerke? Ja, tatsächlich! Unter dem Motto "Mir stinkt's" stellte Marco Becker in der vorigen Woche die erste Baustufe seines bereits fertiggestellten Dioramas vor. Es stellt ein kleines ländliches Klärwerk dar, das den passenden Rahmen für einige seiner Modelle schaffen soll. Ein Klärwerk in 1:87, darauf muss man erstmal kommen. Wir sind auf die weitere Dokumentation der Entstehung gespannt!

  Ein blaues, dreirädriges Auto, ein grünlichgelber Mini mit schwarzer Haube, dazu ein Mann, der mit wenig bis fast keinen Worten auskommt...fertig ist eine Szene aus "Mr. Bean". Und genau so eine Szene finden wir im Präsentationsthread der Movie Cars. Michael Blass hat sich die Szene ausgesucht, in der Mr. Bean ohne Ticket aus einem Parkhaus herausfahren möchte, sein Lieblingsgegner wieder einmal die rückwärtige Flucht vor ihm ergreift und, wie immer, auf der Seite landet. Mr. Beans Mini befand sich schon lange in Michaels Fundus, doch es fehlte der Kontrahent. Mittlerweile wurde Michael auch hier fündig: Das Auto des Bean-Opfers ist ein Reliant Regal Van von Artapo und wurde entsprechend des Filmfahrzeugs angepasst. Eine tolle Szene!

  Dass die Umbauer im Forum genauso schnell sind wie das Vorbild, wenn es um neue Varianten von Fahrzeugmodellen geht, daran hat man sich schon fast gewöhnt. Obwohl auch das schon eine beeindruckende Leistung ist, wenn man einmal darüber nachdenkt. Aber Christoph Zinn setzt immer wieder einen obendrauf und präsentiert Autos, die es noch lange nicht zu kaufen gibt – oder gar nie geben wird. Zu welcher Kategorie seine Audi A1 Cabrio-Limousine (man verzeihe dem altmodischen Rezensenten den ebensolchen Ausdruck; Christoph und wohl auch Audi sprechen von Faltschiebedach mit versenkbarer Heckscheibe, die Jugend halt) gehören wird, ist noch nicht ganz raus; aber wenn man sich sein Modell so ansieht, kommt man doch zu dem Schluss: Audi müsste schön blöd sein, dieses Auto nicht zu bauen.

  Ein Freeeund, ein guter Freeeund ... Gleich zwei gute Freunde zeigte uns Stephan Schmidt, nämlich zwei Sattelzugmaschinen der Spedition H. Freund. Im Gegensatz zum üblen Kalauer am Anfang dieses Absatzes sind die Modelle aber wirklich gelungen: Es handelt sich um die relativ seltene, aber umso interessantere Version mit kleiner Vorlaufachse, womit auch klar ist, dass es sich um Umbauten handelt. Und die unlackierten Fahrwerke zeigen, wie sauber Stephan dabei gearbeitet hat. Die Typenauswahl – ein DAF CF 85, ein DAF XF 105 – gefällt natürlich dem Rezensenten, einem erklärten DAF-Fan, genau wie die schön schlichte Gestaltung besonders; die gelungenen Umbauten und die tolle Verarbeitung der holländischen Zugmaschinen dürfte aber über Geschmacksfragen erhaben sein.

  "Geht nicht, gibt's nicht" – Nach dieser Devise wurden im Forum schon die verschiedensten Fortbewegungsmittel gezeigt. PKW, die aus einem Haufen Evergreen-Streifen und -Platten komplett aufgebaut werden; Boote, die aus einem Resinklotz geschnitzt und Luftschiffe, die aus meterlangem Draht geschweißt und gelötet werden. Damit sind doch eigentlich alle Bereiche abgedeckt. Alle Bereiche? Nein, der Bereich "Schiene" wurde bisher recht erfolgreich vernachlässigt. Sven Ackermann schließt nun diese Lücke, indem er eine Schmalspur-Diesellok komplett "from scratch" baut, die seit 1988 ihren Dienst auf seiner Lieblings-Urlaubsinsel Borkum verrichtet. Die Basis ist ein Spur N Lok-Fahrgestell von Kato, der Rest, wie schon erwähnt, wird aus Plastikplatten komplett selbst aufgebaut. Die ersten Fotos versprechen ein interessantes Modell. Weitere "Insel-Fahrzeuge" sind ebenfalls in der Planung.

  Kaum ist der neue BMW 3er (F30) von Herpa ausgeliefert, vergreifen sich auch schon die ersten Umbauer am gerade mal getrockneten Lack. Paul Arens zeigt seine beiden kompakten Limousinen in ihrer Farbe unberührt, aber mit Decals und kleinen Modifikationen wie neuen Felgen versehen und gibt damit gleich einen Ausblick darauf, wie der neue 3er im Alpina-Look aussehen könnte. Und wer Alpina nicht mag, der bestaunt eben den marrakeschbraunen 3er im AC-Schnitzer Kleid.

  Wer sagt eigentlich, dass Pickups immer kantig und klobig sein müssen? Hierzulande kennt man diese Fahrzeuggattung fast nur als Verwandten des Geländewagens, wenn man vom noch kantigeren VW Caddy I (Basis Urgolf) und uralten Chevies, die man hier praktisch nur als Modell kennt, einmal absieht. Auch Christoph Schiefelbeins Vorbild wird dem geneigten Autofan in Kontinentaleuropa kaum in 1:1 begegnen, allenfalls in England, wenn Top Gear es testet – es handelt sich um einen australischen Abkömmling des Opel Omega B, der deswegen auch kein Pickup ist, sondern ein "Ute". Genauer gesagt ein Holden Ute VZ. Das Modell ist natürlich ebenso auf Omega-Basis entstanden und rechtsgelenkt wie das Vorbild. Und auch wenn Christoph "Men at Work"-Klänge heraufbeschwört in seinem Bericht: sorry, aber zu "Down Under" (dem Song) gehört immer noch kein Ute, sondern ein "fried-out Kombi", ein VW Bus T2 mit Hitzschlag also – wie im Songtext und auch im Video verewigt. Dem Holden indes tut dieser kleine Fauxpas nicht den geringsten Abbruch!

  Aus Polen kommt das nächste Modell – aber nicht sein Vorbild, denn das kommt von noch weiter weg, aus der Ukraine nämlich. Wer jetzt einen Exoten erwartet, ist auf dem falschen Dampfer, denn was da an (übrigens sehr schön gemachten) Bäumen vorbei auf den Betrachter zurollt, ist ein eigentlich ganz normaler Mercedes Actros MP3 mit einem Lohr-Autotransport-Aufbau und -Anhänger. Wie so oft sind es die Details, die das Modell aus der Masse herausheben. Michal Miekiszak hat das Herpa-Modell gekonnt verschmutzt und detailbemalt, selbst die orangefarbenen Blinkerbirnchen in den Klarglas-Scheinwerfereinsätzen hat er nicht vergessen – und so sieht dann auch geradezu echt aus, was er auf den vielen gelungenen, wenn auch etwas kleinen Bildern davon zeigt. Fast meint man das typische Hämmern des V6 zu hören. Und die beiden Volvo FH im selben Beitrag sind natürlich auch den einen oder anderen Blick wert!

  Und noch ein Actros – aber der neue, Baujahr 2012 mit der schmalen, niedrigen StreamSpace-Kabinenvariante mit Motortunnel und damit vermutlich der erste Umbau, der nicht auf dem Flaggschiff GigaSpace basiert. Nach monatelanger Diskussion des serienmäßigen Herpa-Modells folgen allmählich die ersten individualisierten Modelle. Der Rezensent, der die Modelle vom neuen Actros mag, begrüßt das und freut sich auf viele weitere Trucks mit Stern im Design fiktiver Flotten oder nach Vorbild. Das hier gezeigte Modell stammt aus der erstgenannten Rubrik und ist ein vergleichsweise seltener Hängerzug, keiner der üblichen Sattelzüge. Außen wurde bislang wenig außer einer sehr sauberen Lackierung und der Montage von Überführungskennzeichen gemacht – Robert Schiller mag es realistisch, und dazu gehören eben solche Details bei Fahrzeugen, die noch auf dem Basteltisch, pardon: beim Aufbauhersteller stehen. Dem Interieur rückte Robert berets kräftiger zu Leibe: Arbeits- und Wohnbereich wurden vorbildgerecht farblich getrennt und der Plastikglanz durch Lackierung beseitigt. Dieser Baustoffhängerzug wird garantiert ein Schmuckstück und könnte exakt so bei einem Baustoff-Transporteur in Deutschland laufen. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung dieses Actros!

  Schließlich war da noch der Towbear SB Flugzeugschlepper – eine phantastische Idee, entstanden aus Bastelresten und dem, was die Bastelkiste eben so hergab, doch en detail und bis hin zur Lackierung im Farbschema des Frankfurter Flughafens Fraport eine perfekte Illusion, erkennbar inspiriert vom dreiachsigen Goldhofer AST-1X, der die schweren Airbus A380 an die Gangway zieht. Dass es Linienflugzeuge nur im Maßstab 1:100 gibt, stört Stuart Bork nicht weiter und fällt auch absolut nicht auf: sie sind und bleiben riesig und passen perfekt zu diesem speziellen Nutzfahrzeug. Einen solchen Exoten und solche Kreativität beim Modellbau im Forum zu sehen, bereitet große Freude.

– Erik Meltzer, Robert Schiller, Thomas Leuchtmann, Marc Schmidt

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